FRANZ SUSMAN - KIRCHENHISTORIKER
"Und die Erde wird neu erblühen"



Pythagoreische Philosophen
lehrten das 'reine' Opfer


 

Anmerkung Regina: mit dem 'reinen' Opfer
sind Samen, Gemüse und Früchte gemeint, die bestandteil eines "vom Töten
und Schlachten" enthaltsamen, demnach vegetarischen oder veganen Lebens sind!



 
Kurzübersicht
vor Christus
Schon die Inder, die Ägypter und die Griechen ca. seit 4000 vor Christus ..... Psalmen 6 Jahrhundert vor Christus ..... Laotse 600 v ..... Pythagoras um 570 v.-510 v. ..... Heraklit 520 v.-460 v. ..... Sokrates 469v.-399v. ..... Platon 426v-376v ..... Theophrast 371 v.-287 v. ..... Vergil 70 v.-19 n. ..... Horaz 65 v.-8 n. ..... Augustus 63 v.-14 n. ..... Ovid 43 v.-17 n. ..... Seneca(ca. 4 v.- 65 n. ..... Quintus Sextius - 1. Jh n.
 
nach Christus
Apollonius v. Tyanaca. 1–100 (ca.) ..... Philon v. Alexandrien Anfang des 1. Jhs ..... Paulus, der Verbreiter der Lehre Jeshuas bis um 65 ..... Apostelkonvent 44-49 ..... Jakobus ..... Petrus -67 - - Vom ersten Vorstand der Gemeinde in Jerusalem, Jakobus sowie von Petrus Essener, Therapeuten, ... bis vor 70 n. ..... Essener, Therapeuten, Judenchristen (Ebioniten) Sokratiker Musonius - 20-79 ..... Plutarchca. 45-125 ..... Kirchenkonzil von Jerusalem 51-60 ..... Erstes Kirchenkonzil von JerusalemJosephus, Flavius 2. Hälfte des 1. Jhs ..... Plinius der Jüngere im Jahre 112 ..... Tertullian 150-220 ..... Die Gnostiker 2. + 3. Jh ..... Plotin 206-270 / Porphyrius 233-301 ..... Laktanz 250-317 ..... Basilius 330 - 379 ..... Denis Diderot 1713-1784 ..... Buber, Martin 1817-1965
 

Schon die Inder, die Ägypter und die Griechen - ca. 4000 vor Christus

Es gibt Belege über vegetarische und enthaltsame Lebensweise schon über die Inder, Ägypter und Griechen. Sie entwickelten mit Fleiß und Vernunft eine hohe Kultur. Pythagoras machte darum einen gut durchdachten Plan zur kulturellen Hebung der Menschheit, und seine Nachfolger, die Platoniker wurden tatsächlich in mancher Hinsicht erfolgreich.


Psalmen - ca. 6. Jahrhundert vor Christus

Die einzelnen Psalmen des Psalters haben ihre jeweils eigene und unterschiedliche Entstehungsgeschichte. Grundfassungen einzelner Psalmen – vor allem Königspsalmen und Zionshymnen – entstanden vermutich vor dem Babylonischen Exil in der israelitischen Königszeit. Doch die meisten Psalmen stammen jedoch aus nachexilischer Zeit, also frühestens aus dem späten 6. Jahrhundert v. Chr.

Psalm 50,9-15 Luther Bibel:

9 Ich will nicht von deinem Hause Farren nehmen noch Böcke aus deinen Ställen. 10 Denn alle Tiere im Walde sind mein und das Vieh auf den Bergen, da sie bei tausend gehen. 11 Ich kenne alle Vögel auf den Bergen, und allerlei Tier auf dem Feld ist vor mir. 12 Wo mich hungerte, wollte ich dir nicht davon sagen; denn der Erdboden ist mein und alles, was darinnen ist. 13 Meinst du, daß ich Ochsenfleisch essen wolle oder Bocksblut trinken? 14 Opfere Gott Dank und bezahle dem Höchsten deine Gelübde 15 und rufe mich an in der Not, so will ich dich erretten, so sollst du mich preisen."

(Anmerkung Regina: Weitere Psalmen und Bibelstellen, in welchen "Gott selbst" ähnlich klar und unmissverständlich spricht - findest du hier. Ähnliche Stellen in "Heiligen Schriften" anderer Religionen wie z.B. dem Islam - findest du hier.




Laotse
- 600 vor Christus

"Wahre Worte sind nicht gefällig, gefällige Worte sind nicht wahr!" (Laotse)


Pythagoras - um 570 v.-510 vor Christus

"Alles, was der Mensch den Tieren antut, kommt auf den Menschen zurück." Ein ziemlich moderner Gedanke, schon vor circa 2500 Jahren ausgesprochen von Pythagoras. Er und seine Anhänger verabscheuten nicht nur die religiösen Tieropfer, sondern waren der Meinung, der Mensch sollte Tiere nicht essen, denn der Fleischgenuss mache aus ihm eine Kriegsmaschine, aggressiv und mordlüstern. Nach dem Motto: Solange der Mensch Tiere tötet, wird er auch Menschen töten.
Pythagoras fand zwar Nachahmer wie beispielsweise Ovid und Plutarch, auch der römische Philosoph Seneca gehörte dazu, aber es wurde keine richtige Bewegung daraus. Immerhin bezeichnete man bis zur Einführung des Begriffes Vegetarier 1847 (der Begriff kommt von "vegetable", englisch für "Gemüse, pflanzlich") in England die Menschen, die sich fleischlos ernährten, als Pythagoräer. Im Mittelalter konnte sich die Bewegung wenig durchsetzen, erst in der Aufklärung sorgten prominente Vertreter wie Voltaire und Rousseau für mehr Aufmerksamkeit.

Endgültig etablierte sich die Bewegung in Europa dann im 19. Jahrhundert. 1847 wurde in Manchester der erste englische Vegetarier-Verein (Vegetarian Society of the United Kingdom) gegründet. In Deutschland kam es 1867 in Nordhausen im Harz zur Gründung der ersten deutschen "Vegetarischen Vereinigung". Nach dem Ersten Weltkrieg erlebte die Bewegung mit der Entwicklung der Homöopathie noch mal einen Boom. Ihren Höhepunkt erreichte die vegetarische Bewegung nach dem ersten BSE-Fall in Deutschland im Jahr 2000: Danach ernährten sich laut Schätzungen rund 15 Prozent der Deutschen vegetarisch. Mittlerweile hat sich die Zahl wieder auf rund sechs bis acht Prozent reduziert.


Heraklit - 520 v.-460 vor Christus

Eine dürre Seele ist die weiseste, mein Heraklit: Leere Fässer klingen, wenn man daran schlägt: die vollen aber antworten nicht auf die Schläge. Dünne kupferne Gefäße verbreiten einen Schall weithin, bis man die Schwingung durch Auflegen der Hand dämpft. Ein Auge, das mit zu viel Feuchtigkeit angefüllt ist, wird dunkel und untauglich zum Sehen. Sehen wir die Sonne durch eine feuchte, mit dicken Dünsten angefüllte Luft, so erscheint sie uns, anstatt in reinem Glanz, nur in düsterem, nebligem und gebrochenem Licht. Durch einen dicken, übersättigten und mit fremdartiger Nahrung angefüllten Körper muss auf gleiche Weise die Heiterkeit, das Licht der Seele, in dem Maß geschwächt und verdunkelt werden, dass sie alle Kraft verliert, über seine und schwierige Dinge richtig zu denken.


Sokrates - 469 vor - bis 399 vor Christus

sagte, er werde nicht glauben, dass die Wollust der Zweck des Lebens sei, auch wenn alle Schweine, Geier und Wölfe das behaupteten und das Fleischessen priesen. Er werde ihnen niemals recht geben, denn der Mensch ist von Natur aus unschuldig und vermeidet solche Genüsse, die nur durch die Schädigung anderer erlangt werden können. Gehen wir also zur Frage nach der Gerechtigkeit über, so werden wir die ganze wahre pythagortische Ansicht vertreten, wonach alle lebendigen Wesen, die der Empfindung und der Erinnerung fähig sind, auch vernünftige Geschöpfe sind.


Platon - 426 vor - bis 376 vor Christus

rühmte sich, bei dem großen Lehrer Sokrates in Athen gelernt zu haben. Er bestimmte Jahrhunderte vor unserer Zeitrechnung den moralischen Wert des Menschen nach seiner Diät.


Theophrast 371 vor - bis 287 vor Christus

sagt mit Recht, der wahrhaft fromme Mensch opfert keine Tiere. Dafür hat er auch noch andere Gründe: Wenn wir gezeigt haben, dass große Notstände zum Tieropfer zwangen, so bedarf es doch jetzt keiner blutigen Opfer mehr, da wir Früchte im Überfluss haben. Man muss auch für Wohltaten dankbar sein, und am meisten für die, welche uns den größten Vorteil bieten, und nicht nur so wirken, sondern selber Wohl­taten sind.


Vergil 70 vor - bis 19 nach Christus

Friedenskultur - Stolz des augusteischen Zeitalters
der Stolz des augusteischen Zeitalters, lebte von 70 - 19 vor Christus Er wusste noch, was die echte Friedenskultur war. Die Menschen aber die "den Stier morden und in seinem Fleisch schwelgen", nannte er "ein verruchtes, gottloses Geschlecht" - (gens impia). ( Gerade Vergil prophezeite in der berühmten vierten Eckloge" daß das "Goldene Zeitalter" des Saturn wiederkehre: "Schon ein neues Geschlecht entsteigt dem erhabenen Himmel - Der göttliche Knabe wird in Frieden herrschen durch Vatertugend den Erdkreis - Sterben wird Schlangengezücht und die täuschende Pflanze des Giftes.")


Horaz 65 vor - bis 8 nach Christus

Neben Vergil der bedeutendste Dichter in der Zeit des Augustus, war für seine Redlichkeit und seine Enthaltsamkeit bekannt. In dem Gedicht "An die Pionen" nennt er Orpheus den Dolmetscher der Götter, der den Menschen den Mord an den Tieren und ihre schnöde Lebensweise untersagte, und wütende Löwen und Tiger zähmte.


