Reinkarnation und die Parapsychologen des Papstes

von Paul Roland - aus der Veröffentlichung "Geister"

Diese Seite ist eine Veröffentlichung aus dem Buch "Geister"
von Paul Roland mit seiner ausdrücklichen Genehmigung Paul Roland.de und Paul Roland.net


Nach dem Tunnel kommt das Licht! - Regina F. Rau
Die Parapsychologen des Papstes

1952 spielten zwei italienische katholische Priester, Pater Ernetti und Pater Gemelli eine Aufnahme ab, die sie von gregorianischen Chorälen gemacht hatten, als sie nach dem Ende des Gesangs ein kaum hörbares Flüstern vernahmen. Zuerst dachten sie, es handle sich um eine Funkstörung oder einen "Abdruck" einer alten Aufnahme, die vielleicht nicht vollständig gelöscht wurde, weil etwa die Löschköpfe schlecht eingestellt waren. Doch als sie lauter drehten, erkannte Pater Gemelli die Stimme seines Vaters, der vor vielen Jahren gestorben war. Sie nannte Gemelli beim Kosenamen aus seiner Kindheit: "Zucchini, ich bin es, weißt du das nicht?"
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Kontakt mit den Toten ist Katholiken verboten, doch sie konnten nicht leugnen, was sie gehört hatten. Daher baten die Geistlichen um eine Audienz bei Papst Pius XII. in Rom und legten ihm ihr Problem dar.

Die Antwort des Papstes
wurde später im italienischen Journal Astra (Italian Journal Astra, June 1990 quoted Kubis and Macy, 1995:102) veröffentlicht.

"Lieber Pater Gemelli, du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Die Existenz dieser Stimme ist ein wissenschaftliches Faktum und hat mit Spiritismus nichts zu tun. Das Tonbandgerät ist vollkommen objektiv. Es zeichnet bloß Schallwellen auf, wo auch immer sie herkommen. Dieses Experiment wird vielleicht ein Grundstein für wissenschaftliche Studien und wird den Glauben an ein Leben nach dem Tod stärken."
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Diese nonchalante Reaktion erstaunte die Priester, doch offensichtlich waren solche Berichte für den Vatikan nichts Neues. Später stellte sich heraus, dass der Kusin des Papstes, der Reverend Professor Dr. Gebhard Frei, Mitbegründer des Jung-Instituts und Präsident der Internationalen Gesellschaft Katholischer Parapsychologen war und mit einem Pionier der Tonbandstimmenforschung, Dr. Konstantin Raudive aus Deutschland, zusammengearbeitet hatte.

Vor seinem Tod im Oktober 1967 war Frei als treuer Verfechter der EVP-Forschung aufgetreten (). "Alles, was ich gelesen und gehört habe, zwingt mich zu der Ansicht, dass die Stimmen von transzendentalen, individuellen Wesen kommen. Ob es mir passt oder nicht, ich habe kein Recht, die Realität der Stimmen anzuzweifeln." In einer Ironie des Schicksals, wie um sein Lebenswerk zu bestätigen, wurde Dr. Freis Stimme einen Monat nach seinem Tod auf Tonband eingefangen und von Professor Peter Hohenwarter von der Universität Wien identifiziert.
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Papst Paul VI., Nachfolger von Pius XII., setzte die Arbeit fort und gab der Forschung des schwedischen Filmproduzenten Friedrich Jürgenson seinen Segen, der in den 1960ern einem britischen Tonbandstimmenforscher sagte: "Ich habe im Vatikan ein offenes Ohr für das Stimmenphänomen gefunden und unter den führenden Persönlichkeiten in der Heiligen Stadt viele (...) Freunde gewonnen. Heute steht ‚die Brücke' auf festen Fundamenten." Vielleicht meinte er damit jene Arbeit, die die Kirche mit dem, was sie Spiritismus nannte, aussöhnen sollte.

Es heißt, dass der Vatikan sogar zustimmte, dass junge Priester an einem Kurs in Parapsychologie unter der Aufsicht von Pater Andreas Resch teilnahmen. Das Interesse der Kirche an solchen Phänomenen war kein Geheimnis, auch wenn es nicht allgemein bekannt war.
Link zu: Pater Andreas Resch Link zu: Pater Andreas Resch


1970 traf sich die International Society of Catholic Parapsychologists
in Österreich und diskutierte Phänomene wie EVP ganz offen.

Die vielleicht aktivste Beteiligung der Kirche an solchen Angelegenheiten fand im Pye Aufnahmestudio in England 1972 statt, finanziert vom Sunday Mirror und durchgeführt von Dr. Peter Bander, einem höheren Dozenten für religiöse und moralische Erziehung am Cambridge Institute of Education, der allen Arten von Kommunikation mit den Zoten zunächst ablehnend gegenüber stand. Vor dem Experiment erklärte Bander, dass es nicht nur "weit hergeholt, sondern empörend" sei, das Aufnehmen von Geisterstimmen auch nur für möglich zu halten. Er lud vier hochrangige Mitglieder der katholischen Hierarchie als Zeugen ein, in der Erwartung, dass die Sache dann ein- für allemal erledigt wäre. Doch es heißt, dass die Teilnehmer während der Aufnahmen, die in einem schallgeschützten Studio stattfanden, um äußere Störungen auszuschließen, die Stimme eines Marineoffiziers hörten, der zwei Jahre zuvor Selbstmord verübt hatte und dessen Stimme bei einer früheren Gelegenheit von Dr. Raudive aufgenommen worden war. Ken Attwood, der Chefingenieur des Studios, meinte: "Ich habe getan, was in meiner Macht stand, um das Rätsel der Stimmen zu lösen - ohne Erfolg; ebenso erging es anderen Experten. Ich glaube, wir müssen lernen, sie zu akzeptieren."
Link zu: Dr. Peter Bander van Duren Link zu: Dr. Peter Bander van Duren

