Ich
denke, alles auf der Erde ist etwas Lebendiges, doch wird mir
jeder recht geben, wenn ich sage, dass es einen Unterschied
zwischen einem Stein und einem Känguru gibt. Pflanzen sind
auch Lebewesen, ob sie fühlen, leiden... können wir
wohl nicht beurteilen. Können wir es aber ernsthaft bei
Tieren beurteilen. Kann ich wirklich beurteilen, ob meine Mitmenschen
leiden?
Wie definiere ich selbst Leiden?
Damit lässt es sich quasi nicht verhindern, Lebewesen zu
töten um sich selbst am Leben zu erhalten (das wird gemeinhin
auch als Fressen und Gefressen-Werden bezeichnet). die Schwierigkeit
dabei ist es nun nur - soviel Lebewesen zu töten, wie wir
tatsächlich zu unserem Lebenserhalt brauchen. Noch schwieriger
ist es zu sagen, welche Lebewesen erhalten bleiben dürfen,
und welche nicht !
!und
was ist mit den Opfergeschichten?? Die Leute haben
früher wohl auch Fleisch gegessen, Milch getrunken...und
auch Tiere geschlachtet, mit einer Opferzeremonie: d.h. es
war ihnen sehr wohl bewusst, dass sie ein Lebewesen getötet
haben, die Zeremonie kann man sozusagen als Dankesgeste und
Entschuldigung "sehen". Fleisch war demnach etwas
Besonderes.
Geht
man noch weiter in die Geschichte zurück, zur "Steinzeit",
dann wird einem in der Schule immer wieder vom Jäger
und Sammler erzählt. Nun gut, ich selbst habe schon steinzeitlich
Werkzeuge nachgebildet (damit auch schon einen Baum gefällt),
habe schon oft mit Tieren zu tun gehabt und kann mir vorstellen,
dass ein steinzeitlicher Jäger und Sammler lieber auf
einen Baum geklettert ist, um irgendeine Frucht zu pflücken,
wie mit einem "Messer" ein Tier zu töten, bzw.
mit einem Speer hinter irgendwelchen Tieren herzurennen (ein
Speerwurf ist auf maximal 30m noch so kraftvoll und präzise,
dass er ein Tier töten kann ! ) d.h. Ernährung
mit Fleisch hat keine allzu große Tradition, und Fleisch
zu essen, war auch hier etwas Besonderes.
Welchen
Wert hat das Fleisch denn tatsächlich in der Ernährung??
Mir ist nicht bekannt, dass Fleisch Inhaltsstoffe enthält,
die nicht durch andere Nahrungsmittel auch der Ernährung
zugeführt werden könnten ! das heißt
aber nicht, dass Fleisch kein Mittel ist, sich bestimmte (notwendige)
Inhaltsstoffe zuzuführen !
Jeder
wird mir wohl zustimmen, wenn ich sage, dass ein Hochleistungssportler
sich so ernähren muss, dass er diese Leistung erbringen
kann. Heute wurde ein neuer Marathonweltrekord aufgestellt.
Interessant wäre zu wissen, welche Nahrungsmittel dieser
Sportler auf seinem Speiseplan hat.
Nach meinen eigenen Erfahrungen im Leistungssport, wird sich
ein Ausdauersportler hüten, viel Fleisch zu sich zu nehmen
(er isst im Verhältnis zu dem Rest seiner Nahrungsmittel
sehr kleine Fleischmengen). um bei der Sporternährung
zu bleiben. Sportler die Aggressivität brauchen(?), z.B.
Boxer, Ringer...werden in der modernen Sporternährung
bewusst mit Fleisch "vollgestopft" um eben jene
Aggressivität zu steigern ! welche Bedeutung Fleischkonsum
also auf die Gesellschaft haben könnte kann sich jeder
nun selbst ausdenken !
Ob
sich dadurch auch das Verhalten von bestimmten Präsidenten
einiger Länder ableiten lässt, sei mal dahingestellt
! In diesem Zusammenhang interessant ist, dass sich Cäsar's
Soldaten vor Schlachten geweigert haben Fleisch zu Essen (vermutlich,
weil sie ihren Körper nicht mit der doch sehr energieraubenden
Verdauung des Fleisches belasten wollten).
