Tantrische Transformation

© von Bhagwan Sree Rajnesh - alias Osho


Tantra ist Freiheit

TantraTantra ist Freiheit : Freiheit von allen geistigen Konstruktionen, Freiheit von allen Spielereien des Verstandes, Freiheit von allen Strukturen, Freiheit vom anderen. Tantra ist ein Freiraum, in dem Du sein kannst, so wie Du bist. Tantra ist Befreiung.
Tantra ist keine Religion im üblichen Sinn - denn auch Religion ist eine Spielerei des Verstandes; Religion drängt dir ein Muster auf. Ein Christ hat ein bestimmtes Muster, der Hindu hat eins und auch der Moslem. Religion drängt dir einen bestimmten Stil auf, eine Disziplin. Tantra befreit dich von allen Disziplinen.
Wenn es keine Disziplin gibt, keine aufgezwungene Ordnung, dann entsteht in dir eine völlig andere Ordnung. Es ist eine Ordnung, die Laotse "Tao" nennt und Buddha "Dharma". Diese Ordnung kommt nicht von Dir, sie wiederfährt dir. Tantra schafft in dir nur den Raum, in dem sie sich ereignen kann. Tantra lädt diese Ordnung nicht ein, es wartet nicht einmal auf sie. Tantra bereitet den Boden vor, das ist alles. Und wenn der Freiraum geschaffen ist, dann ergiesst sich das All in ihn.

Ich habe eine sehr schöne, eine uralte Geschichte gehört.

Auf dem Land hat es seit langer Zeit nicht geregnet. Alles war ausgedörrt. Schliesslich beschlossen die Leute, den Regenmacher zu holen. Eine Abordnung machte sich auf den Weg in die weit entfernte Stadt, wo der Regenmacher lebte, und die Abgesandten baten ihn dringend darum, so schnell wie möglich zu kommen und Regen für ihre ausgedörrten Felder zu machen. Der Regenmacher, ein weiser, alter Mann, sagte zu, allerdings unter der Bedingung, dass man ihm eine kleine Hütte irgendwo draussen auf dem Lande gäbe. Dort wollte er sich für drei Tage zurückziehen. Essen und Trinken brauche er nicht. Nach drei Tagen wolle er sehen, was er machen könne. Seine Bedingungen wurden erfüllt. Am Abend des dritten Tages goss es in Strömen und eine begeisterte Menschenmenge pilgerte zur Hütte des Regenmachers. "Was hast du bloss gemacht?" wollten die Leute wissen. "Sag' es uns."
"Es war ganz einfach" antwortete der Regenmacher. "Drei Tage lang habe ich nur mich selber in Ordnung gebracht. Denn ich weiss : wenn in mir alles in Ordnung ist, dann ist auch die ganze Welt in Ordnung, und die Dürre muss dem Regen weichen".

Tantra sagt: Wenn du in Ordnung bist, dann ist die ganze Welt in Ordnung. Wenn Du ausgeglichen bist, dann ist die ganze Existenz in Harmonie für dich. Und wenn in dir keine Ordnung ist, dann ist auch die ganze Welt in Unordnung. Wenn du dir eine Ordnung aufzwingst, spaltest du nur dein Wesen, und tief in deinem Inneren existiert die Unordnung weiter.