Augustus 63 vor - bis 14 nach Christus

Selbst Kaiser Augustus erkannte nach einer Krankheit durch seinen Hausarzt Muse, dass man sehr mäßig leben muss, wenn man gesund sein will. Und darum lebte er von da an von einfacher pflanzlicher Kost.



Ovid
43 vor - bis 17 nach Christus

"Nicht mit Mord und mit blutiger Hand bereitet die Mahlzeit! Bestien stillen den Hunger mit Fleisch! Oh, welch sündhafte Tat, Leiber im Leib zu begraben. Und, ein Lebewesen selbst, von anderen Lebendigen zu leben! Rühret das Fleisch nicht an, nährt euch von milderer Speise."


Seneca 4 vor (ca) - bis 65 nach Christus

Erzieher des Kaisers und Anhänger der pythagoräischen Lebensweise, berichtete, dass man in den Schulen zu seiner Zeit nur Wortklauberei lehrte statt das richtige Leben.
Platon bestimmte lange vor unserer Zeitrechnung den moralischen Wert des Menschen nach seiner Diät.



Quintus Sextius - 1. Jahrhundert nach Christus

Der Lehrer von Sotion war Quintus Sextius, der im 1.Jh in Rom eine nach pythagoreischen Lehrsätzen gestaltete Lebensgemeinschaft (Romani roboris secta, so Seneca) gründete. Es sollte eine eigenständige römische Philosophie verwirklicht werden. Sextius lehnte die von Augustus ange­botenen Würden ab, um sich jener Aufgabe ganz zu widmen.

Diderot wies auf die Lebensweise von Seneca und dessen Lehrer, den Pythagoräer Sotion hin, die er als nachahmenswert hinstellte. (Springer Seite 234)


Apollonius v. Tyana - 1 (ca.) bis 100 (ca.) nach Christus

bereiste philosophische und religiöse Zentren. Durch sein Beispiel lehrte er mit Erfolg, wie die Enthaltsamkeit zur Erleuchtung führen könnte. Leider wurden seine Schriften von den Christen vernichtet. Einzig die Abhandlung über die Opfer wurde noch für einige Zeit erhalten. Über Apollonius wurde geschrieben, dass er die Altäre mit reiner Hand berührte, und er sich selbst unbefleckt von beseelter Speise hielt. Im alexandrinischen Tempel sagte Apollonius, dass das Blut der geopferten Tiere keine Speise für die Götter sei, und als der Priester fragte, aus welchem Grund er dieses Opfer nicht bringe, entgegnete er: „Sage mir vielmehr, aus welchem Grund du es bringst?" Darauf der Priester: "Wer hat denn die Macht, diese Satzung umändern zu wollen?" Apollonius erwiderte: „Jeder Weise, der aus Indien kommt!"


Philon v. Alexandrien Anfang des 1. Jahrhunderts nach Christus

beschrieb am Anfang des ersten Jahrhunderts das enthaltsame philosophische Leben der Essener (Therapeuten), von denen Eusebius 300 Jahre später sagte, sie seien die ersten Christen gewesen: Enthaltung vom Eid und von der Lüge...

  • "Die Enthaltsamkeit haben sie in ihrer Seele zu dem Fundament gemacht, auf dem das Gebäude aller anderen Tugenden erbaut werden kann." (Philo, De vita contemplativa § 4)
  • "Lebende Wesen schlachteten sie nicht hin." (Philo, Wuod omnis probus liber § 12)
  • "Sie wollen vielmehr nur das, was zum Leben notwendig ist, besitzen. Handwerker, welche Pfeile, Speere und Dolche, Helme, Panzer oder Schilder verfertigen, Waffenschmiede, Hersteller von Kriegsgerät oder überhaupt von Gegenständen, die im Krieg verwendet werden, sind unter ihnen nicht anzutreffen. Unter ihnen gibt es keinen einzigen Sklaven; sie sind alle frei und helfen und dienen einander. Sie verurteilen die Herrenmenschen. Als Kennzeichen für die Gottesliebe sind ihnen viele geläufig: die das ganze Leben beherrschende und stets sich bewährende Reinheit, die Enthaltung vom Eid und von der Lüge, der Glaube, dass das Göttliche der Ursprung alles Guten, nicht aber des Bösen ist." (Philo, Quod omnis probus liber § 12)

Musonius - 20-79

Der hervorragende Sokratiker Musenius lehrte in den vornehmen Kreisen von Rom, dass das Fleischessen brutal und nur den Raubtieren gemäß sei.


Apostelkonvent 44 - 49 nach Christus

Das Apostelkonzil (auch Apostelkonvent genannt) in Jerusalem (zwischen 44 und 49) war eine Zusammenkunft der Apostel der Jerusalemer Urgemeinde mit Paulus von Tarsus und seinen Begleitern. Dort wurde die für das Urchristentum zentrale Entscheidung über die so genannte Heidenmission getroffen: Die Darstellung des Lukas: "… der heilige Geist und wir haben beschlossen, euch keine weiteren Lasten aufzuerlegen als diese notwendigen Dinge…“ (Apg 15,28)
(1) Grundsätzlich keine Bedingungen für Heidenchristen (2) Aber Verzicht auf: Verzehr von Götzenopferfleisch, Blutgenuss, Verzehr von Ersticktem, Unzucht -
Auch Gal 6,12 dokumentiert den Konflikt zwischen der paulinischen Mission und den Juden. Paulus sagt über die Motivation seiner judaistischen Kontrahenten: "Alle, die ein gutes Ansehen durch das Fleisch erlangen wollen, die nötigen euch zur Beschneidung, nur damit sie nicht wegen des Kreuzes Christi verfolgt werden." ...
Siehe hierzu auch: Udo Schnelle: Paulus - Leben und Denken (de Gruyter-Verlag),
"Die Starken und die Schwachen" - Die "Starken" in Korinth gehörten zum Teil sicherlich zur gehobenen Sozialschicht, der es möglich war, sich durch religiöse "Erkenntnis" (Anmerkung Regina: "Erkenntnis"- dieses Wort ist eine Auslegung) (vgl. 1Kor 8,1,4; 10,23) von überlieferten religiösen Vorstellungen zu lösen (Diesen Aspekt betont G. Theissen, "Die Starken und die Schwachen", 282f.). Dennoch sind die "Starken" nicht einfach mit der sozialen Oberschicht in der Gemeinde gleichzusetzen, denn im Wissen um die Existenz nur eines Gottes und der Nichtigkeit von Götzen und Dämonen drückt sich ein Monotheismus aus, der Juden und Heiden zu eigen war (vgl. 1Thess 1,9f). Auch kynische Traditionen können von Bedeutung gewesen sein, denn wie Teile der korinthischen Gemeinde beanspruchen Kyniker aus ihrem monotheistischen Bekenntnis heraus die Freiheit, alles zu essen (So kann Epiktet, Diss III 22,50, als Charakteristikum des Kynikers nennen, "alles zu verschlingen, was du (ihm) gibst". Diogenes nimmt nach Diogenes Laertius 6,64 sein Frühstück im Heiligtum ein und beschwert sich lediglich darüber, dass ihm schlechtes Brot vorgesetzt wurde; weitere Texte mit Interpretation bei S.Jones, "Freiheit", 59-61.). Sowohl Heidenchristen als auch liberale Judenchristen zählten zur Gruppe der "Starken". Sie aßen ohne Bedenken Götzenopferfleisch (1Kor 8,9; 10,25-30), wurden weiterhin von Heiden eingeladen (1Kor 10,27) und nahmen sogar an heidnischen Kultfeiern teil (1Kor 14,20f). Schon ihre gesellschaftliche Stellung machte es ihnen unmöglich, völlig auf den Verzehr von Göttern geweihtem Fleisch zu verzichten. Zur Rechtfertigung dieses Verhaltens beriefen sich die "Starken" auf ihre "Erkenntnis" (vgl. in 1Kor8,1f.4). Sie verstanden das Evangelium und die darin enthaltene Freiheitsbotschaft offenbar primär als individuelle Unabhängigkeit, als Emanzipation von überkommenen religiösen und moralischen Vorstellungen (Vgl. Th. Süding "Starke und Schwache" 70-75) (Anmerkung Regina: "Erkenntnis"- dieses Wort ist eine Auslegung).

Die "Schwachen" in der korinthischen Gemeinde.waren offenbar eine vornehmlich heidenchristliche Minderheit (vgl. 1Kor 8,7) (vgl. z.B. Th. Söding, a.a.O., 75-77). Teile dieser Gruppe lehnten den Verzehr von Götzenopferfleisch aus Furch vor den Göttern wahrscheinlich generell ab. (Anmerkung Regina: nicht aus Furcht vor den Göttern, sondern: aus Respekt vor und aus Liebe zu dem Leben) Andere waren schon aus materieller Not heraus gezwungen, an öffentlichen religiösen Feiern teilzunehmen und dort im kultischen Rahmen Fleisch zu essen, wodurch sie ihr Gewissen belasteten (vgl. G. Theissen, Die Starken und Schwachen, 276-279). Wieder andere wurden durch das Verhalten der "Starken" dazu verleitet, gegen ihr Gewissen Götzenöpferfleisch zu essen, nahmen doch die "Starken" ohne Bedenken und ohne Not an kultischen Opfermahlzeiten teil.
... Paulus zieht zwei Grenzlinien: 1) Ausgeschlossen ist für Christen die Teilnahme an paganen Opfer- und Kultmahlen (vgl. 1Kor 10,21). 2) Wenn bei einer privaten Einladung Opferfleisch ausdrücklich als solches benannt wird, sollen Christen es nicht verzehren (vgl. 1Kor 10,26). ... . (Anmerkung Regina: die Interpretation eines "schwachen" Geistes muss also folglich lauten: Fleisch schon, nur Opferfleisch nicht ! Da der oben angesprochene Teil der Gruppe aber aus Respekt vor dem Leben handelte, kommt für diese Gruppe die hier angesprochene Interpretation gar nicht in Frage... sie essen kein Fleisch, egal, wer es erlauben sollte !)


