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Reinkarnation

Traum vom Leben nach dem Tod
© Regina F. Rau

Am Abend des 10.02.2009 vor dem Zubettgehen betete ich:

© Regina F. Rau - Engel „Ich schließe meine Chakren... ich wünsche uns eine gesegnete Nacht – und ich lade alle Engel ein, uns zu begleiten und uns mit allen göttlichen Energien zu erfüllen. Ich bitte die Engel der Träume um Träume, die mir meine noch unerlösten Aufgaben zeigen. Dass ich mich an meine Träume erinnern kann – und dass ich sie auch verstehe, wenn ich mich erinnere! Und ich bete für alle meine Verwandten, für die Menschen, die Angst haben und krank sind ... für alle Menschen...

In der Nacht hatte ich dann folgenden Traum:

ich bin in einem Haus mit 4 weiteren Leuten, die ich gut kenne. In diesem Traum sind es ehemalige Klassenkameraden, die in meinem jetzigen Alter sind. (Zumindest erinnern sie mich an sie). Ich bin gerade dabei, etwas zu schreiben... ich bin furchtbar müde, habe in den letzten Tagen etwas zu viel und zu lange gearbeitet.

Mitten in meiner Arbeit merke ich, dass sich etwas entscheidendes verändert hatte. Ich nahm wohl einen kleinen Ruck wahr, nicht wirklich bewusst. Aber er war da. Und irgendwie war alles anders. Aber wie? Ich schrieb weiter.

Nach einer Weile – es mögen „Stunden“ vergangen sein - als ich fertig war und den Text einem der Mitbewohner vorlesen wollte, sagte dieser: „du kannst diese Arbeit nicht wirklich fertig machen!“ „Warum nicht“, fragte ich ihn erstaunt.

„Hast du es wirklich nicht gemerkt?“

„Was soll ich gemerkt haben?! Komm, tu nicht so geheimnisvoll.“

„Weil du nicht länger körperlich existierst! Du hast gerade noch geschrieben – und bist plötzlich vorüber gesackt. Du bist tot!“

Ein ungeheurer Schreck durchfuhr mich. Ich soll tot sein. Aber ja, ich hatte es gemerkt, aber ich hatte es nicht wahrhaben wollen. Ja – ich hatte die letzten Tage zu lange gearbeitet, hatte mir keine Ruhe gegönnt, obwohl ich spürte, dass mein Körper dringend Ruhe brauchte. Ich hatte doch nur diese kleine Arbeit fertig machen wollen. Mich überkam ein ungutes Gefühl: ich hatte noch so viel fertig machen wollen. Jetzt blieb das alles ungetan. Ich hätte mich schonen sollen. Hätte mich einmal richtig ausruhen sollen...

„Sag, könnt ihr mich nicht mehr sehen? Wieso kannst du mit mir reden?“ fragte ich meinen Mitbewohner. Er räumte gerade Bücher in ein Regal, zwei andere halfen ihm. Er antwortete: „Na ja, ich und der da drüben – wir können es schon. Wir können euch sehen und können mit euch reden. Aber die anderen können es nicht.“

Ich versuchte, einen der anderen anzusprechen. Er reagierte nicht. Wieder wurde mir mulmig zumute. Ich hatte es nicht wirklich bewusst mitbekommen. Und ich erinnerte mich daran, dass wir aus der Reinkarnationslehre (aus der Rückführungstherapie) erfahren hatten, dass die meisten Menschen ein Tunnel sehen, wenn sie sterben – oder ihr Leben an ihnen vorbeiläuft und sie die wichtigsten Etappen ihres vergangenen Lebens sehen können – und dann das Licht, von dem sie sich wie magisch angezogen fühlen. Viele Menschen mit Nahtoderfahrung haben das berichtet.

Und ich erinnere mich, was ich damals (als ich noch lebte) bei meiner Nahtoderfahrung erlebte, wo ich bewusstlos ins Krankenhaus gebracht wurde. Ich sah einfach gar nichts... fühlte auch nicht wirklich etwas, außer Leere und Dunkelheit – und: ich nahm die sich ständig verändernde Richtung voll bewusst wahr. Damals war ich darüber sehr verwundert, weil ich mir nicht vorstellen konnte, was das sein konnte. Später wusste ich, dass es die Kurven waren, die der Sanitäter gefahren hatte – und die man mich später im Krankenhaus im Krankenbett gefahren hatte.

Nun – ich hatte nun also dieses Licht nicht gesehen. Was hatte ich falsch gemacht? War ich wirklich tot? Ich wurde sehr traurig. Jetzt musste ich mich damit abfinden, dass ich in einer neuen Dimension war – nämlich ohne Körper – aber immer noch hier. Und dass die Arbeiten, die ich machen wollte, von diesen Menschen gar nicht wahrgenommen werden konnten. Sie waren hier also völlig zwecklos. Ich musste wissen, wo ich nun hin sollte. Aber ich hatte vor lauter Bestürzung darüber, dass ich nun nicht mehr unter den „Lebenden“ weilte, keinen blassen Schimmer, wie ich das finden sollte.

Ich stand vor den Bücherregalen und schauten den Männern bei ihrer Arbeit zu. Der eine merkte es wieder und sagte: „Du musst dich nun verabschieden! Du musst gehen!“

‚Oh mein Gott, aber ich will nicht gehen’ ging es mir durch die Gedanken. ‚Wo sollte ich denn auch hingehen’. Für mich sah alles wie zuvor aus – nur fühlte es sich nun an, als lebte ich unter einer fast unsichtbaren Glasscheibe – und die anderen da ‚draußen’.

