Die Bishnoi in Indien - Rajastan


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Wonders of India: Bishnoi Vollage --- The Bishnoi --- BISHNOI COMMUNITY -

Reportage über die Bischnoi (Indien). Bischnoi bedeutet 29, abgeleitet von den 29 Geboten, die laut Jandeshwar vor etwa 500 Jahren für seine Gemeinde aufstellte. Jandeshwar glaubte, dass der einzige Weg aus dieser Situation ein absoluter Respekt gegenüber jedem Leben ist... Zu jener Zeit drohte das Land durch Konflikte zwischen Muslimen und Hindus - und Rivalitäten innerhalb verschiedener Kasten auseinanderzubrechen. Um den Respekt vor allem Leben zu wahren, stellte Jandeshwar die 29 Regeln (Gebote) auf. Sie betreffen die tägliche Hygiene ebenso, wie die Art zu sprechen, die Ernährung, das Mitgefühl, und das Vergeben gegenüber anderen. Sie reichen von: "töte niemals ein Tier" über "Lüge nicht", "Fälle keine Bäume", bis hin zu: "Schütze die wilden Tiere, denn auch sie spielen eine Rolle im Gleichgewicht der Natur!"

Menschen, die sterben, um Bäume und Tiere zu retten

Bishnoi beim Wasserholen
Bishnoi-Männer
der bescheidene Wohnstil der Bishnoi-Bauern
Khejari-Baum

Die Bishnoi leben in der indischen Thar-Wüste im "Jodhpur district" in Rajastan (am Rande von Pakistan).Die Bishnoi sind eine religiöse Bewegung, die von Jambho Ji gegründet wurde. Es war im Jahr 1451, als Jambaji oder Jambeshwar in eine der Kriegerkasten Rajasthans geboren wurde. Zu jener Zeit war die indische Gesellschaft von Kastenkonflikten und Rivalitäten zwischen Hindus und Muslimen tief zerrissen. In Rajasthan herrschte eine extreme Dürre, ausgelöst durch die fortschreitende Abholzung des Landes. Zur Überwindung der Spaltung der Menschen und zur Rettung des verödenden Landes formulierte Jambaji 29 spirituelle und ökologische Regeln, die von den Gläubigen u. a. Mitleid mit allen lebenden Wesen, Schutz der Natur, Wiederaufforstung, Hingabe an Gott, vegetarische Ernährung, Ehrlichkeit und Reinlichkeit verlangen. So entstand die Gemeinschaft der Bishnoi, die heute vor allem um die Stadt Jodhpur ansässig ist und zu den wirtschaftlich erfolgreichsten Bauernkasten Indiens zählt. Er stellte 29 ökologische und spirituelle Regeln auf (siehe unten).

Die Bishnoi leben der Welt ein friedfertiges Leben vor. Sie zeigen durch ihr Verhalten, dass der Mensch imstande ist, ein würdiges Leben zu führen, ohne dass er die Natur quält und ausbeutet - ohne dass er tötet - auch nicht als Nahrung.

Im Mittelpunkt ihres Lebens steht der Khejari Baum (prosopis cineraria), der so ziemlich der einzige baum ist, der ein wenig an Höhe gewinnt. Er bietet Schatten, Futter und zuletzt - nachdem er an Altersschwäche gestorben ist -auch Bauholz. Für die Bishnoi ist das Pflanzen von Bäumen eine religiöse Pflicht

Die Bishnois leben am Rande der Wüste. Sie leben von dem, was ihnen die Natur gibt, ohne zu töten. Trotz der sehr schwierigen klimatischen Bedingungen konnten sie seit mehr als 500 Jahren ohne jeglichen Fleischkonsum unbeschadet überleben. Das Volk der Bishnoi lehnt aus religiös-ethnischer Überzeugung jede Tiertötung und jeden Fleischverzehr ab. Sie fällten keinen einzigen Baum und sie töteten kein Tier absichtlich. Sie filtern auch das Kochwasser, weil sie so auch die Kleinlebewesen retten, die sich darin befinden. Ihre Häuser sind luftgeflutet und sauber. Die Lehmböden ihrer Behausungen sind mit Kuhdung gepflastert, um sich von Ungeziefern freizuhalten. Männer, Frauen und Kinder strotzen vor robuster und stabiler Gesundheit.. Es gibt einen Kornspeicher um ihre Rationen zu sichern - und ein Wasserbecken zur Wasserspeicherung. Ihre Lebensart ist ruhig, friedfertig, langsam und leicht.