Plutarch (ca. 45 - 120 nach Christus)

der letzte bedeutende griechische Schriftsteller, dessen Werke sehr berühmt waren, Schriftsteller - Er lehrte zur Amtszeit von Trajan Philosophie in Rom und war hoch angesehen: ihr selbst mordet ohne Scheu, nennt die Tier Mörder
Plutarch klagte an:

  • "Ihr nennt Schlangen, Panther und Löwen grausam, und doch mordet ihr selbst ohne Scheu und gebt ihnen an Grausamkeit nichts nach. Diese morden der Nahrung halber, ihr aber bloß der Zukost wegen."
    Und an anderer Stelle:
  • "Nichts kann uns rühren; nicht die blühende Farbe, nicht der Reiz der melodischen Stimme, nicht die geistige Gewandtheit, nicht die reinliche Lebensart, nicht die ausnehmende Klugheit der armen Tiere. Um eines Stückchen Fleisches willen rauben wir ihnen Sonne, Licht und Leben, für die sie doch geschaffen sind. Müssen wir nicht ihr Schreien und Girren, statt für unartikulierte Laute, für flehende Bitten und Ver-mahnungen der Einzelnen halten, die da sagen: "Ich bitte nicht um Schonung gegen deine Notdurft, nur gegen deinen Übermut! Töte mich damit du zu essen hast, aber morde mich nicht, bloß um besser zu essen." Welche Grausamkeit! Es ist empörend, die Tafel reicher Leute mit Leichen besetzt zu sehen, die sie von Fleischern und Köchen ausschmücken lassen, noch empörender aber ist, sie abtragen zu sehen. Denn es bleibt immer mehr übrig als gegessen wird, so viele Tiere also sind umsonst getötet worden. Manche verzichten sogar auf das aufgetragene Fleisch und lassen es nicht zerschneiden und zerstückeln. Das Fleisch der Toten lehnen sie ab, der Lebenden machten sie nicht schonen." (Seite 30 Dok. II) Und zurückweisend auf die Zeiten höherer Kultur sagt Plutarch: "Man sieht aus den Schriften der Alten und aus ihren Opfern, dass sie nicht nur das Essen sondern auch das Schlachten eines Tieres, das keinen Schaden anrichtet, als eine sündhafte und gottlose Handlung betrachteten."


Erstes Kirchenkonzil von Jerusalem 51-60

Ebenso verordnete das erste Kirchenkonzil von Jerusalem, das etwa in der Zeit von 51 - 60 nach Christus stattfand, sich jedes Götzenopfers zu enthalten darüber hinaus auch jeder Speise, die von Tierleichen stammte, sei es dass diese erdolcht oder erwürgt wurden.


Paulus, der Verbreiter der Lehre Jeshuas bis um 65 nach Christus
Zu jener Zeit soll Paulus etwas anderes gelehrt haben. Seine Briefe sind ja ein Teil des westlichen Grundgesetzes. Fast 2000 Jahre betrachtete man in der abendländischen Welt die Bibel als die Wahrheit schlechthin. Und so ist alles, was in diesem Buch steht, besonders wichtig.

soll einige Jahre später an die Gemeinde von Korinth geschrieben haben: "Esst von allem, was auf dem Fleischmarkt angeboten wird, und folgt eurem Gewissen nicht!" So steht es in allen christlichen Bibeln. Weiter steht dort auch, dass, wenn andere durch dich zum Götzenmahl verführt werden, sie in die Hölle gelangen. Deswegen aß Paulus nie Fleisch. Zu lesen im 8.Kapitel des 1.Korintherbriefes. (sehr widersprüchlich: einerseits sollen sie essen, andererseits machen sie sich schuldig, wenn sie andere verleiten!?! Diese Widersprüchlichkeit muss besser zur Geltung kommen!)
So Paulus an die Korinther: 10:27 "Wenn aber jemand von den Ungläubigen euch einladet, und ihr wollt hingehen, so esset alles, was euch vorgesetzt wird, ohne zu untersuchen um des Gewissens willen."
Im 10. Kapitel wird erzählt, dass die Väter, die mit Moses durch die Wüste wanderten, dieselbe geistige Speise aßen wie zu Paulus' Zeiten. Viele von ihnen waren aber Götzendiener, die sich setzten, um zu essen und zu trinken, woran sie dann erstickten. Deshalb sollte man vor dem Götzen­dienst fliehen.
"Ich will nicht, dass Ihr Gemeinschaft habt mit den Dämonen. Ihr könnt nicht den Kelch des Herrn trinken und den Kelch der Dämonen. Ihr könnt nicht Anteil haben am Tisch des Herrn und am Tisch der Dämonen. Keiner suche den eigenen Nutzen, sondern den des anderen."

Paulus: “Wer nun unwürdig von dem Brot ißt oder aus dem Kelch des Herrn trinkt, der wird schuldig sein am Leib und Blut des Herrn.” (1. Kor. 11,27) Mit diesem Vers in Bezug auf das Abendmahl hat Paulus viel Angst und Verunsicherung bei den Menschen ausgelöst! Wie viele hatten Angst davor, dass sie am Bleib und Blut Christi schuldig wurden und fühlten sich deshalb unwürdig! Für Paulus ist ein Abendmahl "unwürdig", wie es in Korinth gefeiert wurde: Die Reichen frassen sich voll und waren zum Teil schon betrunken, bevor die Ärmeren zur Feier dran kamen. Paulus folgert deshalb: "Darum, meine lieben Brüder, wenn ihr zusammenkommt, um zu essen, so wartet aufeinander.” (1. Kor. 11,33) Die Unwürdigkeit hatte demnach nichts mit persönlichen Schuldgefühlen zu tun, sondern war auf die Art bezogen, wie das Abendmahl gefeiert wurde.


Vom ersten Vorstand d.Gemeinde in Jerusalem, Jakobus sowie von Petrus - bis ca. 67 nach Christus

Vom ersten Vorstand der Gemeinde in Jerusalem, Jakobus sowie von Petrus, wird ausdrücklich berichtet, dass sie keine Tiere gegessen haben.
Zu jener Zeit soll Paulus etwas anderes gelehrt haben. Seine Briefe sind ja ein Teil des westlichen Grundgesetzes. Fast 2000 Jahre betrachtete man in der abendländischen Welt die Bibel als die Wahrheit schlechthin. Und so ist alles, was in diesem Buch steht, besonders wichtig.


Essener, Therapeuten, Judenchristen (Ebioniten) bis vor 70 n.

Beschreibung des Lebens der Essener (Therapeuten, Heiler) durch Philon: Auch die Essener, die Therapeuten und die Judenchristen (Ebioniten) standen in der pythagoreischen Tradition. Sie lebten ihre christliche Lebensweise zur Zeit des Paulus. Ihr gemeinsamer Grundsatz war: ohne Enthaltsamkeit gibt es kein höheres Leben, keine Kultur. Die Praktiken, von denen sie sich absetzten, entlarvten sie als kultur- weil Leben zerstörend: Ausweitung der Latifundien, individuelle Bereicherung, verderbte Sitten.

In die Tradition der pythagoreischen Lehren soll Jeshua gekommen sein, Und sein größter Wunsch soll es gewesen sein, mit seinen Freunden ein einjähriges Lämmchen zu verspeisen?


Josephus, Flavius 2. Hälfte des 1. Jhs

In der zweiten Hälfte desselben Jahrhunderts beschrieb Josephus das vorbildliche Leben der Essener, die sich ausdrücklich vom Schlachtkult des Tempels abwandten.

  • "Die Essener sind ein Geschlecht von Menschen, die derselben Lebensweise anhängen wie Pythagoras unter den Griechen." (Jüd. Altertümer 15, 10,4 von Josephus)
  • Der jüdische Religionsphilosoph des zwanzigsten Jahrhunderts, Martin Buber, sagte:
    "Die Essener wollen das Ziel durch eine Vereinfachung der Lebensreform erreichen; und aus ihnen wird der Menschenkreis geboren, der den großen Nazarener trägt und seine Legende schafft: den größten aller Triumphe des Mythos."
    Heinrich Clementz, der deutsche Übersetzer der Werke des Flavius Josephus, sprach aus, was christliche Theologen immer noch anzweifeln:
    "Die Essener waren es vornehmlich, die durch ihr hohes Ansehen beim Volk der Lehre Jesu Christi Anhang und Popularität verschafften."

Plinius der Jüngere - 61 bis - 115 nach Christus
berichtete als kaiserlicher Legat aus Kleinasien kommend dem Kaiser im Jahre 112, dass sich die Christen jeder Fleischnahrung enthielten. (Im ursprünglichen Text stand sicher nicht "Christen", sondern eher Ebioniten, Nazoräer oder Essener)



Tertullian 150-220
kannte schon zwei Arten von Christen: diejenigen, die Tiere essen und die, die kein Fleisch zu sich nehmen. Er nennt die zweite Kategorie die wahren Christen.


Die Gnostiker
2. + 3. Jh
Werden sich vielleicht auch des Fleisches aus dem Grund enthalten, damit der Körper nicht der Wollust verfalle.


Plotin
206-270
Porphyrius
233-301
Porphyrius rühmte sich, bei dem großen Lehrer Plotin in Rom gelernt zu haben.