Der Mitbewohner sah mich an. „Komm mit, ich will dir etwas zeigen“, sagte er. Er schwang sich auf sein Fahrrad. Und ich glitt neben ihm her. Also das war nun wirklich sehr seltsam. Ich musste nicht gehen... ich schwebte förmlich – und er fuhr mit dem Fahrrad nebenher.

Wir fuhren auf der Auto-Straße in einen nahegelegenen Wald. Es ging eine kleine Anhöhe hinauf. Dort sah ich von weitem ein paar weiße Striche auf der Straße. Und jemand stand dort und fuchtelte mit den Armen. Als wir näher kamen, sah ich, dass die Striche die Umrisse einer Figur auf der Straße waren, die die Polizei wohl vor kurzem gemacht hatte. Eine Frau im Lodenmantel mit Hut stand dort und winkte uns zu, sie bräuchte Hilfe, rief sie. Es war eine farbige Frau, sie war ungefähr in meinem Alter.

Mein Begleiter rief ihr zu: „Du musst hier fortgehen! Du hattest gestern einen Unfall, dabei bist du gestorben! Weißt du das nicht?!“ Die Frau fing an zu schreien, das sei völliger Unsinn, sie sei so lebendig wie er und ich. Ich sah sie bekümmert an – auch ob meines eigenen Schicksals – und sagte zu ihr: „Nein, das bist du nicht. Denn auch ich bin gestorben. Und ich kann dich nur sehen, weil ich tot bin!“ Sie konnte es weiterhin nicht fassen... wollte es nicht wahrhaben.

Da dämmerte es mir: „hatte ich nicht zu Lebzeiten gelernt, dass Vertrauen die größte Macht ist?! Das Vertrauen, dass in jeder Situation, sofern wir unser Herz öffnen und uns dem ‚göttlichen Fluss’ öffnen, wir immer den nächsten Schritt gezeigt bekommen?!“ Und plötzlich wusste ich, dass ich ganz im Vertrauen diesen Weg einfach weitergehen konnte – und dass irgendjemand schon auf mich wartete, um mich auf dem nächsten Schritt zu begleiten...

Ja – ich würde das Licht finden! Ich hatte mein Vertrauen wiedergefunden. An meiner inneren öffnung wieder hin zu diesem Vertrauen hatte ich doch zu Lebzeiten schon gearbeitet. Nun konnte ich es vollenden! Ich wurde sehr ruhig und still... und plötzlich freute ich mich darauf, was nun kommen würde.

Ich konnte mein vergangenes Leben und die Frau nun mit leichtem Gefühl hinter mir lassen... Ich sagte zu dem Mann: „Es ist wahr, was ich zu Lebzeiten immer gesagt hatte!“

„Und was ist das?“

„Alles, was wir uns bewusst erarbeiten – alles was wir an echten Erkenntnissen mit dem Herzen erlangen, das bleibt uns. Unser in Liebe gewonnenes Bewusstsein überdauert auch unseren Tod. Sag es deinen Freunden. Es ist wahr. Es lohnt sich, daran zu arbeiten!“

Ich dachte darüber nach, wie sehr ich mein Leben lang unter all diesen körperlichen Beschwerden gelitten hatte. Meine Neurodermitis, die großen Schmerzen, die ich in unterschiedlichster Form ertragen hatte... Und ich fragte mich, warum ich sie wohl mit mir herumgetragen hatte. Denn wir hatten immer wieder gehört: „Du brauchst das Leiden nicht. Alles ist in deinem Kopf. Du kannst du es einfach abwerfen, wenn du offen für das Neue bist!“

Es dämmerte mir... nein, ich hatte es nicht umsonst getragen! Es war, als ob eine feine leise Stimme mir sagen würde: „hättest du dich für all das interessiert, wenn es dir wirklich gut gegangen wäre?!“ Ich dachte an meine Gesundheit, an meine finanzielle Situation, an meine Freunde und Bekannten... an meine Kindheit, meine Vergangenheit... da war sie die große Schau über mein vergangenes Leben. Und es stieg so etwas wie ein großes Glücksgefühl in mir auf: „Nein, ohne diesen Begleiter – ohne meine sogenannten Leiden und finanziellen Entbehrungen hätte ich mich nie auf den Ast hinausgewagt, um diese wunderbaren Früchte der Erkenntnis über das Leben und die Nichtexistenz des Todes zu erlangen!

„Stimmt das wirklich, oder mache ich es mir nur vor, um es vor mir zu rechtfertigen?!“, fragte ich mich... „Ja“ – ich konnte mit ganzem Herzen ja dazu sagen... ich war mit meinem Bewusstsein noch nicht so weit gewesen, dass ich das alles hätte wissen wollen, wenn mir nicht meine ‚Freunde’, meine Lebensumstände dabei geholfen hätten.

Und so verstand ich: Karma ist nicht nur die Last, die wir aus alten Leben tragen, sondern auch die Chance für unsere Befreiung. Und die Schwere liegt nicht in der Art des Karma, das jeder Mensch trägt, sondern an der Art, wie er die Dinge sehen mag!

Mit einem großen Glücksgefühl und einer tiefen inneren Verbundenheit und Sicherheit für mich und das, was nun für mich kommen mochte ... erwachte ich.


Engel halten die Erde
© Regina F. Rau

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