Du kannst es beobachten: wenn du viel Wut in dir hast, kannst du zwar deinen Zorn in den Griff bekommen, du kannst ihn tief in dein Unterbewusstsein verdrängen, aber er wird dadurch nicht verschwinden. Vielleicht wirst du deine Wut vollkommen aus deinem Bewusstsein verbannen, aber sie existiert - und du weisst, dass es sie gibt. Deine Wut rumort im Untergrund, sie sitzt unsichtbar im dunklen Keller deines Wesens, aber sie existiert. Du kannst auf ihr draufsitzen und freundlich lächeln, aber du weisst, dass die Wut in jedem Moment losbrechen kann. Und dein Lächeln kann nicht vom Herzen kommen, und dein Lächeln kann nicht echt sein, und dein Lächeln wird nichts weiter sein, als ein Zwang, den du dir selber antust. Ein Mensch, der sich eine Ordnung von aussen aufzwingt, verharrt im Zustand der Unordnung. Tantra sagt, dass es eine andere Art von Ordnung gibt; du zwingst dir nicht irgendeine Ordnung auf, du zwingst dir nicht irgendeine Disziplin auf, du lässt einfach alle Strukturen los und wirst natürlich und spontan.
Es ist der grösste Schritt den man vom Menschen verlangen kann. Man braucht viel Mut dazu, denn die Gesellschaft wird ganz und gar dagegen sein. Die Gesellschaft will eine gewisse Ordnung. Wenn du dich nach der Gesellschaft richtest, dann wird sie zufrieden mit dir sein. Wenn du aber hier und da ein bisschen vom Pfad der Ordnung abweichst, dann wird die Gesellschaft sehr wütend, und der Mob rast.

Tantra ist eine Rebellion. Ich nenne Tantra nicht revolutionär, denn es ist nicht politisch. ... es ist keine Strategie zur Veränderung von Staat und Gesellschaft. Tantra ist rebellisch, es ist eine Rebellion des Individiums. Ein einzelner Mensch löst sich von den Strukturen und entkommt der Sklaverei. Aber in dem Moment, wo du der Sklaverei entschlüpfst, erlebst du eine völlig andere Art der Existenz, eine Existenz, die du noch nie gespürt hast, es ist so als ob du eine Binde vor den Augen hattest, die plötzlich abfällt. Du öffnest die Augen, und du kannst plötzlich eine ganz andere Welt sehen.
Diese Augenbinde ist das, was ihr euren Verstand nennt, eure Gedanken, eure Vorurteile, eure Kenntnisse, eure heiligen Schriften - all das fügt sich zusammen zu einer dicken Augenbinde. Sie halten euch im Dunkeln, sie machen euch dumpf, sie hindern euch daran, lebendig zu sein.

Tantra möchte, dass du lebendig bist - so lebendig wie die Bäume, so lebendig wie die Flüsse, so lebendig wie die Sonne und der Mond. Das ist dein Geburtsrecht. Wenn du deine Lebendigkeit verlierst, gewinnst du nichts, du verlierst alles. Und wenn du alles opferst, damit du lebendig sein kannst, verlierst du in Wahrheit nichts.
Ein einziger Moment der Freiheit ist ein ganzes Leben wert, und ein langes Leben von hundert Jahren unter dem Sklavenjoch ist ein vergeudetes Leben.

Wer in der Welt des Tantra leben will, braucht Mut, denn Tantra ist abenteuerlich.

Tantra bietet eine andere Perspektive

Es ist nicht revolutionär, es ist rebellisch. Rebellion ist individuell. Du kannst alleine rebellieren, du brauchst dafür keine Partei zu gründen. Du kannst allein rebellieren, ganz für dich allein. Merkt euch, Rebellion bedeutet nicht Kampf gegen die Gesellschaft, sie geht einfach über die Gesellschaft hinaus. Rebellion ist nicht anti-sozial, sie ist asozial. Sie hat mit der Gesellschaft nichts zu tun. Sie ist für die Freiheit, für die Freiheit, so zu sein, wie du bist.
Schau dir dein Leben einmal an. Bist du ein freier Mensch ? Du bist es nicht : tausend Fesseln halten dich gefangen. Du willst sie nicht sehen, du magst sie nicht wahrhaben - sie sind dir sehr peinlich, denn das tut weh, aber es ändert an der Situation nichts. Du bist ein Sklave. Wenn du in die Welt des Tantra eintreten willst, musst die die Tatsache deiner Unfreiheit anerkennen. Sie sitz sehr tief. Sie muss überwunden werden, und wenn du sehen kannst, dass du unfrei bist, dann fällt es dir leichter, deine Unfreiheit abzuschütteln.