Laktanz
250-317

Lactantius Firminianus ist für uns sehr wichtig, weil er genau in der Zeit lebte, als die heutige christlich römische Kirche siegreich wurde. Er wurde von Diokletian 303 als Lehrer der lateini­schen Rhetorik nach Nikomedia gerufen. 317 wird er in Trier Erzieher des 307 geborenen Sohnes von Konstantin, Crispus. Dieser Prinz wurde mit der Mutter, Fausta, vom Vater Konstantin 326 umgebracht. Man weiß nicht, was mit Laktanz nach 317 geschah. Bekannt ist nur, dass am 1.3.317 die Konstantinsöhne, Grispus und Konstantin, Daesares wurden.J. Wlosok hat nachgewiesen, dass Laktanz im ganzen Werk den hermetischen, platonisch-gnostischen Gedanken verpflichtet war: Sünde ist der Zustand der Unwissenheit, Erlösung geschieht durch Offenbarung = Einströmen göttlicher Weisheit. Laktanz verstand die hermetische Lehre als geoffenbart. Die von ihm stammenden hermetischen Zusätze wurden in der 2.Ausgabe von Wlosoks Werk "aus unbekannten Gründen gestrichen" (Pauly). Laktanz ist ein Klassiker der lateinischen Sprache. Er wurde Cicero Christianus genannt. Viele Werke von ihm sind verschwunden.
Laktanz trat im Jahre 303 zum Christentum über und verfasste das im Stile Cicaros geschriebenen Werk "Institutiones divinae“. In diesem Werk gibt es auch eine Weissagung des künftigen Friedens, die mit dem "Goldenen Zeitalter des Saturn" übereinstimmt. Die folgenden Zitate aus diesem Werk sind dem Buch Enkarpa von Robert Springer entnommen.
Der Sohn des höchsten und größten Gottes wird kommen, um die Lebenden und die Toten zu richten, so wie dies die Sybille mit den Worten bezeugt:
Zerrüttung wird dann auf der Erde sein, Wenn auf den Richtstuhl kommen wird der All-Beherrscher, zu richten dann die ganze Welt, die Seelen der Lebendigen und Toten.
Nachdem dann alle Ungerechtigkeit verbannt und das große Gericht vollendet ist, wird er dann alle, die von jeher gerecht waren, zum Leben erwecken, tausend Jahre unter den Menschen wohnen, und mit vollkom­mener Gerechtigkeitsliebe über sie regieren.
Die weissagende begeisterte Sybille ruft dies irgendwo anders aus: Höret mich, ihr Sterblichen, der ewige König regiert! Dann werden die noch Lebenden nicht sterben, sondern ebenfalls tausend Jahre hindurch eine unzählige Nachkommenschaft erzeugen und diese wird heilig sein und Gott angenehm. Die wieder vom Tod Auferstandenen werden aber für die noch Lebenden gleichsam Richter sein. ***(?)
Doch werden nicht alle Völker gänzlich vertilgt; manche werden noch übrig bleiben, als Zeichen des Siegs Gottes und damit die Gerechten über sie triumphieren. Zu derselben Zeit wird auch der Fürst der Dämonen, der Urheber alles Bösen, in Ketten gelegt werden und im Kerker weilen während der tausendjährigen himm­lischen Herrschaft.
Dann wird Gerechtigkeit herrschen über den Erdkreis, auf dass kein Unheil entstehe gegen das Volk Gottes. Nach seiner Ankunft versammeln sich von allen Seiten die Gerechten; nachdem Gericht gehalten worden, wird mitten auf der Erde die heilige Stadt errichtet, darinnen der Erbauer selber, Gott, wohnt mit den regie­renden Gerechten. Diese Stadt bezeichnet die Sybille mit folgenden Worten:
Die Stadt, die Gott erbaute, die machte er glänzender als Stern’, als Sonne und Mond.
Dann wird von der Erde jene Finsternis hinweggenommen werden, wodurch der Himmel überzogen und verdunkelt wurde: glänzender als die Sonne ist alsdann der Mond und erleidet keine Wechsel; aber die Sonne wird sieben Mal glänzender sein als jetzt. Die Erde wird ihren fruchtbaren Schoß auftun und freiwillig die vollkommensten Früchte tragen: die Bergfelsen werden Honig schwitzen: in den Bächen wird Wein fließen und die Flüsse werden von Milch überströmen. Das Weltall selber wird sich dann freuen und jedes Wesen wird entzückt sein, befreit und errettet von der Herrschaft der Bosheit, der Ruchlosigkeit, das Lasters und der Verblendung.
Kein Tier wird sich dann vom Blut und kein Vogel vom Raub nähren; sondern alles wird ruhig und friedfertig sein: der Löwe und das Kalb werden nebeneinander an der Krippe stehen; der Wolf wird das Schaf nicht rauben, der Hund nicht jagen; der Habicht und der Adler werden unschädlich sein und das Kind wird mit Schlangen spielen.
Mit einem Wort: es wird so geschehen, wie die Dichter das goldene Zeitalter schildern unter der Regierung des Saturn. Ihr Irrtum erklärt sich daraus, dass die Propheten meistens die künftigen Begebenheiten so darstellen, als ob sie schon geschehen wären; denn es stellten sich ihnen in ihrer göttlichen Begeisterung Erscheinungen vor Augen und die Dinge der Zukunft sahen sie gleichsam mit ihren Blicken von Anfang bis zu Ende.
Mit einem Wort: es wird so geschehen, wie die Dichter das goldene Zeitalter schildern unter der Regierung des Saturn. Ihr Irrtum erklärt sich daraus, dass die Propheten meistens die künftigen Begebenheiten so darstellen, als ob sie schon geschehen wären; denn es stellten sich ihnen in ihrer göttlichen Begeisterung Erscheinungen vor Augen und die Dinge der Zukunft sahen sie gleichsam mit ihren Blicken von Anfang bis zu Ende.


Basilius 330 - 379

"Es gibt ein Götzenmahl und ein heiliges Mahl"
Basilius wurde in Cäsarea in Cappadocien geboren, studierte Rhetorik und Philo­sophie in Konstantinopel in Athen und in Cäsarea, wo er auch mit Gregor von Nazians bekannt wurde. Er war Rechtsgelehrter wie sein Vater, zog sich aber bald in die Einsamkeit zurück, um sich ganz den geist­lichen Studien zu widmen. Eusebius von Cäsarea weihte ihn zum Priester und nach längeren Streitigkeiten mit den Arianern wurde er zum Bischof von Gäsarea erwählt. Der Kaiser Valens wollte ihn verbannen. Auch litt er unter Verfolgungen der Arianer und mehrerer katholischer Bischöfe. Schließlich starb er geistig und körperlich erschöpft im Jahre 379. Basilius wurde von seinen Anhängern "der Große" genannt, er war zuletzt auch Erzbischof von Cäsarea und Patriarch der orientalischen Mönche.
Über die Ernährung schreibt Basilius in seinen "Episteln": (zitiert nach Enkarpa von R. Springer)
Ihr überfüllt euren Körper und beschwert euch mit Essen. Verbringt man etwa die Nacht besser, nachdem man übermäßig gespeist, als wenn man eine mäßige Mahlzeit gehalten hat? Ein übermäßiges Abendessen versetzt dich in Unruhe. Du quälst dich in deinem Bett, wandest dich nach allen Seiten, ohne die rechte Lage zu finden.
Der Leib, der mit Fleischspeisen beschwert wird, wird von Krankheiten heimgesucht. Eine mäßige Lebens­weise macht ihn gesünder und stärker und schneidet dem Übel die Wurzel ab. Die Menge der Nahrungs­mittel erstickt die natürliche Wärme, so dass sie nicht verdaut werden können, und daher entstehen alle unsere Krankheiten.
Ein voller Bauch ist weder tauglich zum Lauf noch zum Schlummer, seine Schwere verhindert den Schlaf. Die Dünste der Fleischspeisen verdunkeln das Licht des Geistes. Mit welcher Art von Fleischspeisen auch der Magen gefüllt werde, so werden immer unreine Bewegungen erzeugt. Die Seele wird gleichsam unter der Last der Speise erstickt, verliert die Herrschaft und die Fähigkeit zu denken.
Du lässt dich täglich durch den Wein beherrschen. Im irdischen Paradies gab es keinen Wein, man opferte keine Tiere, man aß kein Fleisch. Der Wein wurde erst seit der Sintflut erfunden, als die Tugend der Menschen zu erschlaffen begann, wollten sie ein köstliches Leben führen. Die Trunkenheit der wollüstigen Israeliten vereitelte Moses' Bemühungen.
So lange man mäßig lebt, wird das Glück des Hauses sich mehren. Die Tiere werden sich in Sicherheit befinden: man wird kein Blut vergießen, keine Tiere töten. Das Messer der Köche wird unnütz sein: die Tafel wird nur bedeckt mit Früchten, welche die Natur spendet und man wird sich damit begnügen. Johannes der Täufer hatte weder Bett, noch Tisch, noch Erbteil, noch Rind, noch Getreide, noch Bäcker, noch irgend­welche notwendigen Lebensbedürfnisse; daher verdiente er das Lob, welches der Sohn Gottes ihm zollte, dass er der größte aller Menschenkinder sei.
Wenn du Fleischkost liebst und deinen Körper mästest, so machst du deinen Geist schwerfällig: das Fett, welches sich dem Fleisch ansetzt, schwächt die Kräfte das Geistes. Verachtest du nicht diese verderblichen Fleischgerichte?
Man kann schwerlich die Tugend lieben, wenn man sich an Fleischgerichten und Festmahlen erfreut.
Basilius spricht auch über "willkürliche" und "unwillkürliche" Mordtaten, womit er meint, wenn jemand einen Stein unabsichtlich gegen jemanden schleudert, den er nicht gesehen hat, und diesen dabei tötet.
Beim Krieg macht er keinen Unterschied zwischen einem gerechten und einem ungerechten Krieg und auch nicht zwischen Angriffs- oder Verteidigungskrieg. Jeder Krieg, so lehrt er, ist verbrecherisch, weil diejenigen, so sagt er, die ihn unternehmen, die Absicht haben zu töten.
Das ist auch ein ganz willkürlicher Menschenmord, den die Räuber begehen und diejenigen, die Kriegszüge unternehmen. Denn die Räuber töten, um Geld zu nehmen und aus Furcht, entdeckt zu werden. Diejenigen, welche Krieg anfangen, tun es, in der entschiedenen Absicht, den Feind zu töten und nicht bloß um ihn in Schrecken zu setzen oder zu bessern.
In seinen Reden und in dem Jesajas Kommentar wiederholt sich der Lieblingsgedanke von Basilius: Enthaltsamkeit, Mäßigkeit, Reinigung, Fasten. Wer es mit dem Fleisch hält, kämpft den Geist nieder. Will man einen starken Geist entwickeln, dann muss man den Körper durch Fasten disziplinieren. Die Entfaltung des Menschen geht durch drei Phasen: Reinigung, Erleuchtung, Vereinigung. Wenn man schwer gesündigt hatte und sich den Bauch vollgeschlagen hatte, dann war der Appell des Basilius: "Faste!"
Gute Geister, die uns helfen wollen, bleiben gerne bei uns, wenn wir uns durch Enthaltsamkeit gereinigt haben. Schwermut kann nur durch Gebet und Enthaltsamkeit überwunden werden.
Basilius war bei den Griechen und den meisten Slaven hoch in Ehren. Auch so erklärt sich die Fastenpraxis, die weit nach Osteuropa reichte. Als am Anfang des XX (?) Jhs Pariser Professoren den Joghurt für die Langlebigkeit der Bulgaren verantwortlich machten, mahnten Professoren aus Sophia: "Joghurt ist auch schädlich; unser Volk wird so alt, weil es 100 Tage im Jahr fastet."


zwei Arten von Christen, Spaltung - 431

Zu einer ersten Spaltung kam es 431 nach dem Konzil von Ephesos (Abspaltung der Apostolischen Kirche des Ostens („Nestorianer“). Das Konzil von Ephesos ist das dritte Ökumenische Konzil und fand vom vom 22. Juni bis 31. Juli 431 in Ephesos in Kleinasien (heutigen Türkei) statt. Einberufen wurde das Konzil vom oströmischen Kaiser Theodosius II.. Zum Konzil kamen rund 150 Bischöfe. Papst Cölestin nahm nicht teil. Er schickte eine Gesandtschaft..

