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                    Gedichte: 
                      Karma-Erinnerung 
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                          |  Der 
                            Spiegel - Geständnis an mein Ich  
                                 
                             
                               
                                ... doch ich war nackt 
                                und ich erkannte es, 
                                und ich kleidete mich erneut 
                                mit dem Gewand 
                                der sterblichen Begrenztheit - 
                                für eine neue Reise, 
                                für einen neuen Versuch. 
                                 
                                Ein starker Wirbel riß mich jäh 
                                aus dem Raum des 'Jetzt' 
                                hinein in das Gewebe des 'Morgen', 
                                hinein in die Illusion der Zukunft - 
                                gebaut aus den Ängsten meiner Begrenztheit. 
                                Und ich verlor DICH aus den Augen. 
                                 
                                Ich suchte Dich 
                                und verhedderte mich in den gespannten Leinen, 
                                gewoben aus der Angst vor dem Neuen. 
                                Ich verstrickte mich in den Kampf 
                                zwischen dem 'Sein' und dem 'Morgen'. 
                                 
                                Da sah ich in diesem Spiegel meinen Irrtum 
                                und wandte mich um, um zurückzukehren. 
                                - Und ein ungeahnter Sog erfaßte mich 
                                und zog mich zurück 
                                und weiter, bis hinein in das 'Gestern'. 
                               
                             
                            
                              
                                 
                                   
                                     
                                       
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                                    Applet 
                                      by Andrea Fasce:    
                                          http://www.anfyteam.com 
                                       
                                   | 
                                 
                               
                              Taumelnd 
                                fiel ich in das Netz 
                                der vergangenen unerlösten Träume. 
                                Es raubte mir schier den Verstand, 
                                doch ich konnte mich nicht lösen. 
                                Unerträgliche Qual über das Geschaute 
                                hielt mich fest, 
                                ich glaubte an meine Schuld, an die Unerlösbarkeit... 
                                 
                                Ich versuchte zu kämpfen, um mich davon zu 
                                befreien. 
                                Doch je mehr ich mich aufbäumte und kämpfte, 
                                desto enger zogen sich die Maschen. 
                                 
                                Ich fand mich umgeben von den Mauern 
                                meiner eigenen Ängste. 
                                Sie waren wie glasklare Spiegel, die mir mein 
                                Inneres 
                                durch die Projektion der Anderen zurückwarfen. 
                                Eingesperrt war ich mit ungebändigten Gedanken, 
                                die die Gestalt wild reißender Tiere annahmen. 
                                 
                                Da erkannte ich in diesem Spiegel meinen Irrtum 
                                und ergab mich. 
                                 
                                  Die Schlingen lösten 
                                sich wie von selbst, 
                                die wilden Tiere legten sich sanftmütig 
                                zu meinen Füßen nieder 
                                und ich fand die Türe meiner Gefängniszelle 
                                offen. 
                                 
                                Nun sitze ich hier und staune über die offene 
                                Türe... 
                                 
                                Nun bin ich frei - weil offen ist... 
                                Nun ist offen, weil ich endlich frei bin - 
                                ich bin offen - weil ich frei bin! 
                                 
                                Ein Hofnarr auf dem Weg des Lebens 
                                im Vertrauen auf das Leben selbst. 
                                 
                                Mit wem sprach ich? 
                                Bist Du es? 
                                Bin Ich es? 
                                 
                                Vielleicht ist es einfach: ICH BIN 
                                 
                               © 
                                Regina Franziska Rau 
                                Montag 24. August 1998 
                                Lockwisch - Ostsee  
                            
                         |  
                       
                      
                        
                      
                      
                      
                      
                         
                            Trennungsschmerzen 
                             
                             
                              Meine Mitte 
                            im Du 
                            - ein verlassenes Ich - 
                            und - Du in meiner Mitte. 
                             
                            Und immer noch fühle ich mich schuldig - 
                            daß ich dir nicht sein konnte, was du dir wünschtest 
                            - 
                            daß sich die Grenzen zwischen uns verwischten 
                            - 
                            daß ich im Du umherirrte wie du im Ich... 
                             
                              Schmetterlinge in meinem Bauch 
                            Ketten um meine Brust 
                            Wehe Erinnerungen in die Vergangenheit 
                            ... in die Zukunft? 
                            Ein geliebtes Gesicht 
                            - verblaß mir nicht! 
                             