Pater Pistones Aussage, man müsse sich vor den Stimmen der Toten nicht fürchten Als sich der Sunday Mirror weigerte, Banders Schlussfolgerungen abzudrucken, veröffentlichte er sie im Jahr darauf selbst in einem Buch mit dem Titel "Breakthrough" ("Durchbruch"). Pater Pistone, Superior der Society of St. Paul in England, gab Banders Experiment und Werk positive Verstärkung.

    "Ich sehe in den Stimmen nichts, was der katholischen Lehre widerspricht, sie sind etwas Außergewöhnliches, aber man muss sich nicht fürchten und ich sehe darin keine Gefahr. Die Kirche erkennt, dass sie die Evolution der Wissenschaft nicht kontrollieren kann. Hier haben wir es mit einem wissenschaftlichen Phänomen zu tun; das ist Fortschritt und die Kirche ist fortschrittlich. Ich freue mich, dass die meisten Vertreter anderer Kirchen dieselbe Einstellung wie wir haben: Wir erkennen, dass das Stimmenphänomen die Fantasie sogar derer anregt, die bisher behauptet haben, dass es niemals einen Beweis oder eine Diskussionsgrundlage für ein Leben nach dem Tod geben wird. Dieses
    Buch und die Experimente lassen ernste Zweifel entstehen, sogar unter Atheisten. Das allein ist schon Grund genug für die Kirche, die Experimente zu unterstützen. Ein zweiter Grund könnte in der größeren Flexibilität der Kirche nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil zu finden sein. Wir wollen offen sein gegenüber allem, das nicht den Lehren Christi widerspricht."

Bander konnte auch Erzbischof H.E. Cardinale überzeugen, den apostolischen Nuntius in Belgien, der meinte: "Natürlich ist das alles sehr mysteriös, aber die Stimmen sind da und jeder kann sie hören." Seine Exzellenz, Monsignore Professor C. Pfleger fügte hinzu: "Die Fakten haben uns gezeigt, dass es zwischen Tod und Auferstehung ein weiteres Reich der Existenz nach dem Tod gibt. Die christliche Theologie kann über dieses Reich nur wenig Auskunft geben."

Nach der Publicity rund um die Pye-Aufnahmen beauftragte der Vatikan den Schweizer Theologen Pater Leo Schmid mit weiteren Nachforschungen. Schmid sammelte in der Folge mehr als 10.000 Aufnahmen, die transkribiert und in seinem posthum erschienenen Buch "When the Dead Speak" (1976) veröffentlicht wurden. Vor kurzer Zeit meinte der Sprecher des Vatikans, Pater Gino Concetti in der päpstlichen Tageszeitung "Osservatore Romano":

    "Dem modernen Katechismus zufolge erlaubt Gott unseren lieben Verstorbenen, die in einer ultra-irdischen Dimension leben, Botschaften zu senden, um uns in schwierigen Momenten in unserem Leben anzuleiten. Die Kirche hat beschlossen, den Dialog mit den Dahingeschiedenen nicht länger zu verbieten, unter der Bedingung, dass diese Kontakte zu ernsthaften religiösen und wissenschaftlichen Zwecken stattfinden."

Es schien, als ob die Kirche ihren Frieden mit den Toten geschlossen hat.

Quellen:
Diese Seite ist eine Veröffentlichung aus dem Buch "Geister" von Paul Roland mit seiner ausdrücklichen Genehmigung Paul Roland.de und Paul Roland.net
Paul Roland "Geister" - alles über Geheimnissvolle Erscheinungen und verwunschene Plätze - 2008
Dr. Peter Bander
(van Duren)
"Carry on Talking" - Gerrards Cross (Colin Smythe) 1972
"Voices from the Tapes" - New York (Drake) 1973
"Os Espiritos Comunicam-Se por Gravadores" Sobradinho/Brasil (Edicel) 1990
Konstantin Raudive "Breakthrough" - An Amazing Experiment in Electronic Communication with the Dead
"überleben wir den Tod?" - Reichl-Verlag beziehbar vom Prana-haus im Verlag Hermann Bauer, Freiburg
"Unhörbares wird hörbar"
Reichl Verlag, Remagen - nur in Second-Hand-Buchläden
Pater Andreas Resch:
Interview mit Andreas Resch
Gechichte der Transkommunikation (Kontakt mit der anderen Welt)
Gebhard Frei
(1905-1967)
Probleme mit der Parapsychologie - Resch-Verlag
Friedrich Jürgenson "Sprechfunk mit Verstorbenen" - Goldmann-Verlag

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