Vor der Eröffnung wurde Nestorius dreimal aufgefordert, vor dem Konzil zu erscheinen. Nestorius entgegnete, dass nicht alle Gesandten, u. a. die römischen Legaten und Johannes I., der Patriarch von Antiochien, eingetroffen seien. Trotzdem beeilte sich Kyrill und eröffnete das Konzil. In der ersten Sitzung wurde Nestorius von seinem Amt abgesetzt und exkommuniziert. Die später eingetroffene römische Gesandtschaft von Coelestin I wirkte an der Teilversammlung Kyrills mit.
Das Konzil verurteilte Nestorius und seine Anhänger, nicht aber die Antiochenische Schule insgesamt.
Nachdem Johannes I. von Antiochien in Ephesos angekommen war (wahrscheinlich vier Tage später), berief er ein Gegenkonzil ein. In dieser Versammlung exkommunizierte er Kyrill und den Bischof von Ephesos. Auch Kaiser Theodosius II. annullierte den Eröffnungsbeschluss, und aufgrund des ausweglos erscheinenden Streites ließ er Nestorius und Kyrill inhaftieren, wobei Kyrill noch im selben Jahr nach Alexandria zurückkehren konnte.

Es sind 12 Anathema (=griechisch: Kirchenbann, Kirchenfluch) zur Unterzeichnung vorgelegt, welche bestimmen, dass jeder, der es nicht glaubt oder sich nicht daran hält, mit dem Kirchenbann belegt sei. Es geht darum, dass Maria die Gebärende Gottes sei (also Gott geboren habe).

(aus dem "Handbuch der christlichen Kirchengeschichte, Band 1
von Dr. Johann Nepomuk Hortig):
Nestorius wollte die ganze Welt mit Gewalt von Ketzern rein machen - durch äußerliche Gewalt. Er sagte in einer öffentlichen Rede: "Gib du mir, o Kaiser! eine von Ketzern gereinigte Welt, und ich gebe dir dafür den Himmel! Leih du mir deinen Arm, die Ketzer zu verjagen, und ich leihe dir den meinigen zur Verjagung der Perser." Mit diesem Maß wurde auch ihm ausgemessen.
... Nach Ephesus kamen, vom Leo gesendet, Julius, ein Bischof; Renatus, Priester, und Hilarius, Diakon; sie hatten den Brief des Papstes an den Flavian, und einen andern an die versammelten Bischöfe bei sich. Dioscurus schwor feierlich, er wolle dem Verlangen der Legaten genügen, und die päpstlichen Briefe vorlesen lassen. Er leiß nur das kaiserliche Convocationsschreiben ablesen, und betrog meineidig die päpstlichen Gesandten. Flavian von Constantinopel wurde vor der Untersuchung als ein Schuldiger behandelt, und abgesetzt, nachdem Eutyches das Symbolum Nicaenum abgebetet hatte, und für unschuldig erklärt war. Mit dem Flavian mußten auch Ibas von Edessa, Theodoret von Cyrrhus, Eusebius von Doryla und andere fallen.
Die katholisch-denkenden Bischöfe (die Anzahl aller versammelten belief sich auf 120 bis 130) fielen dem vütenden Dioscurus zu Füssen, bittend für die Verurteilten. Aber für die Partei des Eutyches war durch Soldaten und bewaffnete Mönche gesorgt, welche Schergendienste übernahmen, und die Katholiken mit Prügeln und Schwertern zur Unterzeichnung nötigten. Solches haben die, aus Furcht ihrem Gewissen untreu Gewordenen, nachher im Concil zu Chelcedon einbekennet. - Flavian protestierte gegen das schändliche Verfahren, und appellirte an den Papst, worauf ihm Dioscurus mit Fusstritten antwortete, und ihn dergestalt schlagen und verwunden ließ, dass er, in Ketten abgeführt, am dritten Tage darauf sein Leben endigte. Die päpstlichen Legaten wurden gleichfalls mißhandelt und eingekerkert - nur dem Hilarius gelang es zu entwischen, und nach manchem Abenteuer glücklich in Rom anzulangen, wo er den saubern Hergang berichtete...


Denis Diderot 1713-1784

zitiert die Klassiker. Der französische Schriftsteller, Philosoph und Aufklärer stand im Schatten anderer Vertreter der europäischen Aufklärung, wie Voltaire oder Rousseau. Mit Jean-Baptiste le Rond d’Alembert war er Herausgeber der großen französischen Encyclopédie.
Er sagte: Der Baum der Enthaltsamkeit hat die Genügsamkeit zur Wurzel und die Zufriedenheit zur Frucht... und er fragte: "Gibt es nicht andere Nahrungsmittel, ohne dass man Blut vergießt? Heißt es nicht die Menschen zur Grausamkeit zu ermutigen, wenn man ihnen gestattet, den Tieren das Messer ins Herz zu stoßen?"
Diderot wies dagegen auf die Lebensweise von Seneca und dessen Lehrer, den Pythagoräer Sotion hin, die er als nachahmenswert hinstellte. (Springer Seite 234)


Buber, Martin 1817-1965

jüdischer Religionsphilosoph - "Die Essener wollen das Ziel durch eine Vereinfachung der Lebensreform erreichen; und aus ihnen wird der Menschenkreis geboren, der den großen Nazarener trägt und seine Legende schafft: den größten aller Triumphe des Mythos."
Heinrich Clementz, der deutsche Übersetzer der Werke des Flavius Josephus, sprach aus, was christliche Theologen immer noch anzweifeln:
"Die Essener waren es vornehmlich, die durch ihr hohes Ansehen beim Volk der Lehre Jesu Christi Anhang und Popularität verschafften."

Paulus: Das Tiereessen ist Götzendienst

Die pythagoreeischen Philosophen lehrten alle, dass man dem Götzendienst entsagen muss, wenn man sich als Mensch weiterentwickeln will. Und Götzendienst bedeutete Blutopfer, von dem man auch aß. Man solle vielmehr dem Gott der Liebe ein reines Opfer bringen, Gott wolle ein Herz voll Mitleid. Sie gestanden dem Volk zwar Riten und Zeremonien zu aber dabei sollten reine Trank-, Blumen- und Pflanzenopfer dargebracht werden.
Diese Entwicklung, die die pythagoreeischen Philosophen angefacht hatten, verfiel im ersten Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung wieder. Die Sitten verkamen mehr und mehr. Zwar wollten die damals lebenden Philosophen noch retten, was zu retten war, aber ihre Aufgabe war gigantisch.

Folgt eurem Gewissen nicht!

Paulus, der Verbreiter der Lehre Jeshuas soll einige Jahre später an die Gemeinde von Korinth ge-schrieben haben: "Esst von allem, was auf dem Fleischmarkt angeboten wird, und folgt eurem Gewissen nicht!" So steht es in allen christlichen Bibeln. Weiter steht dort auch, dass, wenn andere durch dich zum Götzenmahl verführt werden, sie in die Hölle gelangen. Deswegen aß Paulus nie Fleisch. Zu lesen im 8.Kapitel des 1.Korintherbriefes.
Im 10. Kapitel wird erzählt, dass die Väter, die mit Moses durch die Wüste wanderten, dieselbe geistige Speise aßen wie zu Paulus' Zeiten. Viele von ihnen waren aber Götzendiener, die sich setzten, um zu essen und zu trinken, woran sie dann erstickten. Deshalb sollte man vor dem Götzendienst fliehen.
"Ich will nicht, dass Ihr Gemeinschaft habt mit den Dämonen. Ihr könnt nicht den Kelch des Herrn trinken und den Kelch der Dämonen. Ihr könnt nicht Anteil haben am Tisch des Herrn und am Tisch der Dämonen. Keiner suche den eigenen Nutzen, sondern den des anderen." (Anmerkung Regina: keiner suche nur seine Triebe zu stillen, sondern achte darauf, ob es auch gut ist für diejenigen, welchen er das antut!)
Dann kommt der Vers 25, der sinngemäß so lautet: "Alles was auf dem Fleischmarkt verkauft wird, das esst, ohne um des Gewissens willen nachzuforschen." Manchmal heißt es noch eindeutiger: "Und folgt eurem Gewissen nicht. Denn des Herrn ist die Erde und deren Fülle."

Aus diesem Text ergibt sich folgendes:

  • In den Gemeinden des ersten Jahrhunderts hat man vom Fleischessen gesprochen.
  • Es ist sehr auffallend, dass Paulus sich genötigt fühlte, in dringender Weise zum Fleischessen aufzufordern.
  • Das Wort "alles" am Anfang des Satzes macht stutzig: man sollte ein Verbot und nicht ein Gebot erwarten.
  • Paulus war Jude, und selbst die verdorbendsten Juden mussten sich vieler Fleischsorten enthalten.
  • Selbst der Apostelkonvent von Jerusalem im Jahre 48/49 gebot die Enthaltung von allem durch Ersticken oder Erdolchen Getöteten.
  • Ganz seltsam aber ist, dass Paulus das Fleischessen in Beziehung zum Gewissen setzt. Wer denkt heute beim Fleischessen an das Gewissen?

Und doch spricht Paulus hier vom Gewissen so wie auch im Römerbrief an verschiedenen Stellen. Paulus fordert die Gemeinde auf, der Gewissensstimme nicht zu folgen, sondern in dieser Frage etwas gegen das eigene Gewissen zu tun.