                            Mit starken Banden verbunden 
                            gewoben aus dem Stoff der Vergangenheit. 
                            Gegenwart hat sich gebildet 
                            läßt Vergangenes nicht mehr zu. 
                             
                            Gemeinsam erlebtes Glück, 
                            Augenblicke der ungetrübten Liebe 
                            berühren sanft das Gemüt. 
                            Ein Lächeln huscht über das entspannte Gesicht. 
                             
                            Gedanken grübeln, 
                            blähen sich auf zu Balladen der Illusion, 
                            frieren Momente ein zu schmerzhaften Ewigkeiten. 
                            Ohnmächtigkeit im sicherheitsvernebelten Verstand. 
                            Tausend Tode sterben in der Vergänglichkeit 
                            allen Seins. 
                             
                              Gemeinsam gelittenes Leid 
                            taucht herauf aus dem Ozean der Erinnerungen 
                            kämpft verzweifelt um Bestand. 
                            Unerfüllte schwelende Sehnsüchte quellen 
                            im Innern, 
                            verlangen nach kühlender Erlösung. 
                             
                            Das Bild will verblassen. 
                            Die ersten Lichtstrahlen suchen ihren Weg 
                            zum trauernden Gemüt. 
                            Doch Gedanken lenken den Sinn 
                            mit betrübtem Blick 
                            auf die schmerzende Wunde. 
                             
                            Momente der Bewußtheit 
                            geben den Blick frei in höhere Wahrheit 
                            erblühen im Glück innerer Freiheit 
                            Liebe kann fließen 
                            - Momente - 
                             
                            Nicht festhalten 
                            - den Augenblick genießen 
                            und darin wachsen. 
                            In der Erfahrung den Sinn - 
                            nicht in den Träumen ... 
                             
                            Die Vergangenheit als das, 
                            was sein kann verstanden 
                            - nicht - was es dem Verstand nach 
                            sein sollte. 
                             
                            Leben im Augenblick 
                            - gelöst von Bildern 
                            und Emotionen der Vergangenheit. 
                             
                            Befreites Herz 
                            und klarer Verstand 
                            führen dich sicher 
                            an der Hand... 
                            
                            
                            © Regina Franziska 
                              Rau 
                              Dienstag 25. August 1998 
                              Lockwisch - Ostsee  
                              
                         |  
                       
                      
                      
                      
                      
                      
                         
                           
                             Wer bist du?  
                             
                             Als ich dich das erste 
                            Mal sah, 
                            fand ich in meiner Brust einen mächtigen Sog, 
                            der mich hinzog zu dir. 
                             
                            Als wir uns das erste Mal umarmten, 
                            fand ich in meinem Schoß einen mächtigen 
                            Sog, 
                            der mich hinzog zu dir. 
                             
                            Als wir uns das erste Mal tief begegneten, 
                            fand ich in meinem Inneren einen mächtigen Sog, 
                            der mich hinzog zu dir. 
                             
                            Der Sog war mächtig wie ein Wirbel, 
                            der keine andere Richtung zuließ. 
                            Er sah aus wie ein schwarzes Loch, 
                            das alles verschlingt - selbst das Licht - 
                            um irgendwo wieder aufzutauchen 
                            in einer neuen Ordnung, einem neuen Sinn 
                                        
                            wohin? 
                             
                            Da war die Ahnung von einem Tor 
                            Tasten danach im Dunkeln 
                            doch ich drehte mich im Kreis - 
                            vielleicht wollt ich die Wahrheit noch nicht sehn. 
                             
                              Ich schwebte im Raum wie ein 
                            ungeborener Fötus, 
                            schwerelos wie ein Astronaut an der Nabelschnur - 
                            und suchte nach dem Ausgang 
                                        
                            wohin? 
                            Und suchte nach dem Eingang 
                                        
                            wohin? 
                             
                            Ich fühlte dich, doch ich konnte nichts sehen! 
                            Ich sprach es - 
                            - es sei, als wenn zwei Seelen sich küßten. 
                            Kaum hatte ich es gesprochen, 
                            da sah ich mich plötzlich allein, 
                            wurde verlegen, weil ich dich in der Tiefe nicht fand. 
                             
