Fremdgehen
wirklich befreiend - oder Selbstbetrug?...

© Regina F. Rau
 
Liebe

 

"Fremd" gehen - sagt schon alles. Man geht fremd, weil man sich selbst nicht mehr versteht.

Beziehungs-Konflikte - Regina F. RauEntweder, weil man schon viel zu lange so lebt, wie man gar nicht leben möchte - oder weil man nicht ehrlich zu sich selbst und zu seinem Gegenüber ist.

Wer fremd geht, hat lange vorher schon etwas übersehen. Und wer derjenige ist, dem die Hörner aufgesetzt werden, ebenso. Die Frage ist dann: Warum ging der andere Fremd?

Oft ist es so, daß in Beziehungen ein oder sogar beide Partner noch gar nicht oder sowie so nicht reif für die Verbindung waren. Sie leben zusammen, weil sie sich von den Eltern befreien wollten und sich alleine nicht trauten. Sie leben zusammen, weil sie nicht alleine sein wollen, weil sie sich alleine langweilen oder sich einsam und verlassen fühlen. Sie leben zusammen, weil sie materielle Dinge aneinander binden. Sie haben sich sorgfältig eingeredet, dass sie den anderen lieben, sonst hätte ihre Psyche bei diesem Erwachsenen-Spiel nicht so lange mitgemacht.

Eines Tages macht die verkannte Seele aber dann wirklich nicht mehr mit. Die Psyche durchschaut das Spiel - sie ist es leid, möchte die Maske ablegen und wieder atmen. Aber man schafft es nicht, diesen Schritt aufrecht und offen zu tun. Es ist zu fatal, dass man sich eingestehen muß, mit den falschen Begründungen eine Verbindung eingegangen zu sein, die doch in der Hauptsache von der Liebe getragen sein sollte.

Man versucht die Schuld beim Partner zu suchen. Man geht fremd - oder noch schlimmer: man wartet, bis der andere fremd geht, dann steht man auch besser da.

geklärte Liebe - Regina F. RauOder beide Partner lieben sich wirklich und schaffen es nicht, ihre veralteten Schatten-Erlebnisse zu überwinden, oder zu glauben, dass der andere sie wirklich liebt. Sie sind noch nicht reif für die Liebe - glauben an die Vergangenheit - oder an das einmal vor langer Zeit geschlagene innere Kind.

Ich bin mir auch nicht immer glasklar über alles bewußt. Auch in meinem Leben fliegen manchmal die Fetzen, gibt es Momente, in welchen die Sonne sich verdunkelt. Aber da ist etwas in meinem tiefsten Inneren, das mir sagt, dass ich selbst der Regisseur meines Lebens bin. Und wenn mich etwas kränkt, das der andere tut, so habe ich bestimmt irgendwo übersehen, rechtzeitig meine eigenen Gefühle zu äußern und Stellung dazu zu beziehen. Wir nehmen vieles hin, das wir nicht hinnehmen wollen und wir reagieren in vielen Fällen so, wie wir gar nicht reagieren wollen - aus Angst, den Partner zu verlieren, aus Angst, peinlich dazustehen, aus Angst...

Wenn wir unsere Ängste überwinden, tief in unsere eigene Seele blicken - dann sehen wir dort unsere eigenen Verhaltensweisen, die möglicher Weise dazu führten, dass wir fremdgingen - ohne dass wir es wirklich wollten - und ohne dass wir uns dabei wirklich hingaben... oder wir sehen unsere eigenen Verhaltensweisen, die dazu führten, dass man uns Hörner aufsetzte.

Harmonie - Regina F. RauIch bin deshalb der Meinung, dass wir zuerst einmal lernen sollten, uns unsere eigene Vergangenheit zu verzeihen, unser eigenes Starrsein, unsere eigenen Machtkämpfe erkennen... und uns auf den Weg machen, dem anderen sein sosein anzuerkennen und sich auf den eigenen Weg zu konzentrieren! Es mag falsch sein - aber ich glaube fest daran, dass sich das - wenn ich mich auf die Klärung meines eigenen Wesens konzentriere - auch automatisch auf das gesamte Umfeld - und somit auch auf meinen geliebten Partner auswirkt.

In diesem Sinne - wünsche ich ein gesundes Selbstvertrauen und ein versöhnliches Herz!

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