Aus all dem müsste man nun folgern: wenn Paulus kein Betrüger und Verrückter war, dann ist diese Stelle verfälscht worden.

In der ältesten lateinischen Bibelübersetzung, die von Hieronymus stammt, steht: "Quidquid in macello venditur, edite nihil discriminantes propter conscientiam." Auf deutsch: Alles, was auf dem Fleischmarkt verkauft wird, davon esst nicht(s) forschend des Gewissens wegen. Ein Komma nach "nichts" oder "nicht" würde bedeuten: keine Wienerwald- oder McDonald-Kette mehr, viel weniger Krankenhäuser und Ärzte, Trillionen von Lebewesen das Leben geschenkt.

(Anmerkung Regina: Hier ein weiteres Beispiel zur Verdeutlichung, wie leicht durch ein Komma oder das Weglassens des Zwischenraumes zwischen Wörtern die Wahrheit verdreht werden kann. Das wird sehr gerne im Kindergarten vorgeführt. Ich kenne es von meinem Papa. er pflegte dazuzusagen, dass es ganz wahr ist und nicht gelogen. Ich erinnere mich noch genau, wie verblüfft ich war, dass das wahr sein sollte! Zuerst wird es so gelesen:

ein Mann in unserem Land
hat zehn Finger an einer Hand,
fünfundzwanzig an Händen und Füssen.

Aber dann sagte mein Papa, ich solle genau aufpassen - und er sagte es so oft, bis ich drauf kam:

Ein Mann in unserem Land
hat zehn Finger, an einer Hand fünf
und zwanzig an Händen und Füßen.

Die Übersetzung der Theologen, die das Komma vor "nichts" setzen, wird leicht(sinnig) begründet mit dem nachfolgenden Satz: "denn die Fülle auf der Erde ist des Herrn." Was bedeutet, aus der Fülle zu essen? Esst alles, was angeboten wird? Wenn Affen angeboten werden, esst sie? Wenn ein Diktator verlangt, dass man eine Nation töten soll und ihr Fleisch verkaufen soll, esst sie? Fragt euer Gewissen nicht?
Die Fülle der Erde aber, von der alle zitierten Philosophen sprechen, bedeutet die Pflanzenwelt. Auf der Erde wächst. eine Fülle von Pflanzen
"und darum dürft ihr keine Tiere essen!"

Die Begründung für die Enthaltsamkeit von blutigen Opfern
nimmt Paulus aus dem Psalm 50, Vers 9-15:


"Ich nehme den Stier aus deinem Stall nicht an und Böcke aus deinen Hürden.
Alles Wild des Waldes ist ja mein Eigentum, der Tiere auf meinen Bergen sind tausend. Die Vögel der Luft sind mir alle bekannt, was im Felde sich regt, gehört mir. Hätte ich Hunger, dann sagte ich dir's nicht, denn mein ist der Erdkreis und seine Fülle. Genieße ich denn Stierfleisch überhaupt, trinke ich denn das Blut von Böcken?
Bringe Gott Danksagung als Opfer dar, führe dem Höchsten deine Gelübde aus! Rufe mich an am Tag der Drangsal, dann rette ich dich; so sollst du mich ehren!"
Paulus zitiert den Psalm 50, um zu wiederholen, was die Propheten verkündeten: man soll Gott nicht Tiere opfern, sondern das eigene Herz (Anmerkung Regina: nicht das Herz in Fleisch und Blut - sondern man soll empfinden, fühlen, mitfühlen!)

Als Paulus mit Barnabas in Lystra in Kleinasien weilte, ereignete sich folgendes: (Apg. 14,11-19)
"Als die Scharen sahen, was Paulus getan hatte, erhoben sie ihre Stimme und riefen auf lykaonisch: ‚Die Götter sind in Menschengestalt herabgekommen zu uns!' Sie bezeichneten Barnabas als Zeus und Paulus als Hermes, weil er der Wortführer war. Der Priester des Zeus vor der Stadt brachte Stiere und Kränze vor die Tore und wollte mit den Volksscharen Opfer darbringen.

Als die Apostel Barnabas und Paulus das hörten, zerrissen sie ihre Kleider sprangen unter das Volk und riefen: "Ihr Männer, warum tut ihr das? Auch wir sind Menschen von gleicher Art wie ihr. Wir verkünden euch die Frohbotschaft, damit ihr euch von diesen Nichtigkeiten bekehrt zum lebendigen Gott, der geschaffen hat den Himmel und die Erde und das Meer und alles, was in ihnen ist; der in den vergangenen Zeiten alle Völker ihre eigenen Wege wandeln ließ und dennoch sich nicht unbezeugt gelassen hat dadurch, dass er Wohltaten spendete vom Himmel her, den Regen schenkte und fruchtbare Zeiten und mit Nahrung und Frohsinn euer Herz erfüllte." Nur mit Mühe konnten sie mit diesen Worten das Volk abhalten, ihnen zu opfern. Da kamen aber von Antiochien und lkonium Juden herbei, überredeten das Volk, und sie steinigten den Paulus und schleiften ihn zur Stadt hinaus, in der Meinung, er sei tot."

Auf diese Weise wie hier gesagt ist, wollte man dem Zeus opfern und anschließend die Opfer verspeisen. Es sollte ein gutes Schlachtfest werden.
Im Vers 15 wird gesagt: "dass ihr euch von diesen Nichtigkeiten zum lebendigen Gott bekehrt". Die Nichtigkeiten bedeuten in diesem Fall. eitle, leere Handlungen wie Fleisch-Opfern und Fleisch-Essen.

Paulus will sagen: der lebendige Gott will von dem blutigen Opfer und von einem blutigen Mahl nichts wissen.
Der Vers 17 ist in der herkömmlichen Übersetzung geradezu sinnlos Griechischer Text bedeutet nicht "fruchtbare Zeiten" sondern "Früchte tragende Jahreszeiten". In der ältesten lateinischen Übersetzung hieß es ganz richtig: Praestituta tempora fructibus perferendis apta. Der unsinnige Schluss: "erfüllt eurer Herzen mit Nahrung und Freude" ist zwar wörtlich übersetzt, der Sinn des griechischen Textes aber meint: "Das ist eure Nahrung, welche eure Herzen mit Freude erfüllt."

Die ganze Rede richtig übersetzt lautet:
"Ihr Männer, warum tut ihr dies? Auch wir sind Menschen, die von denselben Trieben ( iisdem quibus vos affectionibus obnoxii. Luther übersetzt: sterblich; Carl Weizsäcker: schwach; Nagel: leidend.
Es heißt aber wörtlich und richtig: gleichempfindend, von denselben Trieben beseelt. Griechischer Text heißt: ähnlich, nicht gleich; wir machen aber diesen feinen Unterschied nicht) Griechischer Text beseelt sind wie ihr; aber wir verkünden auch die frohe Botschaft vom Reich Gottes. Lasst ab von diesen verkehrten Dingen und bekehrt euch zu dem lebendigen Gott, der den Himmel, die Erde, das Meer und alles, was darin ist, gemacht hat. Er ließ zwar in vergangenen Zeiten alle Völker ihre eigenen Wege gehen; aber er zeigte sich ihnen immer als ihr Wohltäter, der die Regengüsse vom Himmel gab und die Jahreszeiten so anlegte, dass die Natur Früchte hervorbrachte; und diese sind
die Nahrung, die eure Herzen mit Freude erfüllt."

So übersetzt, bedarf es kaum noch einer anderen Erklärung. Die Apostel wollen sagen: "Wir sind keine Götter. (Man hatte sie nämlich wegen einer wunderbaren Heilung für Zeus und Hermes gehalten); wir sind auch Menschen wie ihr, haben auch Hunger und Durst und alle Gefühle wie ihr, aber wir verkünden auch die frohe Botschaft vom Reich Gottes, dem Himmelreich, auf Erden, das ein Reich des Friedens unter den Menschen sein wird, und in welchem es kein Blutvergießen mehr gibt.
Gott hat zwar früher die Menschen essen lassen, was sie wollten, er hat aber auch ein so günstiges Klima und so viele Früchte gegeben, dass das Fleischessen nicht mehr nötig ist.
Die Früchte sind die Nahrung, auf die schon der natürliche Instinkt hinweist. (In der Geheimen Offenbarung - Apokalypse Kap. 18,14 liest man: "Auch das Obst, die Nahrung deiner Seele, ist dir entschwunden." Das wird geschehen, wenn die große Stadt Babylon zusammenfällt. "Und die Kaufleute der Erde werden weinen und wehklagen über sie, denn ihre Ware kauft niemand mehr.")

Dr.med.Winsch konkretisiert, wie die Rede des Apostels Paulus heute ausfallen würde:

Der Mensch ist von Natur aus Fruchtesser. Er hat auch als solcher im tierischen Zustand in der Tertiärzeit gelebt. Damals war die Erde ein großer paradiesischer Garten; in Grönland wuchsen z.B. damals Feigen und Brotfruchtbäume. Dann aber kam die Eiszeit. Die Fruchtbäume starben aus, und der Mensch wurde durch Not, durch Nahrungsmangel zum Fleischesser, und zunächst Fischer und Jäger. Allmählich aber, indem das Klima wieder gelinder wurde, kam er über das Nomadentum zum Ackerbau und noch später zur Obstzucht. Er ist jetzt durch die Kultur vollkommen imstande, sich die zu seiner Nahrung notwendigen Früchte zu verschaffen. Er braucht kein Fleisch mehr zu essen.

Das Fleisch ist sozusagen ein Überrest aus vergangener Barbarei. Denn auch heute ist des Menschen Natur, die ihn als Fruchtesser auszeichnet, unverändert, auch heute noch weist sein natürlicher Instinkt ihn auf die Fruchtnahrung hin, auch heute noch sind die Früchte in der richtigen Auswahl und Zusammenstellung diejenige Nahrung, bei der der Mensch am besten gedeiht.