                            Weiter rasten wir hilflos durch den Tunnel 
                            der Verstrickungen, Irrungen, Wirrungen 
                            wir liebten aneinander vorbei, 
                            verstanden nicht den Sinn unserer Taten, 
                            verstanden nicht den Sinn unserer Worte. 
                            Enger und enger schnürte es uns die Luft. 
                             
                            Im Taumel des Erstickens 
                            tauchte ich erneut ein 
                            in den Ozean der Gefühle von einst, 
                            endlich bereit, die Wahrheit des Vergangnen zu schauen. 
                             
                            Und endlich klärte sich mein innerer Blick - 
                            vage nur, wie in angebrochener Dämmerung, 
                            doch hell genug, um zu sehen. 
                             
                            
                             
                             
                             Umschlungen waren unsere Körper 
                            in tiefer, zärtlicher Leidenschaft, 
                            in tränenerfüllten Küssen 
                            trafen wir uns endlich wieder, 
                            ahnten von einer langen gemeinsamen Reise 
                            im Rad der Wiederkehr. 
                             
                            Es war die Aussöhnung nach langer, stummer Qual, 
                            in verzweifeltem Ringen um das Verstehen der Dunkelheit 
                            und der ohnmächtigen Verstrickungen in qualvoller 
                            Geschichte. 
                             
                             Wir hatten uns 
                            gefunden - um uns endlich zu vergeben. 
                            Wir hatten uns gefunden - um uns in Liebe von der 
                            Angst zu lösen. 
                            Wir hatten uns gefunden - um uns endlich von den 'Ketten' 
                            zu befrein. 
                             
                                        
                            Ich liebe Dich 
                             
                            Nun ist es, als müßte ich noch einmal tausend 
                            Tode sterben, 
                            noch einmal in die Tiefen meiner Unbewußtheit 
                            fallen 
                            noch einmal im Feuer der Leidenschaft verbrennen 
                            noch einmal im Ozean verwirrter Gefühle ertrinken... 
                             
                            Noch einmal trauern ungetrauerte Vergangenheit, 
                            gewähren lassen ungelebte, schwärende Wut 
                            im Bauch. 
                            Noch einmal Durchleben sterbende Erinnerung 
                            - in der Gelassenheit der gelösten Betrachtung. 
                            Vergeben unverziehener Erfahrung am Du und am Ich. 
                             
                                        
                            Ich liebe Dich 
                             
                            Es ist nur die Angst, 
                            die Angst vor dem Neuen... 
                            die Angst vor dem Licht... 
                             
                            Sterben lassen die Dämonen illusionärer 
                            Träume 
                            Fallen lassen das Bild vergangenen Leids 
                            Verbrennen lassen das Gewirr vertrockneter Emotionen 
                            Fortspülen lassen die Gebirge der lähmenden 
                            Angst. 
                             
                                        
                            ... Nur die Angst stirbt ... 
                              
                            Hineintauchen in die Schöpfung 
                            Schwingen im Trapez ohne Sicherung 
                            Tanzen auf dem Seil ohne Netz. 
                             
                            Der erste Versuch, die neuentdeckten Flügel zu 
                            gebrauchen. 
                            Auf starken Schwingen der Zuversicht und des Vertrauens 
                            hineintauchen in das Meer der tragenden Lüfte... 
                             
                            
                            
                            
                            
                             
                               
                            
                            © 
                              Regina Franziska Rau 
                              Mittwoch 26. August 1998 
                              Lockwisch - Ostsee  
                             
                              
                              Applet by Fabio Ciucci:    
                                  http://www.anfyteam.com 
                               
                              Gemälde © Regina Franziska Rau 
                             
                             
                         |  
                       
                      
                       
                      
                      
                      
                         
                            Absprung  
                             
                             Stehen auf dem unsicheren 
                            Kontinent 
                            bekannter Vergangenheit 
                            Gefangen im Versuch, 
                            lebendige farbige Momente einzufangen 
                            und wieder und wieder zu wiederholen - 
                            bis sie glanzlos werden... verstauben... 
                            zu leblos farblosen Bildern verblassen. 
                            Angestaubt und ängstlich frierend im Ungewiß 
                            bangt das gehätschelte Seelchen - 
                            und neben ihm fließt ruhig 
                                 der gewaltige - mächtige 
                            Fluß, 
                            dessen Rufen bisher ungehört - 
                            - und unbemerkt seine Kraft. 
                             