Höre auf damit, dir etwas vorzumachen, höre auf dich zu trösten, höre auf damit, dir ständig einzureden "Es ist doch alles okay !" Es ist nicht so. Nichts ist okay, dein ganzes Leben ist nichts weiter als ein Albtraum. Schaue es dir doch mal genau an ! Es gibt keine Poesie und keinen Gesang und keinen Tanz und keine Liebe und kein Gebet. Es gibt keine Ekstase. Freude ? - ist nur ein Wort im Wörterbuch. Seligkeit ? - ja, du hast davon gehört, aber du hast keine Ahnung davon. Gott ? - in den Tempeln, in der Kirche. Ja, die Leute reden von ihm, aber wer von Gott redet, weiss nicht, wovon er redet. Und diejenigen, die von ihm hören, wissen ebensowenig. Alles Schöne scheint bedeutungslos, und alles, was keine Bedeutung hat, erscheint als sehr, sehr wichtig. Der Mensch ist ständig damit beschäftigt, Geld zu scheffeln, und er bildet sich ein, dass er etwas äusserst wichtiges tut. Die Dummheit des Menschen kennt keine Grenzen.

Tantra sagt: du trägst das Bild einer Frau in dir, du trägst das Bild eines Mannes in dir. Jeder Mann hat eine Frau in sich, und jede Frau hat einen Mann in sich. Sobald jemand deinem inneren Bild entspricht, verliebst du dich - das versteht man unter Liebe. Ihr versteht es nicht. Ihr zieht ratlos die Schultern hoch und sagt : "Es ist eben einfach passiert." Aber es gibt da einen ganz subtilen Mechanismus. Warum passiert es gerade mit dieser Frau ? Warum nicht mit einer anderen ? Weil das Bild in dir nur auf diese eine Frau passte, deshalb. Die äussere Frau entspricht irgendwie dem Bild deiner inneren Frau. Irgendetwas passt da zusammen, und du fühlst, "das ist meine Frau" oder "das ist mein Mann". Dieses Gefühl ist das, was man unter Liebe versteht. Aber die äussere Frau wird dich nicht erfüllen, denn keine äussere Frau entspricht letztlich vollkommen deiner inneren Frau.
Die Realität ist einfach nicht so. Vielleicht passt sie ein bischen - es gibt eine gewisse Faszination, eine Anziehungskraft, aber das wird früher oder später nachlassen. Schon bald wirst du feststellen, dass es tausend Dinge gibt, die dir an der Frau nicht gefallen. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis du das herausfindest.

Am Anfang bist du ganz vernarrt. Die Ähnlichkeit mit dem Bild, das du in dir trägst, überwältigt dich. Aber ganz allmählich wirst du tausend Dinge entdecken - Kleinigkeiten im Alltag, die nicht passen, und du wirst erkennen, dass ihr einander fremd seid. Ja, du liebst sie immer noch, aber die Liebe ist keine Leidenschaft mehr; die romantische Vorstellung verschwindet. ...

Was schlägt Tantra vor ? Was muss getan werden ?

Tantra sagt: Es ist unmöglich, das Glück draussen zu finden; du musst nach innen gehen. Du musst deine innere Frau oder deinen inneren Mann finden und die sexuelle Verschmelzung mit deinem Inneren suchen. ...

Das erste, muladhar, ist im Mann männlich. Tantra rät dir : erinnere dich an deine innere Frau sogar dann, wenn du dich mit der äusseren Frau vereinigst. Mache Liebe mit der äusseren Frau und denke dabei an die innere. Richte deine Bewusstheit nach innen und vergesse die äussere Frau vollkommen. Im Augenblick des Orgasmus vergesse den Mann oder die Frau vollkommen. Schliesse die Augen, sei innen und mache eine Meditation daraus. Verpasse die günstige Gelegenheit nicht, wenn die Energie erwacht. Das ist der Augenblick für die Begegnung - für eine Reise nach innen. Normalerweise ist es schwer, nach innen zu schauen. Aber im Liebesmoment ist eine Lücke, und du bist nicht mehr so, wie du sonst bist. In einem Liebesmoment bist du ein Maximum. Wenn der Orgasmus kommt, pulsiert deine ganze körperliche Kraft in einem Tanz ; jede Zelle, jede Faser deines Körpers tanzt in einem Rhytmus, in einer Harmonie, die du im normalen Leben nicht kennst. Das ist der Augenblick : dieser Augenblick der Harmonie - nutze ihn als ein Tor nach innen. Wenn du Liebe machst, werde meditativ, schaue nach innen.
In diesem Augenblick öffnet sich eine Tür. Das ist die Tantra-Erfahrung. Eine Tür öffnet sich in diesem Augenblick, und Tantra sagt, dass du nur deshalb glücklich bist, weil sich diese Tür geöffnet hat und dir deine innere Glückseligkeit entgegenströmt. Das Glück kommt nicht von der äusseren Frau. Es kommt nicht von dem äusseren Mann; es kommt von deinem innersten Kern. Das Äussere ist nur ein Vorwand.