Zurück
zur Aktualität: momentan liegt der durchschnittliche
Pro-Kopf-Verbrauch bei 55kg Schweinfleisch, 14kg Rindfleisch
und 16 kg Geflügel (Zahlen 2000 - neuere hab ich spontan
nicht gefunden, vermutlich ist aber der Rindfleischverbrauch
nach BSE wieder gestiegen ! ). Das macht zusammen 80kg
(dies sind kg-Angaben - Ausgeschlachtet und ohne Knochen (mit
s. 3. Beitrag). dieser Pro-Kopf-Wert wird als Wohlstandsmaßstab
eines Landes zu Hilfe genommen. D.h., wenn das jetzt doppelt
so viel Fleischverbrauch hätte, würde dies einen
höheren Wohlstand bedeuten, paradox, aber wahr !
Zur
Tierhaltung: wie Revolutia schon angemerkt hat, werden durch
Tierhaltung viele Ressourcen verbraucht, zum anderen auch
einige Probleme geschaffen: Abholzung des Regenwaldes, Tiertransporte,
Wasserverschmutzung, Bodenverseuchung (in der Region Vechta
Cloppenburg ist auf einem ha Land 1kg Antibiotika aus der
Schweinehaltung ! ).
Rechnet
man den "Veredelungsprozess" eines Tieres nach dem
Energiegehalt, dann ergibt sich folgendes: um Schweinefleisch
mit dem Energiegehalt von einem kg Weizen zu erzeugen, muss
man einem Monogastrier (Schwein) ca. 5-7 kg Weizen füttern,
bei Wiederkäuern liegt der Wert bei ca. 2-3x !
Im Prinzip ist damit Schweinehaltung reine Verschwendung.
Trotzdem wird von Nahrungsmittelmangel geredet ! Wenn
man jetzt einfach mal von einer Reduzierung des Fleischkonsums
um die hälfte ausgeht, dann würde sich grob überschlagen
(wirklich nur grob) bedeuten, dass ca. 13.000.000 t Getreide
nicht verfüttert würde ! Deutschland verbraucht
pro Jahr ca. 14.000 PJ an fossiler Energie (peta = 10 hoch
15 ! ).
geht man von einem Hektar-Ertrag von 5 t aus, dann heißt
dass, dass 2,6 Millionen Hektar frei sind ! nur die
Biomasse von z.B. Weizen würde einen energiewert von
ca. 190 GJ/ha erreichen. Mit anderen Kulturen und Anbausystemen
ist bestimmt auch noch mehr erreichbar. Welche Energiemenge
das ist, überlasse ich jedem selbst zu rechnen !
Nicht zu vergessen bei der ganzen Sache ist folgendes: die
"Dritte Welt" baut Sojabohnen und andere Futterpflanzen
an, diese werden nach Europa transportiert, dort an die (Wohlstands)Schweine
verfüttert. Doch die Gülle, die wird nicht zurückgefahren,
d.h. es werden durch Fleischkonsum zusätzlich die Länder
verarmt (Boden als Wert ! ), die sowieso nicht gerade
gut gestellt sind !
Andererseits
pflegen die Tiere unsere Landschaft ! Im Schwarzwald
wird momentan wieder aktiv abgeholzt, da die Menschen dort
wegziehen, da es ihnen zu "dunkel" ist, sie keinen
weiten Blick über das Land haben. Aus demselben Grund
fehlen auch die Einnahmen aus dem Tourismus dort (Tourismus
ist aber ein extra Thema...genauso wie das Problem mit der
Dunkelheit und den Menschen dort). Weiterhin ist die vorhin
von mir gemachte Rechnung mit Vorsicht zu genießen,
denn bei der Fläche, die von Tieren "besetzt"
wird ist auch solche Fläche dabei, die (z.B. aus gelände-technischen
Gründen) nicht landwirtschaftlich (aber forstwirtschaftlich
! ! !) genutzt werden kann. Man sollte auch im Auge behalten,
dass Gras nicht der menschlichen Ernährung dient, dies
also durch die Tiere überhaupt erst der menschlichen
Ernährung dienen kann. so gilt in einigen Gegenden der
Welt (z.B. Mexiko) Vegetarismus als Wohlstand, da dort Fleisch
in Massen vorhanden ist, Gemüse jedoch weniger. Auch
in Wüstenregionen ist oft ein Tier eine Möglichkeit
überhaupt noch Nahrung zu (im herkömmlichen Stil)
produzieren (was in diesen Regionen noch alles möglich
wäre ist auch wieder ein anderes Thema...zu dem ich auf
Nachfrage aber gerne antworten kann ! ). Dabei sollte
man aber auch bedenken, dass vor allem die Monogastrier (Schwein...)