                            Noch einmal in den mächtigen Wirbel hinter mir 
                            schauen, 
                            den Atem anhalten, wie um dem Sog zu entfliehen. 
                            Im taumelnden Schwindel der Gewißheit, 
                            daß Vergangenheit verweht. 
                             
                            Noch einmal die Bangigkeit meines Herzens 
                            vor der Befreiung spüren... 
                             
                            ... und ... 
                             
                            im lebendigem Mut der Verzweiflung 
                            in die schweigenden Fluten des mächtigen Flusses 
                            tauchen, 
                                   der nach vorne 
                            strömt 
                                          
                            der nicht nach hinten schaut. 
                             
                              Gegenwart empfängt mich im 
                            herrlichem Treiben, 
                            heißt mich willkommen - 
                                  - welch eine Überraschung! 
                             
                            Unerwartet spüre ich die wunderbare Geborgenheit, 
                            die mir jetzt so sonderbar vertraut erscheint. 
                             
                              Liebe durchflutet mich, 
                            durchdringt mein ganzes Sein. 
                             
                            
                            
                            © Regina Franziska 
                              Rau 
                               
                              Freitag, 06. November 1998 
                              Tholey - Saarland  
                              
                         |  
                       
                      
                      
                      
                      
                      
                         
                            Amerika  
                             
                             Der Himmel war so blau 
                            so tief wie der Ozean... 
                            die Sonne stand hoch am Firmament - 
                            und die Erde bebte vom Misstrauen, 
                            von der Missgunst und der Habgier 
                            der Neuankömmlinge. 
                            Und die Erde färbte sich rot 
                            vom Blut der sterbenden Urahnen 
                             
                            Der Himmel war so blau 
                            so tief wie der Ozean... 
                            die Sonne stand hoch am Firmament - 
                            "Heute ist ein guter Tag zum Sterben", 
                            sagte einst Häuptling "Sitting Bull", 
                            bevor man ihn hinterrücks erschoß... 
                            Und sie begruben sein Herz an der Biegung des Flusses... 
                             
                            Der Himmel war so blau 
                            so tief wie der Ozean... 
                            die Sonne stand hoch am Firmament - 
                            "Heute ist ein guter Tag zum Sterben", 
                            sagten die Kamikaze 
                            und stiegen hoch hinauf in die Lüfte. 
                            Und die Erde erbebte vom Brüllen 
                            der fallenden Giganten... 
                             
                             
                            
                            © Regina Franziska 
                              Rau 
                               
                              Dienstag, 27.November 2001 
                              Deggendorf - Bayrischer Wald 
                              
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                            Rückblick 
                             
                             
                             Als ich hier von der 
                            Schule ging 
                            Und mich im Weltennetz verfing 
                            da war ich nach erst 16 Jahren 
                            noch sehr naiv und unerfahren. 
                             
                            Hinaus ging's und gleich in die Ferne 
                            Dass ich vom Leben mir was lerne. 
                            In viele Räume konnt ich sehn, 
                            doch blieb ich drinnen niemals stehn. 
                             
                            Ich fühlte mich nie etwas wert 
                            und was ich tat, war stets verkehrt. 
                            Ich konnt' nicht rennen mit der Herde 
                            Wußt' nie ob mal was aus mir werde. 
                             
                            Stets war ich Wandrer ohne Ziel, 
                            der öfters auf die Nase fiel. 
                            Erst mit den Jahren wurde klar, 
                            dass auch mein Weg gezeichnet war. 
                             
                            Ich sah die Hölle, sah viel Pein 
                            Doch auch des Himmels hellen Schrein. 
                            So wurd für mich gar manches klar 
                            Was andern stets verborgen war. 
                             
                            Was andern Himmel hat bedeutet 
                            mir Höllenqualen hat bereitet.  
                            Wo andre Hölle nur verstehn, 
                            konnt ich verborgne Schätze sehn. 
                             
                            Der Mensch verstrickt in Sicherheit 
                            schafft sich und andern großes Leid. 
                            Er fühlt Gefängnis wo er steht - 
                            weil er nicht mit dem Leben geht. 
                             