Tantra sagt nicht, dass man sündigt, wenn man mit der äusseren Frau oder dem äusseren Mann schläft, es sagt nur, dass dieser Akt nicht sehr weit führt. Es verurteilt ihn nicht, es akzeptiert seine Natürlichkeit. Aber es sagt auch, dass du dich von dieser Liebeswelle tief nach innen tragen lassen kannst. In diesem Augenblick höchster Erregung scheint die Schwerkraft aufgehoben : du kannst fliegen. Der Pfeil kann den Bogen zum Ziel führen. Du kannst ein Saraha werden.
Wenn du beim Liebesakt meditativ wirst, wenn du still wirst, wenn du deine Augen schliesst und nach innen schaust, wenn du die äussere Frau oder den äusseren Mann vergisst - dann geschieht es. Das muladhar, dein männliches inneres Zentrum, bewegt sich auf das weibliche Zentrum swadhistan zu - und dann kommt es zu einem inneren Liebesakt.

Manchmal ereignet es sich und du merkst es gar nicht. Bisher kanntet ihr die innere Tantra-Landkarte nicht. Jetzt werde ich sie euch geben. Ein Sanyassin schrieb, dass er ständig das Gefühl hat, sich in einem Orgasmus aufzulösen. Sein ganzer Körper fängt an zu pulsieren, und es fühlte sich für ihn so an, als ob er mit einer Frau schlafe. Natürlich ist er ganz verwirrt. Das Glück ist so überwältigend, dass ihm angst und bange wird : Was ist los ? Was passiert da in ihm?
Ganz einfach: Muladhar vereinigt sich mit Swadhistan, dein männliches Zentrum vereinigt sich mit deinem weiblichen Zentrum. Du erfährst das Glück, das sich einstellt, wenn du in Meditation gehst, wenn du ins Gebet gehst. Dies ist der Mechanismus deiner inneren Lebensfreude. Und in dem Augenblick, da sich muladhar und swadhistan vereinigen, wird die Energie freigesetzt. Wenn du deine Frau liebst, wird Energie freigesetzt, und so ist es auch, wenn sich muladhar und swadhistan vereinigen : Energie wird freigesetzt, und diese Energie trifft auf das höhere Zentrum, Manipura.

Manipura ist männlich, Anahata ist weiblich.
Wenn du dich auf die erste Vereinigung deiner inneren Frau und deinem inneren Mann eingestimmt hast, wird sich eines Tages, ganz plötzlich die zweite Vereinigung ereignen. Und die Energie, die bei der zweiten Vereinigung erwacht, löst die dritte aus. ...
Der innere Mann ist zur Frau geworden, die innere Frau zum Mann, alles Trennende ist verschwunden. Das ist die absolute, die ewige Vereinigung. Die Hindus nennen es Satchitananda. Und Jesus nennt es "Das Reich Gottes".

Tatsächlich hat die Zahl sieben in allen Religionen Bedeutung. Sieben Tage sind symbolisch, und der siebte Tag ist der Feiertag, der heilige Tag. Sechs Tage lang hat Gott gearbeitet, am siebten ruhte er sich aus. An sechs Chakras musst du arbeiten, das siebte Chakra ist der Zustand grosser Ruhe, absoluter Entspannung - du bist zu Hause angekommen. Mit dem siebten Chakra verschwindest du als Dualität.