in direkter Konkurrenz zur menschlichen Nahrung stehen, Wiederkäuer
sind dagegen als Grasfresser wohl anders zu sehen !
Nun
noch zu den Vegetarieren, jenen Menschen, die kein Fleisch
essen, aber Milch, Käse, Eier... (meist in höherem
Maße) zu sich nehmen. Prinzipiell tut es einer Kuh nicht
weh, wenn man sie melkt (außer die Kuh ist am Euter
kitzlig, dann tut sie dem Melker weh ! *g*). Jedoch
sollte man bedenken, dass eine Kuh nur Milch geben kann, wenn
sie ein Kalb bekommen hat ! Und dann nur ca. ein 305
tage lang, danach muss sie wieder ein Kalb bekommen (durch
Hormonbehandlung - was man als künstlich schwanger halten
bezeichnen kann) kann man dies um maximal nochmals 100 Tage
hinauszögern ! Was aber tun mit diesen Kälbern??
Eine
Kuh bekommt je nach Haltung 3-7 Kälber, die Hälfte
davon sind Bullenkälber, die bekanntlich keine Milch
geben ?? Freilassen?? Gerne, doch ich will das
Geschrei aus Nachbars Garten mit Englischem Rasen nicht hören.
Aufziehen?? Warum nicht und dann?? Sterben lassen
und das Leder verwenden?? Wenn das Leder dann tatsächlich
noch verwertbar ist (wer hat schon mal ein Tier natürlich
sterben sehen?? Das kann noch leidender sein, als Schlachten
! )
Halt, so einfach geht's nicht, dieses Tier frisst wieder "Weizen"
und kostet den Landwirt Arbeit, Zeit... und damit Geld. Jedoch
erhält er dafür "Nichts" => dieser
Weg ist so nicht gangbar. Genauso sieht es bei den Hühnern
aus. Ich habe noch keinen Hahn ein Ei legen sehen, genauso
wenig wie Hühnerlederschuhe (nur Hühneraugen)
! Aber viele tote Hähnchenküken ! (Deutschland
hat bei Geflügelfleisch und Eiern übrigens nur einen
Selbstversorgungsgrad von 70%, Butter 80%, Schweinefleisch
bei 90%. Der Rest liegt über 100- bis 130%, Milchpulver
bis über 200%)
Zur
Ethik: Tiere wirklich artgerecht zu halten ist nur möglich,
wenn?? ja vielleicht keine Menschen mehr auf der Erde
sind?? oder man sie schlicht gar nicht hält.
Das bedeutet: keine tierischen Produkte mehr, auch keine,
Felle, Leder, Wolle, Impfstoffe...mehr (Tierversuche ist auch
wieder ein anderes Thema).
Hallo
Vegetarier, Veganer?? Habt ihr eine Katze oder einen
Hund, am ende gar ein Kaninchen oder Hamster?? Ist
Whiskas (oder wie das Zeug heißt) artgerechte Tier-Ernährung??
Und die Bude artgerechte Haltung??
Leute beisst euch nicht selbst in den Schwanz, das geht schief
! Mutterkuhhaltung (reine Fleischproduktion) kann mit
Abstand die artgerechteste (landwirtschaftliche) Tierhaltung
sein, die es gibt, was nun?? Schweine im Freiland halten,
ist bestimmt artgerecht, führt aber in 90% der Fälle
zu einer Grundwasserbelastung ! Also auch hier wieder
nichts zu holen ! Zudem haben die Landwirte immer noch
das Problem, dass sie davon leben müssen, und auch dort
richten sich die Landwirte nach dem Markt, und in der Fleischproduktion
ist schlicht am meisten zu holen (die Verbraucherausgaben
sind dort auch am höchsten (für 100kg Roggen bekommt
ein Landwirt ca. 7-8 Euro ! Fleischpreis finde ich
gerade nicht...).