Durch diese respektvolle Haltung gegenüber der Natur und dem lebendigen Wesen leiden die Bishnois nicht an Wassermangel, noch an der Fruchtbarkeit des Landes, das sie umgibt. Sie haben Seen und fruchtbares Land, wohingegen in den umgebenden Gebieten Dürre und Mangel herrscht.
Einen Teil der Ernte geben die Menschen jeweils der Natur zurück. Sie stellen es den Tieren zur Verfügung. Wenn sie Brennholz brauchen, gehen sie lieber kilometer weit, um am Boden liegende Äste zu finden. Sie wollen keinen Ast eines lebenden Baumes abtrennen.
Auch die wilden, sie umgebenden Tiere merkten sehr schnell, dass sie von den Bishnois nichts zu befürchten haben: so laufen z.B. die Gazellen voller Vertrauen durch die Dörfer, spielen mit den Kindern und werden von den Bishnois voll als Mitgeschöpfe akzeptiert. Die Frauen der Bishnois säugen mutterlose Tiere.

Wer ein Bishnoi-Dorf besucht, wird erstaunt sein, wieviele Antilopen und Gazellen friedlich vom Wegrand aus den vorbeifahrenden Verkehr beobachten, auf der kargen Steppe an den dornigen Akazienbüschen knabbern oder völlig angstfrei auf der Straße spazieren gehen. Nicht einmal eine Stunde dauert die Fahrt von Jodhpur nach Guda, eine Fahrt, auf der Hunderte von Antilopen und Gazellen zu sehen sind. Keines der Tiere hat Angst. Im Bishnoi-Gebiet haben Tiere und Pflanzen nichts zu befürchten.
"Tiere sind uns heilig," erklärt Bana Ram aus Guda."Auf seinem Sterbebett wies uns Jambaji an, nach seinem Tod die Schwarzbock-Antilope an seiner Stelle zu verehren. Der Glaube besteht noch heute. Die Jagd auf den Schwarzbock wäre für uns gleichbedeutend mit einem Anschlag auf unseren Guru. Sobald nur das Gerücht umgeht, ein Jäger sei in unserem Gebiet unterwegs, versammeln sich 500 Dorfbewohner, um dem Übeltäter eine Lektion zu erteilen. Eher bringen wir unsere eigenen Kinder um, als dass wir zulassen, dass diese Tiere getötet werden." Ein Jäger in Rajasthan fürchtet darum nichts mehr, als in die Hände der Bishnoi zu fallen. "Einmal erwischten wir einen Hauptmann der Luftwaffe bei der Jagd in unserem Gebiet. Wir zogen ihn nackt aus und zwangen ihn, sich mitten im Sommer bei 50° C im Schatten in den heißen Wüstensand zu legen. Der wird nie wieder von der Jagd träumen."

© Barbara-White_Bishnoi-Frau am Wassertank

 

Wer ein Bishnoi-Dorf besucht, wird erstaunt sein, wieviele Antilopen und Gazellen friedlich vom Wegrand aus den vorbeifahrenden Verkehr beobachten, auf der kargen Steppe an den dornigen Akazienbüschen knabbern oder völlig angstfrei auf der Straße spazieren gehen. Nicht einmal eine Stunde dauert die Fahrt von Jodhpur nach Guda, eine Fahrt, auf der Hunderte von Antilopen und Gazellen zu sehen sind. Keines der Tiere hat Angst. Im Bishnoi-Gebiet haben Tiere und Pflanzen nichts zu befürchten.
"Tiere sind uns heilig," erklärt Bana Ram aus Guda."Auf seinem Sterbebett wies uns Jambaji an, nach seinem Tod die Schwarzbock-Antilope an seiner Stelle zu verehren. Der Glaube besteht noch heute. Die Jagd auf den Schwarzbock wäre für uns gleichbedeutend mit einem Anschlag auf unseren Guru. Sobald nur das Gerücht umgeht, ein Jäger sei in unserem Gebiet unterwegs, versammeln sich 500 Dorfbewohner, um dem Übeltäter eine Lektion zu erteilen. Eher bringen wir unsere eigenen Kinder um, als dass wir zulassen, dass diese Tiere getötet werden." Ein Jäger in Rajasthan fürchtet darum nichts mehr, als in die Hände der Bishnoi zu fallen. "Einmal erwischten wir einen Hauptmann der Luftwaffe bei der Jagd in unserem Gebiet. Wir zogen ihn nackt aus und zwangen ihn, sich mitten im Sommer bei 50° C im Schatten in den heißen Wüstensand zu legen. Der wird nie wieder von der Jagd träumen."