Alle Polaritäten verschwinden, alle Unterscheidungen verschwinden.

Die erste Vereinigung, die zwischen Muladhar und Swadhistan ist wie im Schlaf. Die Vereinigung ereignet sich, aber du kriegst das gar nicht so richtig mit. Du geniesst sie, du fühlst, wie eine wunderbare Frische in dir aufsteigt. ...
Die Vereinigung hat nicht am hellen Tag stattgefunden, sondern in dunkler Nacht. Ja, du spürst die Auswirkungen, du nimmst plötzlich eine Energie in dir wahr, eine Strahlkraft, ein Glühen. Du hast eine Aura. Und es mag sogar sein, dass die Menschen in deiner Umgebung eine gewisse Präsenz an dir wahrnehmen, eine Schwingung. Aber du selbst weisst nicht genau, was los ist. Deshalb ist die erste Vereinigung wie im Schlaf.

Die zweite Vereinigung ist wie im Traum ... Vereinigung mit der inneren Frau so, als wäret ihr euch im Traum begegnet. Ja, du kannst dich ein bisschen daran erinnern, etwa so, wie du dich am Morgen an den Traum erinnnern kannst, den du in der Nacht hattest - hier ein bisschen, da ein bisschen, einige Lichtblicke; vielleicht hast du etwas vergessen - dennoch kannst du dich irgendwie erinnern.

Die dritte Vereinigung findet Mittags statt: Visuddha begegnet Ajna... du wirst absolut bewusst, die Vereinigung ereignet sich im Tageslicht. - du bist hellwach, alles ist klar. Jetzt weisst du, dass du mit dem äußeren Mann/Frau durch bist. Das bedutet nicht, dass du deine Frau oder deinen Ehemann verlässt, es bedeutet lediglich, dass die Faszination nicht mehr da ist; du hast Mitgefühl. Natürlich ist die Frau, die dir bis hierher geholfen hat, ein guter Freund, der Mann, der dich bis hierher begleitet hat, ist ein Freund; du bist dankbar. Jetzt seid ihr einander dankbar und mitfühlend. So ist es immer, wenn das Verstehen kommt - es führt zu Mitgefühl.

Mit der Erkennntnis kommt immer das Mitgefühl. Deshalb sage ich auch nicht, dass ihr eure Familien verlassen sollt. Bleibt bei ihnen. Erleuchtung hängt nicht vom Ort ab, sie hat nichts zu tun mit Wald oder mit Stadt, mit Familie oder mit Ashram, sie hat etwas mit deinem innersten Kern zu tun. Erleuchtung ist überall möglich.

Das ist es, was die alte Geschichte uns sagen will. Der Regenmacher hat um drei Tage gebeten. Wenn ihr euch gelegentlich in diese kleinen Geschichten vertieft, werdet ihr verwundert sein; ihre Symbole sind grossartig. Der Mann hat darum gebeten, drei Tage in Stille zu meditieren. Warum drei Tage ? Das sind die drei Phasen : Im Schlaf, im Traum, im Wachzustand, er wollte sich in Ordnung bringen. Zuerst ereignet es sich im Schlaf, dann ereignet es sich im Traum, dann ereignet es sich im Wachzustand. Und wenn Du in Ordnung bist, dann ist die ganze Existenz in Ordnung. Wenn du ein Individuum geworden bist, wenn deine innere Spaltung verschwunden ist und du eine Einheit geworden bist, dann hat sich alles zusammengefügt. Es mag paradox erscheinen, aber es muss gesagt werden : das Individuelle ist das Allumfassende. Wenn Du individuell geworden bist, erkennst du plötzlich, dass du universal bist. Bisher hast du geglaubt, du seist von der Existenz getrennt. Jetzt kannst du das nicht mehr denken.

Adam und Eva sind ineinander aufgegangen. Das ist das Ziel, das jeder Mensch auf die eine oder andere Art erreichen will. Die Wissenschaft des Tantra ist der sicherste Weg dorthin. Das ist das Ziel.


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