                            Wenn wir nicht Sicherheit erstreben, 
                            kann Leben uns viel Weisheit geben. 
                            Weil nicht blockiert von blindem Wahn 
                            Es munter fröhlich fliessen kann. 
                             
                            
                            
                            © Regina Franziska 
                              Rau 
                               
                              Sonntag, 30. Juli 2002 
                              Icking - Südbayern 
                              
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                              Wanderer 
                              ... durch Zeit und Raum  
                               
                                Raum 
                              um Raum kannst du durchschreiten, 
                              streifen durch verschiedne Zeiten 
                              auf Straßen wo Historie reich 
                              ob Mittelalter - Drittes Reich 
                              ob Hunnenkriege Keltensage 
                              Römersieg und Niederlage 
                              Moderne hier, Antike dort 
                              zur gleichen Zeit am selben Ort. 
                            Du 
                              glaubst, du lebst in der Moderne 
                              das andre schon in weiter Ferne - 
                              und andre Zeit längst schon verblichen 
                              Antike neuer Zeit gewichen 
                              Was du auch siehst, wo du auch bist 
                              ein kleiner Teil vom Ganzen ist's. 
                               
                              Vom Eisberg siehst du ganz bestimmt 
                              Die Spitze, die stets oben schwimmt. 
                              Der Teil, tief unten existiert 
                              Doch sind wir Menschen stark fixiert 
                              auf das, was unser Auge kennt, 
                              Die Tiefe drunter ist uns fremd. 
                               
                              Zur gleichen Zeit ist beides wahr 
                              Das was wir sehn - was unsichtbar. 
                              Es existiert zur gleichen Stelle 
                              stets das Wasser und die Quelle. 
                              Ohne Wurzel wächst kein Baum 
                              vereinen beide Raum am Raum. 
                               
                               Wir 
                              müssen in die Tiefe schweifen, 
                              um unsere Wurzeln zu begreifen. 
                              Dort ist, was wir für gestern halten 
                              Dort finden sich die Urgestalten 
                              Die Kriege führten, Welt verbogen 
                              Wüst durch alle Länder zogen... 
                               
                              Nicht Fremde müssen wir bekehren 
                              Missionieren und belehren 
                              Unsren eignen Schatten sehn 
                              einen neuen Weg begeh'n. 
                              Du kannst täglich neu bedenken 
                              Den Wagen neue Bahnen lenken. 
                               
                              Sich selbst verachten, andre hassen? 
                              Sich selbst annehmen, leben lassen! 
                              Das ist die Wandlung, ist der Sinn 
                              Transformation und Neubeginn. 
                              Im Selbst, Vergangenheit verdrängt  
                              der Schlüssel in die Zukunft hängt. 
                               
                              Wenn alles Hier im Jetzt vereint 
                              Dann ist es Zeit, dass wir geeint 
                              Vergangnes Unrecht uns verzeihen 
                              gegenseitig uns befreien. 
                              Eisberg schmilzt als ob nichts bliebe 
                              gelöst im Ozean der Liebe... 
                            
                            
                            © 
                              Regina Franziska Rau 
                              10. Juli 2002 
                              Deggendorf - Bayrischer Wald 
                                 
                              
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                    Gedichte: 
                      Karma-Erinnerung 
                      Seite 1 
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                              Heil Land 
                              ... Weihnacht 
                               
                               Jesus 
                              ... Christus - 
                              Kristall des Lichts 
                               
                              Damals 
                              hast Du Dein Leuchten in die Finsternis 
                              unter den Menschen gebracht - 
                              warst Vorbild für viele Verzweifelte, 
                              Verblendete und Suchende. 
                            Deine Liebe wob 
                              Leben zusammen - 
                              ließ Herzen erblühen, 
                              wo vorher Wüste brannte. 
                              Dein Licht ließ Finsternis zu Sonne erglühn 
                               