Bishnoi-Mädchen lernt einen Sari zu besticken
Gazellen bei den Bischnois

 

Der Schutz der Natur um jeden Preis ist Teil der Kultur der Bishnoi. Voller Engagement kämpft dieser tapfere, wehrhafte Volksstamm für den Schutz der Fauna und Flora seiner Heimat. Seit die Bewohner von Guda kürzlich einige berühmte indische Filmstars bei der Jagd ertappten, lassen sie Fremde ihr Gebiet nur noch in Ausnahmefällen betreten. M. L. Sonal, der örtliche Forstbeamte, warnt mich sogar ausdrücklich davor, Bishnoi-Dörfer zu besuchen: "Die Bishnoi fühlen sich für den Schutz der Natur so sehr verantwortlich, dass sie gefährlich werden, wenn sie Tiere und Pflanzen bedroht sehen."
(Quelle:
www.connection.de —> Bischnoi

Diese Menschen sind stolz darauf, sterben zu können, um einen Baum zu retten - oder zu hungern, um Nahrung für Tiere sicherzustellen...

Dieser respektvolle Umgang mit der Natur und der Schöpfung hatte beeinflusste natürlich auch die angrenzenden Menschen, welche nicht der Religion der Bishnois angehören. Auch sie schauen sich so manches Verhalten von den Bishnois ab. Wenn allerdings Wilderer in das Gebiet der Bishnois eindringen, ist es mit der Friedfertigkeit vorbei. Dann haben die Wilderer nichts zu lachen, denn die Bishnois wissen die Natur, die unter ihrem Schutz steht, wirkungsvoll zu verteidigen. Selbst die Bishnoi-Frauen sind von den Wilderern gefürchtet.

Das Wort Bishnoi heisst neunundzwanzig. Diesen Namen erhielten die Mitglieder dieser Glaubensrichtung, weil sie ihr Leben nach 29 Regeln (Bisch=20, Noi=9) ausrichten. Dazu gehören zum Beispiel folgende Gebote:

Auszug aus den Geboten der Bishnoi

  • Grossmütige und achtungsvolle Beziehung zwischen Mann und Frau
  • Töte niemals ein Tier, egal wie klein es ist
  • Esse niemals Fleisch
  • Kastriere nicht einen Bullen, da er dir neues Leben schenkt
  • Schütze das Wilde Leben, denn auch die wilden Tiere spielen eine Rolle, um die Balance der Natur
  • Schafe und Ziegen nicht als Haustiere halten, da sie irgendwann geschlachtet werden müssten
  • Praktiziere höchste Sauberkeit, da es dich von Krankheiten bewahren wird.
  • Praktiziere Innere und äußere Reinheit
  • Bade jeden Tag
  • Hingabe
  • Konserviere Wasser für die Nützung von Mensch und Tier, indem du überall Wasserspeicher baust.
  • Praktiziere Vegetarismus und sei von nichts abhängig - nicht mal von Tee
  • Rauche kein Opium
  • Rauche keinen Tabak - gleich welcher Form
  • Trinke keinen Alkohol
  • Befreie vor dem Gebrauch Milch, Wasser und Tierdung (Brennstoff) von allen lebenden Wesen
  • Nahme nur Nahrung zu dir, die von jemandem zubereitet wurde, der Bishnoi-Anhänger ist
  • Faste jede mondlose Nacht
  • Erwarte oder suche keine Almosen - auch nicht vom König oder von der Regierung - glaube an die Selbst-Hilfe!
  • Entsage Habgier, Egoismus, Zorn und Ärger
  • Vergleiche nicht andere mit dir
  • Bete dreimal an jedem Tag
  • Erwecke jeden Tag das Lob Gottes
  • Sei immer zufrieden
  • Stehle nicht
  • Lüge nicht
  • Lasst die Frauen - die Quellen des Lebens - leuchtende orange oder rote Kleider tragen, und die Männer weiß - als Symbol für die ungetrübte Hingabe an den Glauben
  • Halte bis zu 30 Tagen keinen Kontakt zu neu gewordenen Müttern und Neugeborenen
  • Während der Menstruation dürfen Frauen 5 Tage lang nicht arbeiten
  • Denke, bevor du sprichst
  • Habe Verständnis, zu vergeben
  • Wannimmer du dich entscheiden mußt, Gewalt anzuwenden, mag es auch für die Verteidigung eines Baumes oder Tieres sein - empfange den Tod mit Jubel.
  • Kritisiere nicht ohne Grund
  • Ehrlichkeit
  • Habe Mitgefühl mit allem, was lebt
  • Fälle niemals einen Baum, warte bis ein Baum herangewachsen, gealtert und gestorben ist, dann kannst du es als Bau-Holz benutzen
  • Verwende nur Brennmaterial wie Kokosnuss-Schale, geklärte Butter, Dung
  • Trage keine blauen Kleider
  • Beerdige deine Toten einfach, damit die Erde das Fleisch wieder aufnehmen kann - so rettest du auch den Baum, dessen Holz du für den Sarg brauchen würdest!

