Mein Gedichte-Album


Glück - Stimmungen
© Regina F. Rau



Gedichte: Glück - Stimmungen: Seite 1 2 3 Liebe: 1 2



Die Liebe

Die Liebe ist kein Zauberwort
sie läßt sich nicht erjagen -
auch suchen nicht von Ort zu Ort,
so weit die Füße tragen.

Du findest sie tief innerlich,
wenn du ganz leise bist -
weil sie von ihrem Wesen her
nur still zu fühlen ist.

Sie ist schon da, eh' Du sie spürst,
das ist der Liebe Sinn...
sie führt den Menschen, den es dürst'
zu wahrem Leben hin.

Kein Wert wird ihrem Wesen recht -
Schon gar nicht blinde Treue -
und wer es doch damit versucht,
der zeigt am Ende Reue.

Ihr Wesen ist von reiner Art
ganz ohne Gier und Hast,
wer sie für sich gewinnen will -
fällt sich nur selbst zur Last.

Verschied'ne Wege führen hin -
doch eins ist ihnen gleich:
nur durch die Stille im Gemüt
kommt man in ihr Reich.

Rosenranke Es spürt sie, wer mit off'nem Sinn
- frei von Gedankenmeeren.
Die Menschen weltlichen Gesinns
von ihren Kräften zehren.

Ein Mensch, der frei ist wie ein Kind,
dem wird sie sich erschließen.
Das Leben - frei - so wie der Wind,
wird fortan ihm ersprießen.

© Regina Franziska Rau

Dienstag 15. September 1998
Freiberg bei Deggendorf - Bayrischer Wald


 
  
 
An meinen Stern

Kerze Am Tag, als ich die Welt erblickte,
warst du schon da und wachtest.
Weil dich der Himmel zu mir schickte,
damit du auf mich achtest.

So oft schon wurde mir dein Wachen
begnad'te Lebensrettung.
Drum kann ich heute fröhlich lachen -
aus Dunkel wurde Lichtung.

So manches mal wußt ich nicht weiter
in meinem Strickgespinste.
Du warst zur Stell als Wegbereiter -
zeigtest mir viele Künste.

Nur deinem Charme bin ich erlegen,
weil du mich niemals zwangst.
Warst treuer Freund auf meinen Wegen -
gebrochen ist die Lebensangst.

Ich danke dir von ganzem Herzen,
dass du so treu mich leitest
Drum leuchten heute diese Kerzen,
Kerze weil du mich stets begleitest.

© Regina Franziska Rau

19. Juli 2000
Freiberg bei Deggendorf - Bayrischer Wald





Zuneigung

Zwei Halme die sich zueinander neigten,
sich still und heimlich ihre Liebe bezeigten.
Ein Tautropfen sie miteinander verband,
denn es fehlte ihnen die tastende Hand.
Die Sonne brach sich in ihm in gleißendem Licht,
zeigte im Spiegel ihnen ihr inneres Gesicht.

Ein zartes, kaum merkbares Zittern der beiden
umfing sie in wogendem, umwerbendem Reigen.
Sie wiegten sich innig voller Leidenschaft,
im Tanz vereint in liebender Kraft.

Ein Wind strich vom Süden her über das Feld,
das glutgolden und hold von der Sonne erhellt.
Er säuselte sanft nach unsichtbarer Regie,
seine Geschichte in vertrauter Melodie...

Die Halme indeß begannen zu erbeben,
schienen in erhobenen Welten zu schweben.
Da löste die Perle ihre strahlende Hand,
die die Liebenden im Augenblick mit der Ewigkeit verband

- und glitt davon...

Die Halme indeß hoffen still und leise,
dass auf dieselbe wunderbare Weise
neuer Morgen, neuer Tau sich findet,
der sie erneut in Liebe verbindet.


© Regina Franziska Rau

Sonntag 23. August 1998
Lockwisch - Ostsee





Gemeinsam All-ein(s)

Zwei Samen aus der Erde Schoß geboren
sahen sich an, wuchsen gemeinsam empor
im Äther sind sie gemeinsam geborgen -
- das Universum steht staunend davor.

Silbern flimmern ihre Ähren im Wind.
Sie binden sich nicht, und...
lauschen doch fröhlich einer dem andern.
Einander achtend - so nah sie sich sind,
sie wachsen zum Licht, und...
können einig durch ihr Leben wandern.

© Regina Franziska Rau

August 1998
Lockwisch - Ostsee





Befreite Liebe

Ballon

Nun kann ich's endlich sagen
es ist mir eine Lust
ich muß es nicht mehr tragen,
das Band um meine Brust.

      'Ich liebe dich'...

Jetzt ist es klar,
ich lieb dich so,
wie du grad bist -
es ist so wunderbar.

Kein Jagen mehr und Fragen -
ob meine Liebe recht.
Kein Sinnen mehr nach Zustimmung -
denn das Gefühl ist echt.

Kein Bangen, kein Erwarten,
nicht Regel lenkt die Weise.
und Treue halt ich mit dem Höchsten nur...
auf dieser Erden-Reise...

So bleibt der Liebe Strahlen,
egal was auch geschieht!
Denn das was sein kann wie es ist -
muß kein Schmerz bezahlen...

      'Liebe mich'

Du sagst - Du liebst mich -
und doch seh' ich die Frage,
seh' hinter deinem Blick
die ungesproch'ne Klage.

Sag' doch lieber:
'liebe mich'
dann wär' es offen raus.
Doch so bläst du nur Tag für Tag
die offne Flamme aus.

Du sagst - du liebst mich
Auf meiner 'Scham' Dein Blick
ich fühle mich so nackt wie nie
das ist kein echtes Glück.

Sag' doch lieber
'ich bin scharf'
dann wär es offen raus
Doch so bläst du nur Tag für Tag
die offne Flamme aus.

Wenn Du mich so vereinnahmst,
bist Du für die Tiefe blind -
- kannst auch nicht mehr sehen,
dass wir uns nahe sind.

Verlangen ist nicht Liebe,
Und Liebe nicht Verlangen.
Und hängst du nach den Trieben
muát du um deine Liebe bangen.

Du siehst nur mich vor Augen,
siehst nur noch mein Gesicht.
Doch Deine eig'ne Schönheit -
Dein Licht - das siehst Du nicht.

Laß deine Wünsche gehen,
laß Drängen einfach los.
Dann wirst du bald verstehen -
Sie waren Trugschluß bloß.

Und alles wächst von selber
grad' so, wie's wachsen soll
so wird die Flamme heller -
        das Leben wundervoll...

Rosenranke

© Regina Franziska Rau

September 1998
Landshut




Gedichte: Glück - Stimmungen: Seite 1 2 3 Liebe: 1 2