                              Zuversicht entflammte, 
                              wo vorher Angst und Verzweiflung schmerzte. 
                            Christus - 
                              Inbegriff des Lichts und der Liebe - 
                              so lange hab ich dich gesucht... 
                              in den Tempeln, Gotteshäusern 
                              und Kirchen dieser Welt... 
                            Ich suchte bei den 
                              Menschen und 
                              in deiner herrlichen Schöpfung, 
                              fand wunderbare Fauna und Flora - 
                              im Augenblick höchster Freude zerstört. 
                            Ich fand hoffende 
                              Menschen, 
                              die Menschen in Liebe vertrauten - 
                              in einem Moment der Enttäuschung - 
                              Liebe in Hass gewandelt... 
                            Ich fand Verwüstung 
                              und Zerstörung 
                              getrieben von Hass, Neid und Gier. 
                              Allem voran die Angst - 
                              schürte stets neues Leid. 
                             Ich 
                              irrte in der Welt umher, 
                              Dich im Gewirr zu finden. 
                              Überall ringende Menschen - 
                              schreien nach deiner Wiederkehr. 
                            Ich fand im Wahn 
                              meiner Angst 
                              und der Raserei im Streben 
                              nach weltlicher Sicherheit 
                              nicht Deine heilsame Nähe. 
                            Die Angst, dass 
                              nicht gesorgt ist - 
                              die Angst, nichts behalten zu können. 
                              die Angst vor der großen Umwandlung 
                              hat uns Menschen blind gemacht... 
                            Im Dickicht der 
                              Verstrickungen  
                              als Dunkel mich verzweifelt regierte  
                              als Leid sich nicht mehr steigern ließ, 
                              da ließ ich ohnmächtig los. 
                            Da fand ich Dich 
                              im Augenblick 
                              des Lösens von allem Zwang 
                              in meinem vergessnen Inneren 
                              in dieser Tiefe wieder. 
                            Strahlendes Licht 
                              durchflutete 
                              mein ganzes Wesen 
                              Weihnacht ..,. 
                              findest Herberge du in mir - 
                              Geburt in meinem Herzen 
                            Samstag, 26. Oktober 
                              2002 
                              Deggendorf, Bayrischer Wald 
                            Dieses Gedicht habe 
                              ich 2002 geschrieben, als ich noch im Bayrischen 
                              Wald wohnte - und dort durfte ich es auch beim Seniorenclub 
                              Deggendorf bei der Weihnachtsfeier vorlesen. Es 
                              entstand in Gedanken daran, dass an Weihnachten 
                              viele Menschen vor lauter Gaben unter dem Weihnachtsbaum 
                              gar nicht mehr spüren, was sie eigentlich an 
                              diesem Abend zusammenführt, welches Licht sie 
                              leitet, während sie innerlich großen 
                              Mangel leiden ... 
                            Foto: Regina F. 
                              Rau. 2012 Dezember 
                                
                            
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                           Trennungsschmerzen 
                             
                             
                             Meine Mitte im Du 
                            - ein verlassenes Ich - 
                            und - Du in meiner Mitte. 
                             
                            Und immer noch fühle ich mich schuldig - 
                            daß ich dir nicht sein konnte, was du dir wünschtest 
                            - 
                            daß sich die Grenzen zwischen uns verwischten 
                            - 
                            daß ich im Du umherirrte wie du im Ich... 
                             
                              Schmetterlinge in meinem Bauch 
                            Ketten um meine Brust 
                            Wehe Erinnerungen in die Vergangenheit 
                            ... in die Zukunft? 
                            Ein geliebtes Gesicht 
                            - verblaß mir nicht! 
                             
                            Mit starken Banden verbunden 
                            gewoben aus dem Stoff der Vergangenheit. 
                            Gegenwart hat sich gebildet 
                            läßt Vergangenes nicht mehr zu. 
                             
                            Gemeinsam erlebtes Glück, 
                            Augenblicke der ungetrübten Liebe 
                            berühren sanft das Gemüt. 
                            Ein Lächeln huscht über das entspannte Gesicht. 
                             
                            Gedanken grübeln, 
                            blähen sich auf zu Balladen der Illusion, 
                            frieren Momente ein zu schmerzhaften Ewigkeiten. 
                            Ohnmächtigkeit im sicherheitsvernebelten Verstand. 
                            Tausend Tode sterben in der Vergänglichkeit 
                            allen Seins. 
                             
                              Gemeinsam gelittenes Leid 
                            taucht herauf aus dem Ozean der Erinnerungen 
                            kämpft verzweifelt um Bestand. 
                            Unerfüllte schwelende Sehnsüchte quellen 
                            im Innern, 
                            verlangen nach kühlender Erlösung. 
                             