Auszug aus der Geschichte der Bischnoi
- freundlicher Genehmigung zur Veröffentlichung von Oliver Prygotzki, der den Originaltext gekürzt und im November 2003 im Urkostforum zusammengestellt hat.

Was 1730 im Dorf Khejerli geschah, muß mit goldenen Buchstaben in das Geschichtsbuch des Umweltschutzes geschrieben werden.
Im Dorf Khejerli gab es etliche Khejri-Bäume. Diese Bäume können in der kahlsten Wüste Wurzeln treiben und überleben. Ihre Blätter und Früchte geben dem Vieh Nahrung. Die Bishnoi fällen niemals einen Baum und erlauben anderen dies ebenfalls nicht.

"Wenn der Kopf fällt, aber der Baum ist gerettet, ist es ein guter Tausch gewesen"
heißt ein berühmtes Bishnoi-Sprichwort.

Laut der Geschichte begann das Massaker an einem Dienstag im September 1730 während der Herrschaft von Maharaja Abhay Singh. Man sagt, der Maharaja benötigte Holz für die Konstruktion seines neuen Palastes und schickte Holzfäller und Soldaten los, um Khejri-Bäume in den Dörfern der Bishnoi zu fällen.

Die Bishnoi sind durch die Lehren ihres Guru Jambeshwar verpflichtet, Pflanzen- und Tierleben sogar unter Einsatz ihres Lebens zu beschützen und haben während der 500 Jahre ihrer Existenz den Preis ihrer Ehrerbietung an Jambeshwar ohne Zögern gezahlt.

Als die Soldaten anfingen, die Khejri-Bäume zu fällen, forderten die Dorfbewohner sie auf, aufzuhören und umzukehren oder sie würden sich an die Bäume klammern und für sie sterben. Der Anführer der Soldaten befahl seinen Männern, jeden, der sich an die Bäume klammerte, zu köpfen. Daraufhin umarmte Amrita Devi, eine Frau, den Stamm eines Khejri-Baumes. Erst als ihr Kopf abgetrennt wurde und auf den Boden fiel, konnte der Holzfäller daran gehen, den Baum zu fällen. In der Zwischenzeit jedoch nahm die älteste Tochter Ratni die Position der toten Mutter ein und wurde ebenfalls geköpft. Zwei weitere Töchter, Ansu und Bhagu wurden ebenfalls zu Märtyrern.

Die Soldaten hackten ihren Weg weiter durch die Menschen und Bäume in ihrem Bestreben nach Holz. Innerhalb einer Woche gaben 363 Bishnoi (69 Frauen und 294 Männer und Kinder) ihr Leben für die Lehre ihres Glaubens und Tausende waren bereit, denselben Weg in die Erlösung zu gehen. In Panik geraten, wegen der möglichen Konsequenz solcher bestialischer Morde zogen sich die Soldaten nach Jodhpur zurück.