Auch der französische Orientalist Ernest Renan sagte in seiner siebenbändigen Geschichte des Ursprungs des Christentums vom Apostel Paulus: "Er lebte ohne Zweifel von Brei, Gemüse und Milch."
Wichtig ist in jedem Fall, dass der Apostel das Tieropfer und das Fleischessen nicht nur deshalb verwarf, weil es zu Ehren eines heidnischen Gottes geschah; man könnte dann immer noch folgern, dass er nur den Genuss von Opferfleisch ablehnte aber anderes Fleisch zu essen erlaubte. An dieser Stelle aber wird ausdrücklich gesagt, dass er das Tieropfer und das Fleischessen deshalb verwarf, weil Früchte die Nahrung sind, die das menschliche Herz erfreuen. Dies ist kein Grund, der sich gegen einen heidnischen Gott richtete, sondern gegen das Fleisch als solches, weil es dem natürlichen Instinkt des Menschen widerspricht.

Ebenso verbot Paulus im ersten Korintherbrief Kap.10 höchstwahrscheinlich den Genuss des Opferfleisches und dann noch ausdrücklich den Genuss aller sonst käuflichen Fleischwaren. Beim Apostelkonvent zu Jerusalem (Apostelgeschichte 15) war es den Neubekehrten auferlegt worden, sich des Götzenopfers zu enthalten sowie der Unzucht, des Blutes und des Erstickten. Diese Worte, soweit sie für uns hier von Interesse sind, werden gewöhnlich so verstanden, dass mit dem Götzenopfer auch das Essen des Opferfleischs verboten wurde. Außerdem wurde der Genuss von Blut und von solchen Tieren untersagt, die nicht durch Schlachten sondern z.B. durch Würgen oder Halsumdrehen getötet worden waren, und infolgedessen noch das Blut enthielten. Den Juden ist ja bis heute bekanntlich der Blutgenuss streng verboten. Und das Schlachten muss bei ihnen so vorgenommen werden, dass die Tiere ganz ausbluten.

Wenn die hier vertretene Auffassung richtig ist, dann bedeutet das Verbot von Opferfleisch, von Blut, sowie von Ersticktem für die damalige Christengemeinde soviel wie ein volles Fleischverbot. Denn
fast alles Fleisch, welches die ärmere Bevölkerung kaufen konnte, war Opferfleisch. Und wenn außerdem noch Blut und Ersticktes von der Nahrung ausgeschlossen war, dann blieb vom getöteten Tier nichts mehr übrig, was genossen werden konnte. Dass ein vollständiges Fleischverbot auch beabsichtigt war, dafür spricht auch die Tatsache, dass der Vorschlag zu diesem Gebot für die Heiden von Jakobus ausging. Dieser Jakobus führte den Beinamen "der Gerechte". Er war der Bruder Jeshuas und enthielt sich als Nazoräer jeder Fleischspeise und aller berauschenden Getränke. Das wissen wir von Eusebius.
Er ist ohne Zweifel der Verfasser des Jakobusbriefes, in welchem er auch die Enthaltsamkeit anspricht und damit begründet, dass des Menschen eigene Lust die ausschließliche Quelle des Bösen sei. (Jak. 1,12-14) Es ist psychologisch unwahrscheinlich, dass ein so großer Fleischgegner, wie Jakobus es war, mit seinem Vorschlag etwas anderes gemeint haben könnte.

Der Ausdruck "Blut und Ersticktes" ist nur bildlich gemeint und bedeutet: alles auf blutige und unblutige Weise Getötete. Die Stelle, welche die Theologen immer als Belege aus dem Alten Testament anführen, dass die Ausdrücke Blut und Ersticktes wörtlich zu nehmen sind, passen nämlich nur für Blut. Der Ausdruck "Ersticktes" findet sich aber an den betreffenden Stellen nicht. (3. Mos. 17; und 5. Mos. 12,16 und 23)
Zur Vision des Petrus lese man Apostelgeschichte 10, Vers 28, wo Petrus selbst seine Vision erklärt: "Ihr wisst, dass es einem jüdischen Mann nicht erlaubt ist, sich zu einem anderen Stamm zu halten oder ihn zu besuchen. Und mich hat Gott gewiesen, keinen Menschen gemein oder unrein zu heißen."
Die Vision hat also mit dem leiblichen Essen gar nichts zu tun. Das unreine Getier ist ein Bild für die Heiden, und das Schlachten und Essen ist ein Symbol für das Aufnehmen in die christliche Gemeinde.
Im 1.Korintherbrief Kap.10 folgt noch eine Stelle, in der von den Theologen verboten wird, dem Gewissen zu folgen. Vers 27 lautet in der herkömmlichen Übersetzung:

"Wenn daher einer von den Ungläubigen euch einlädt und ihr hingehen wollt, so esst alles, was euch vorgesetzt wird, ohne um des Gewissens willen nachzufragen."
Im Original aber muss gestanden haben:
"Esst von allem nichts, erforscht euer Gewissen," ansonsten wäre auch diese Stelle nicht verständlich. Es folgt nämlich: "Wenn aber einer euch sagt: "Dies ist Götzenopferfleisch!" so esst nicht um dessentwillen, der darauf hingewiesen hat, und um des Gewissens willen.
Ich meine damit nicht das eigene Gewissen, sondern das des anderen. Warum soll denn meine Freiheit von eines anderen Gewissen gerichtet werden?" Vers 28/29 (In der Übersetzung von Prof. Dr. Josef Kürzinger, Pattloch-Ausgabe der Bibel)
Es zeugt von einer Geistesverirrung der Theologen, wenn sie das einfache griechische Wort Griechischer Text mit "immolatum idolis" - "Götzenfleisch" übersetzen. Welcher Gastgeber wird zu seinen Gästen gesagt haben: "Esst bitte vom Götzenfleisch!"? Das griechische Wort bedeutet: "geopfertes Opferfleisch". Heute würde man sagen: es ist gottgeweihte Nahrung oder gottgewollte Nahrung; in dem Sinn hieße es dann: "Esst von diesem Fleisch, es ist gottgefällig."

In diesem Fall rät Paulus aus zwei Gründen nicht zu essen:

  1. wegen des eigenen Gewissens und
  2. wegen des Bruders, der sich tatsächlich auf dem Irrweg befindet, weil er meint, dass blutige Speise gottgewollt sei.

Würdige Abendmahlsfeier

1. Korinther 11, 17-34: "Bei folgender Anordnung lobe ich euch nicht; denn eure Zusammenkünfte gereichen nicht zum Segen, sondern zum Schaden. Für's erste höre ich, dass bei euren Zusammenkünften in der Gemeinde Spaltungen unter euch sind, und ich glaube es zum Teil. Es muss ja Parteiungen unter euch geben, damit die Bewährten unter euch offenbar werden.

Wenn ihr gemeinsam zusammenkommt, so ist das nicht mehr ein Essen des Herrenmahls. Denn ein jeder nimmt beim Essen seine eigene Mahlzeit vorweg, und der eine hungert, indes der andere betrunken ist.
Habt ihr nicht Häuser zum Essen und Trinken? Oder verachtet ihr die Gemeinde Gottes und beschämt jene, die nichts haben? Was soll ich euch sagen? Soll ich euch loben? Hierin lobe ich euch nicht. Denn ich habe vom Herrn empfangen, was ich euch auch überliefert habe:

Der Herr Jesus nahm in der Nacht, in der er verraten wurde, Brot, sagte Dank, brach es und sprach: "(Nehmt hin und esst), das ist mein Leib, (der) für euch (hingegeben wird). Dies tut zu meinem Gedächtnis."
Des gleichen nahm er nach dem Mahl auch den Kelch und sprach: "Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut; tut dies, sooft ihr trinkt zu meinem Gedächtnis!"
Denn sooft ihr dieses Brot esst und den Kelch trinkt, verkündet ihr den Tod des Herrn, bis er kommt.
Wer daher unwürdig dieses Brot isst oder den Kelch des Herrn trinkt, der wird schuldig am Leib und Blut des Herrn. Der Mensch aber prüfe sich selbst und so esse er vom Brot und trinke aus dem Kelch.
Denn wer (unwürdig) isst und trinkt, der isst und trinkt sich das Gericht, wenn er den Leib (des Herrn) nicht unterscheidet.
Darum sind unter euch viele Schwache und Kranke und es entschlafen viele. Denn nähmen wir uns selbst ins Gericht, wurden wir nicht gerichtet werden. Wenn wir aber vom Herrn gerichtet werden, werden wir gezüchtigt, damit wir nicht mit dieser Welt verdammt werden.
Darum meine Brüder: Wenn ihr zum Essen zusammenkommt, so wartet aufeinander! Hat aber jemand Hunger, der esse zu Hause, damit ihr nicht zum Gericht zusammenkommt. Das übrige aber werde ich anordnen, wenn ich komme."

Die Neuplatoniker des ersten Jahrhunderts schreiben da endgültiger. Was will Paulus hier sagen? Wir hätten größere Klarheit, wenn wir die Originaltexte besäßen. Es scheint, dass die philosophische Lebensweise nicht allen gleich leicht fiel, Weil auch manche sich erst gerade mit dieser Lebensweise anfreundeten, andere aber schon weiter waren. Auch die Philosophen sagten, dass man nur langsam auf den Weg käme, und am besten am Beispiel eines Lehrers lernte. Selbst Platon, Plotin, Porphyrius rühmten sich, bei großen Lehrern gelernt zu haben: Platon bei Sokrates in Athen, Porphyrius bei Plotin in Rom.
Manche, die sich mit der neuen Lehre auseinandergesetzt hatten, wurden auch wieder rückfällig. Ihnen behagte das einfache Abendmahl in der Gemeinde nicht. So aßen sie zuerst zuhause, besonders wenn sie vermögend waren, und sie "leisteten" sich Fleischgerichte. Paulus nun erinnerte sie, dass der Meister den Neuen Bund mit schlichtem Brot und unschuldigem Kelch (Saft? Wasser?) eingeführt habe. Wer also den Neuen Bund eingehen will, muss sich an diese Anweisung des Meisters halten.