                            Das Bild will verblassen. 
                            Die ersten Lichtstrahlen suchen ihren Weg 
                            zum trauernden Gemüt. 
                            Doch Gedanken lenken den Sinn 
                            mit betrübtem Blick 
                            auf die schmerzende Wunde. 
                             
                            Momente der Bewußtheit 
                            geben den Blick frei in höhere Wahrheit 
                            erblühen im Glück innerer Freiheit 
                            Liebe kann fließen 
                            - Momente - 
                             
                            Nicht festhalten 
                            - den Augenblick genießen 
                            und darin wachsen. 
                            In der Erfahrung den Sinn - 
                            nicht in den Träumen ... 
                             
                            Die Vergangenheit als das, 
                            was sein kann verstanden 
                            - nicht - was es dem Verstand nach 
                            sein sollte. 
                             
                            Leben im Augenblick 
                            - gelöst von Bildern 
                            und Emotionen der Vergangenheit. 
                             
                            Befreites Herz 
                            und klarer Verstand 
                            führen dich sicher 
                            an der Hand... 
                             
                            
                            © 
                              Regina Franziska Rau 
                              Dienstag 25. August 1998 
                              Lockwisch - Ostsee  
                         |  
                       
                      
                      
                      
                      
                      
                         
                           
                            Wer 
                            bist du?  
                             
                            Als ich dich das erste Mal sah, 
                            fand ich in meiner Brust einen mächtigen Sog, 
                            der mich hinzog zu dir. 
                             
                            Als wir uns das erste Mal umarmten, 
                            fand ich in meinem Schoß einen mächtigen 
                            Sog, 
                            der mich hinzog zu dir. 
                             
                            Als wir uns das erste Mal tief begegneten, 
                            fand ich in meinem Inneren einen mächtigen Sog, 
                            der mich hinzog zu dir. 
                             
                            Der Sog war mächtig wie ein Wirbel, 
                            der keine andere Richtung zuließ. 
                            Er sah aus wie ein schwarzes Loch, 
                            das alles verschlingt - selbst das Licht - 
                            um irgendwo wieder aufzutauchen 
                            in einer neuen Ordnung, einem neuen Sinn 
                                        
                            wohin? 
                             
                            Da war die Ahnung von einem Tor 
                            Tasten danach im Dunkeln 
                            doch ich drehte mich im Kreis - 
                            vielleicht wollt ich die Wahrheit noch nicht sehn. 
                             
                              Ich schwebte im Raum wie ein 
                            ungeborener Fötus, 
                            schwerelos wie ein Astronaut an der Nabelschnur - 
                            und suchte nach dem Ausgang 
                                        
                            wohin? 
                            Und suchte nach dem Eingang 
                                        
                            wohin? 
                             
                            Ich fühlte dich, doch ich konnte nichts sehen! 
                            Ich sprach es - 
                            - es sei, als wenn zwei Seelen sich küßten. 
                            Kaum hatte ich es gesprochen, 
                            da sah ich mich plötzlich allein, 
                            wurde verlegen, weil ich dich in der Tiefe nicht fand. 
                             
                            Weiter rasten wir hilflos durch den Tunnel 
                            der Verstrickungen, Irrungen, Wirrungen 
                            wir liebten aneinander vorbei, 
                            verstanden nicht den Sinn unserer Taten, 
                            verstanden nicht den Sinn unserer Worte. 
                            Enger und enger schnürte es uns die Luft. 
                             
                            Im Taumel des Erstickens 
                            tauchte ich erneut ein 
                            in den Ozean der Gefühle von einst, 
                            endlich bereit, die Wahrheit des Vergangnen zu schauen. 
                             
                            Und endlich klärte sich mein innerer Blick - 
                            vage nur, wie in angebrochener Dämmerung, 
                            doch hell genug, um zu sehen. 
                             
                            
                             
                             
                             Umschlungen waren unsere Körper 
                            in tiefer, zärtlicher Leidenschaft, 
                            in tränenerfüllten Küssen 
                            trafen wir uns endlich wieder, 
                            ahnten von einer langen gemeinsamen Reise 
                            im Rad der Wiederkehr. 
                             
                            Es war die Aussöhnung nach langer, stummer Qual, 
                            in verzweifeltem Ringen um das Verstehen der Dunkelheit 
                            und der ohnmächtigen Verstrickungen in qualvoller 
                            Geschichte. 
                             