Die Bishnoi zählten und verbrannten ihre Toten und gingen dann nach Jodhpur, um sich bei dem König zu beklagen. Dort gab ihnen der geschockte Maharaja ein "tamrapata" - eine schriftliche Verpflichtung, wonach von nun an in seinem Königreich kein Baum mehr in einem Bishnoi-Dorf gefällt werden darf und auch keine Tiere im Gebiet der Bishnoi getötet werden dürfen.

Dies ist nur das dramatische Beispiel, in dem diese Gläubigen ihre Doktrin "Leben für alles Lebende" zum logischen Schluß gebracht haben. Laut alten Marwari-Texten fand das erste Beispiel im Sommer 1610 im Dorf Ramasari statt. Nachdem ihr Versuch scheiterte, Holzfäller davon abzuhalten, Khejri-Bäume zu fällen, verloren zwei Frauen, Karmani und Gauri Devi auf dem Marktplatz ihr Leben.

Die Bishnoi müssen immer Opfer geben, wenn die Natur angegriffen wird und in solchen Fällen werden diejenigen, die sich opfern, von ihren Glaubensbrüdern als Märtyrer verehrt.

Man muß erwähnen, daß der Khejri-Baum nicht nur ein robuster Wüstenbaum ist, sondern von den Bishnoi auch für sehr heilig gehalten wird.

In einem anderen Fall wurden 1653 im Dorf Lambelau 17 Einwohner geköpft, während sie den Khejri-Baum schützen wollten. Die genaue Geschichte hierzu ist nicht bekannt.

In einem undatierten Fall im Dorf Khejerli fällten Thakur Gopal Das Bhati und seine Männer Khejri-Bäume trotz des Protestes der Bishnoi. Als Buße gaben Kheoni Devi, Notu Devi und Mota Bishen Bhagat am nächsten Tag ihr Leben.

Trotz des Befehles des Maharaja Abhay Singh waren die Bishnoi jedoch nicht ganz ungestört vor Jägern und bis in die jüngste Zeit sind die Bishnoi mit einem Lied auf den Lippen gestorben. Der Spruch "Wenn der Kopf abgeschlagen wird und der Baum lebt, dann hat es sich gelohnt, zu leben", wurde Amrita Devi zugesprochen, als sie bei dem Massaker am grünen Khejri-Baum starb.

In wenig bekannten Dörfern in der Rajasthan-Wüste haben Männer und Frauen ihr Leben geopfert, um eine gefährdete Pflanze oder ein gejagtes Tier innerhalb und außerhalb der Dörfer zu retten. Die Bishnoi sind einzigartig in der Hingabe gegenüber dem Schutz aller Lebensformen, die sie sogar mit ihrem Leben verteidigen.

1947 hörte der 45jährige Arjun Ram aus dem Dorf Bhagtasani, in der Nähe von Jodhpur, Schüsse aus der Richtung des Dorfsees. Er traf Ratan Singh und seine Freunde, die Hunde jagten. Arjun ging dazwischen und wurde angeschossen. Er starb wenig später im Krankenhaus.

1963 forderte der Bishnoi Bhinyaram des Dorfes Bhaner, in der Nähe von Jodhpur, eine Gruppe von Jägern heraus und wurde erschossen. Chunaram aus dem Dorf Rohichaktla, zwischen Jodhpur undBarmer gelegen, starb auf ähnliche Weise. Mehrere andere Bishnoi wurden in diesem Zusammenhang ebenfalls angeschossen.

Als Birbalaram im Dorf Lohavat sogar noch 1987 starb, um einer Gazelle das Leben zu retten, besuchte ein Beauftragter des Umweltschutzes dessen Familie, um seine Unterstützung anzubieten. Als er die Ereignisse des historischen Heldentums der Bishnoi gehört hatte, entschloß er sich, auch Khejerli zu besuchen. Dort wurde ihm ein Platz im Dorf gezeigt, auf dem kein Grashalm wegen des Blutvergießens vor 275 Jahren wächst. Heute steht ein Denkmal mit allen 363 Bishnoi-Namen auf diesem Platz.

1990 forderte Birbal Khichar Soldaten heraus, die am Rande seines Dorfes Lohavat gejagt hatten. Er wurde erschossen. Später wurden seine Mörder verhaftet und zu lebenslänglichen Haftstrafen verurteilt.