"Denn wer (unwürdig) isst und trinkt, der isst und trinkt sich das Gericht, wenn er den Leib (des Herrn) nicht unterscheidet. Darum sind unter euch viele Schwache und Kranke und entschlafen viele". (1.Kor.11,29-30)
Man ist, was man isst. Jeder trägt die Folgen seiner Lebensweise selbst. Die Krankheiten sind die Folgen der Götzenmahlzeiten. "Darum sind unter euch viele Schwache und Kranke und viele sterben früh." Würden wir es selber lernen zu unterscheiden, was die gottgewollte Speise des Menschen ist, wären wir nicht zu Krankheiten verurteilt. Wenn wir aber das Urteil dem Herrn überlassen, wird er uns erziehen. Griechischer Text
Würden wir uns an Ihn wenden und ihn nach einer gottgewollten Lebensweise fragen, dann brächte er uns Enthaltsamkeit bei, damit wir nicht mit den verweltlichten Menschen umkommen.

Im Altertum war derjenige ein "Priester nach der Ordnung des Mechisedech", der reine, unblutige Opfer darbrachte. Tertullian ( 160 - 220) kannte schon zwei Arten von Christen: diejenigen, die Tiere essen und die, die kein Fleisch zu sich nehmen. Er nennt die zweite Kategorie die wahren Christen. Wahrscheinlich entstanden um 160-170 herum Gruppen, die es wagten, eine verdorbene Lebensweise als gottgewollt zu bezeichnen und danach zu leben. Damals begannen auch die ersten Fäl-schungen. Hieronymus, Chrysostomus und viele mehr wurden von diesen "Christen" verfolgt. Später wurden sie zwar als Kirchenlehrer anerkannt, aber ihre wahre Lehre und ihre Lebensweise wurden nicht verbreitet.
Schon die Juden hatten das klare Wissen von Moses verdreht, und die Folge davon war, dass sie aus ihren Kalamitäten nicht herauskamen. Dies bezeugten ihnen die Propheten.

In der pythagoreisch-essenischen Tradition wurde dieses Wissen wiederbelebt. Als dann die so genannten römischen Christen die Lehre Christi wieder verleugneten, kamen endlose Katastrophen und Christen über die Juden durch alle Jahrhunderte. Millionen von Menschen wurden unterdrückt oder hingerichtet. Die Lebensweise der "Christen" führte zu Krankheiten und Umweltzerstörung. Das Volk wurde von blinden Führern geleitet, die mit Gewalt regierten, weil sie keine persönliche Autorität besaßen. Die heute immer mehr um sich greifende Unsicherheit und Unwissenheit steht ganz in dieser Tradition.

Auch die religiösen Führer wissen keinen Rat, weil sie sich in ihren Lehren auf eine verfälschte Bibel beziehen.
Natürlich kann man nicht mehr alle Fälschungen korrigieren. Dennoch kann man generell sagen: Die Kultur einer jeden Tradition endete dort, wo sich Menschen Gesetze nach ihrem eigenen Gutdünken gaben. Sie meinten, dass jede "verbriefte" Gewohnheit schon gottgewollt, gerecht und unschädlich wäre, weil sie ja zur Tradition geworden war.

So wurde die jüdische Religion auf der Grundlage des Tempelschlachthauses und der Tempel-wechselstube, in dem die Wucherer ihr Unwesen trieben, aufgebaut.
Es scheint, dass sich dasselbe immer wiederholt: In dekadenten Zeiten binden die religiösen und andere Führer das Volk an sich, indem sie ihm die Befriedigung kurzweiliger Genüsse anempfehlen und vorleben.

"Wahre Worte sind nicht gefällig, gefällige Worte sind nicht wahr!"
Laotse

In der Bibel erklärt der Meister, dass man seine Speise und seinen Trank zu sich nehmen müsse, wenn man zu seinen Schüler zählen wolle. Da verlassen ihn fast alle (siehe Joh. 6,66) Dies geschieht auch heute noch! Seine Lehre ist wie ein Schwert, das zur Entscheidung zwingt.

Hören wir uns die Ankündigung des Meisters an, welche Speise er der Welt geben will:
"Ihr sucht mich nicht, weil ihr Zeichen gesehen habt, sondern, weil ihr von den Broten gegessen habt und satt geworden seid. Müht euch nicht ab für die Speise, die verdirbt, sondern für die Speise, die für das ewige Leben bleibt und die der Menschensohn euch geben wird. Denn ihn hat Gott der Vater mit seinem Siegel beglaubigt. Da fragten sie ihn: "Was müssen wir tun, um die Werke Gottes zu vollbringen?" Jesus antwortete ihnen: Das ist das Werk Gottes, dass ihr an den glaubt den er gesandt hat. Sie entgegneten ihm: Welches Zeichen tust du, damit wir es sehen und dir glauben? Was tust du? Unsere Väter haben das Manna in der Wüste gegessen, wie es in der Schrift heißt: Brot vom Himmel gab er ihnen zu essen.

Jesus sagte zu ihnen: Nicht Mose hat euch das Brot vom Himmel gegeben, sondern mein Vater gibt euch das wahre Brot vom Himmel. Denn das Brot, das Gott gibt, kommt vom Himmel herab und gibt der Welt das Leben. Da baten sie ihn: Herr, gib uns immer dieses Brot! Jesus antwortete ihnen: Ich bin das Brot des Lebens; wer zu mir kommt, wird nie mehr hungern, und wer an mich glaubt, wird nie mehr Durst haben.
Aber ich sage euch: Ihr habt (mich) gesehen, und doch glaubt ihr nicht. Alles, was der Vater mir gibt, wird zu mir kommen, und wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen; denn ich bin nicht vom Himmel herabgekommen, um meinen Willen zu tun, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat. Es ist aber der Wille dessen, der mich gesandt hat, dass ich keinen von denen, die er mir gege-ben hat, zugrunde gehen lasse, sondern dass ich sie auferwecke am Letzten Tag. Denn es ist der Wille meines Vaters, dass alle, die den Sohn sehen und an ihn glauben, das ewige Leben haben und dass ich sie auferwecke am Letzten Tag. Da murrten die Juden gegen ihn, weil er gesagt hatte: Ich bin das Brot, das vom Himmel gekommen ist. Und sie sagten: Ist das nicht Jesus, der Sohn Josefs, dessen Vater und Mutter wir kennen? Wie kann er jetzt sagen: ich bin vom Himmel herabgekommen? Jesus sagte zu ihnen: Murrt nicht! Niemand kann zu mir kommen, wenn nicht der Vater, der mich gesandt hat, ihn zu mir führt; und ich werde ihn auferwecken am Letzten Tag. Bei den Propheten heißt es: Und alle werden Schüler Gottes sein. Jeder, der auf den Vater hört und seine Lehre annimmt, wird zu mir kommen. Niemand hat den Vater gesehen, außer dem, der von Gott ist; nur er hat den Vater gesehen. Amen, amen ich sage euch: Wer glaubt, hat das ewige Leben.

Ich bin das Brot des Lebens. Eure Väter haben in der Wüste das Manna gegessen und sind gestor-ben. So aber ist es mit dem Brot, das vom Himmel herabkommt: Wenn jemand davon isst, wird er nicht sterben. Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Wer von diesem Brot isst, wird in Ewigkeit leben. Das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch, (ich gebe es hin) für das Leben der Welt.
Da stritten sich die Juden und sagten: Wie kann er uns sein Fleisch zu essen geben? Jesus sagte zu ihnen: Wenn ihr das Fleisch des Menschensohnes nicht esst und sein Blut nicht trinkt, habt ihr das Leben nicht in euch. Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, hat das ewige Leben, und ich werde ihn auferwecken am Letzten Tag. Denn mein Fleisch ist wirklich eine Speise, und mein Blut ist wirklich ein Trank. Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der bleibt in mir, und ich bleibe in ihm. Wie mich der lebendige Vater gesandt hat, und wie ich durch den Vater lebe, so wird jeder, der mich isst, durch mich leben. Dies ist das Brot das vom Himmel herabgekommen ist.

Mit ihm ist es nicht wie mit dem Brot, das die Väter gegessen haben; sie sind gestorben. Wer aber dieses Brot isst, wird leben in Ewigkeit. Diese Worte sprach Jesus, als er in der Synagoge von Kafarnaum lehrte.
Viele seiner Jünger, die ihm zuhörten, sagten: Was er sagt, ist unerträglich. Wer kann das anhören? Jesus erkannte, dass seine Jünger darüber murrten, und fragte sie: Daran nehmt ihr Anstoß? Was werdet ihr sagen, wenn ihr den Menschensohn hinaufsteigen seht, dorthin, wo er vorher war? Der Geist ist es der lebendig macht; das Fleisch nützt nichts. Die Worte, die ich zu euch gesprochen habe, sind Geist, sind Leben. Aber es gibt unter euch einige, die nicht glauben. Jesus wusste nämlich von Anfang an welche es waren, die nicht glaubten, und wer ihn verraten würde.

Und er sagte: Deshalb habe ich zu euch gesagt: Niemand kann zu mir kommen, wenn es ihm nicht vom Vater gegeben ist. Daraufhin zogen sich viele Jünger zurück und wanderten nicht mehr mit ihm umher.
Da fragte Jesus die Zwölf: Wollt auch ihr weggehen? Simon Petrus antwortete ihm: Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens. Wir sind zum Glauben gekommen und haben erkannt: Du bist der Heilige Gottes. Jesus erwiderte: Habe ich nicht euch, die Zwölf erwählt? Und doch ist einer von euch ein Teufel. Er sprach von Judas, dem Sohn des Simon Iskariot; denn dieser sollte ihn verraten: einer der Zwölf." (Joh.6,26 - 71)

Es ist nicht angenehm, immer wieder die Bibel oder die Kirchen zu zitieren. Aber der Leser muss verstehen, dass es notwendig ist, weil die verfälschte Bibel ein Hindernis auf dem Weg zur Natur, zur Kultur, zu Gott darstellt. Theoretisch findet man zwar auch in der herkömmlichen Bibel den Schlüssel zum Frieden, wie wir in dem Kap. 6 von Johannes gesehen haben, aber praktisch schafft es niemand. Die Kirchen haben das Tiere-Essen von den Juden so dogmatisch übernommen, dass es heute unter den Atheisten und Nichtchristen mehr Menschen gibt, die natürlich leben, als unter den Christen. Also ist doch das Essen von Fleisch eine religiöse Angelegenheit! Die christlichen Kirchen und Sekten können das natürliche Leben und die Einhaltung der zehn Gebote nicht akzeptieren. Deswegen werden sie auch, wie Paulus sagt, mit dieser Welt umkommen.