                             Wir hatten uns gefunden - um uns endlich 
                            zu vergeben. 
                            Wir hatten uns gefunden - um uns in Liebe von der 
                            Angst zu lösen. 
                            Wir hatten uns gefunden - um uns endlich von den 'Ketten' 
                            zu befrein. 
                             
                                        
                            Ich liebe Dich 
                             
                            Nun ist es, als müßte ich noch einmal tausend 
                            Tode sterben, 
                            noch einmal in die Tiefen meiner Unbewußtheit 
                            fallen 
                            noch einmal im Feuer der Leidenschaft verbrennen 
                            noch einmal im Ozean verwirrter Gefühle ertrinken... 
                             
                            Noch einmal trauern ungetrauerte Vergangenheit, 
                            gewähren lassen ungelebte, schwärende Wut 
                            im Bauch. 
                            Noch einmal Durchleben sterbende Erinnerung 
                            - in der Gelassenheit der gelösten Betrachtung. 
                            Vergeben unverziehener Erfahrung am Du und am Ich. 
                             
                                        
                            Ich liebe Dich 
                             
                            Es ist nur die Angst, 
                            die Angst vor dem Neuen... 
                            die Angst vor dem Licht... 
                             
                            Sterben lassen die Dämonen illusionärer 
                            Träume 
                            Fallen lassen das Bild vergangenen Leids 
                            Verbrennen lassen das Gewirr vertrockneter Emotionen 
                            Fortspülen lassen die Gebirge der lähmenden 
                            Angst. 
                             
                                        
                            ... Nur die Angst stirbt ... 
                              
                            Hineintauchen in die Schöpfung 
                            Schwingen im Trapez ohne Sicherung 
                            Tanzen auf dem Seil ohne Netz. 
                             
                            Der erste Versuch, die neuentdeckten Flügel zu 
                            gebrauchen. 
                            Auf starken Schwingen der Zuversicht und des Vertrauens 
                            hineintauchen in das Meer der tragenden Lüfte... 
                             
                             
                            
                            
                            
                             
                               
                            
                            © 
                              Regina Franziska Rau 
                              Mittwoch 26. August 1998 
                              Lockwisch - Ostsee  
                              
                              Applet by Fabio Ciucci:    
                                  http://www.anfyteam.com 
                               
                              Gemälde © Regina Franziska Rau 
                             
                         |  
                       
                      
                       
                      
                      
                      
                         
                           Absprung 
                             
                             
                            Stehen auf dem unsicheren Kontinent 
                            bekannter Vergangenheit 
                            Gefangen im Versuch, 
                            lebendige farbige Momente einzufangen 
                            und wieder und wieder zu wiederholen - 
                            bis sie glanzlos werden... verstauben... 
                            zu leblos farblosen Bildern verblassen. 
                            Angestaubt und ängstlich frierend im Ungewiß 
                            bangt das gehätschelte Seelchen - 
                            und neben ihm fließt ruhig 
                                 der gewaltige - mächtige 
                            Fluß, 
                            dessen Rufen bisher ungehört - 
                            - und unbemerkt seine Kraft. 
                             
                            Noch einmal in den mächtigen Wirbel hinter mir 
                            schauen, 
                            den Atem anhalten, wie um dem Sog zu entfliehen. 
                            Im taumelnden Schwindel der Gewißheit, 
                            daß Vergangenheit verweht. 
                             
                            Noch einmal die Bangigkeit meines Herzens 
                            vor der Befreiung spüren... 
                             
                            ... und ... 
                             
                            im lebendigem Mut der Verzweiflung 
                            in die schweigenden Fluten des mächtigen Flusses 
                            tauchen, 
                                   der nach vorne 
                            strömt 
                                          
                            der nicht nach hinten schaut. 
                             
                              Gegenwart empfängt mich im 
                            herrlichem Treiben, 
                            heißt mich willkommen - 
                                  - welch eine Überraschung! 
                             
                            Unerwartet spüre ich die wunderbare Geborgenheit, 
                            die mir jetzt so sonderbar vertraut erscheint. 
                             
                              Liebe durchflutet mich, 
                            durchdringt mein ganzes Sein. 
                             
                             
                            
                            © 
                              Regina Franziska Rau 
                               
                              Freitag, 06. November 1998 
                              Tholey - Saarland  
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