Käfighaltung für Hühner wird demnächst
verboten (in Deutschland), das Ergebnis ist eine höhere
Belastung mit Salmonellen, dreckigere Eier, mehr Krankheiten
bei den Hühnern (=> mehr Medikamente) und vor allem,
in Ländern wie Ungarn werden riesige Käfigbatterien
gebaut...
Und was sollen wieder die Landwirte tun, die damit eine art
Arbeitsverbot bekommen?? Oft kommt das Argument, ich
könnte das Tier nicht töten (aber Bombenwerfen,
Wehrdienst machen...), das Tier dann nicht zu essen könnte
man dann sogar als konsequent bezeichnen.
"Ohne
Tierhaltung gäbe es diese Tiere gar nicht". Das
mag sein. Dafür gäbe es vielleicht noch Büffelherden
(und ich möchte den Veganer sehen, der ruhig bleibt,
wenn sein Gemüsebeet zertrampelt wird ! ) und
was ist mit dem Jagen?
Tiere zum Spaß töten? das halte ich für absolut
verwerflich, auch wenn mache Adelshäuser das gerne tun...
Doch Moment, was passiert wenn man nicht mehr jagt?
Meine Eltern haben auf 150ha ca. 20 Hirsche und Hirschkühe.
Wildschweine verdoppeln ihre Population in einem Jahr, bei
Kaninchen will ich gar nicht wissen, wie vielfach das bei
denen geht (ich glaube irgendwo zwischen 5-7x). Schön,
da muss der Zaun um ein Kartoffelfeld verdammt hoch und fest
sein, um als Mensch noch an Kartoffeln zu kommen (ich spreche
aus Erfahrung ! ) also doch jagen ?
Was würde ohne Jagd passieren? Die Tiere würden
sich sehr stark vermehren, bis zu einer Seuche, dann würde
die Population wieder dezimiert. Ok, dann spielt eben der
Mensch das was er am besten kann und ist, nämlich Seuche
und jagt, bzw. reduziert den Tierbestand so, dass er noch
genügend Kartoffeln für sich selbst hat !
Nun
denn, ich glaube es reicht jetzt fürs erste, sonst liest
es ja doch niemand, meine persönliche Meinung noch mal:
Was
jeder Einzelne tut, muss jeder für sich selbst mit sich
und seinem Gewissen ausmachen, eben "auf sein Herz hören".
Ich persönlich lehne weder Fleisch essen, noch Tierhaltung
radikal und komplett ab, jedoch mache ich es sehr stark von
Art der Haltung und Menge des Konsums abhängig. Ich habe
meinen Eltern eine Kuh geschenkt, die liefert ausreichend
Milch und Fleisch. Und die kartoffelfressenden Wildtiere,
ein paar eierlegende Viecher... (und die Bauernhofidylle ist
perfekt *lach*) für mindestens 20 Personen. Schweinehaltung
ist für mich nicht akzeptabel, da Schweine in direkter
Nahrungsmittelkonkurrenz zum Menschen stehen, und zudem "nur"
den Fleischwert haben, und nicht wie Kühe noch Milchprodukte
und Landschaftspflege liefern !
In
diesem Maß ist Fleisch dann (gesundheitlich wahrscheinlich
nicht schädlich); wird von der Gesellschaft und der Erde
verkraftet und kann deutlich einfacher artgerecht sein
! Dann ist es wohl so, wie von Jägern und Sammlern
bzw. der Bibel, oder unseren Urgroßeltern überliefert
!
Zudem
sollte man sich, egal welche Art von Lebewesen man isst, immer
bewusst sein, dass dieses Lebewesen gleichgestellt mit einem
Selbst ist, und sollte dankbar dafür sein, dass man dieses
Lebewesen als Nahrung nutzen darf ! Vielleicht sollte
man sich auch Gedanken über einen Ausgleich für
das andere Lebewesen Gedanken machen.
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