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                                 Kurzübersicht 
                               | 
                             
                            
                              |  
                                 Vergil - Ovid -Horaz - Plutarch - Augustus 
                                  - Philon von Alexandrien - Josephus, Flavius 
                                  - Buber, Martin - Seneca - Apollonius von Tyana 
                                  - Musonius - Plinius der Jüngere - Der 
                                  erste Vorstand der Jerusaler Gemeinde: Jakobus 
                                  sowie Petrus - Schon die Inder - die Ägypter 
                                  - die Griechen -die Essener (die Therapeuten, 
                                  die Judenchristen (Ebioniten)) - die Gnostiker 
                                  - Paulus - Platon - Plotin - Porphyrius - Tertullian 
                                  - Laotse - Sokrates - Laktanz - Basilius 
                               | 
                             
                             
                              | 
                                 Übersicht 
                                   
                                  zusammengestellt von Franz Susman 
                               | 
                             
                             
                              | Vergil 
                                 | 
                              70-19 
                                 | 
                              Stolz 
                                des augusteischen Zeitalters | 
                             
                             
                              | Ovid | 
                               
                                43 - 17  | 
                              nicht 
                                mit Mord und blutiger Hand | 
                             
                             
                              | Horaz | 
                               
                                65 - 8  | 
                              Dichter 
                                - Redlichkeit und Enthaltsamkeit | 
                             
                             
                              | Plutarch 
                                 | 
                              ca. 
                                45-125  | 
                              Schriftsteller 
                                - Er lehrte zur Amtszeit von Trajan Philosophie 
                                in Rom und war hoch angesehen: ihr selbst mordet 
                                ohne Scheu, nennt die Tier Mörder  | 
                             
                             
                              | Augustus 
                                 | 
                              63 
                                vor  
                                14 nach  | 
                              Kaiser 
                                - nach Krankheit lebte er mässig und von 
                                pflanzlicher Kost | 
                             
                             
                              | Philon 
                                von Alexandrien  | 
                              Anfang 
                                des 1. Jhs | 
                               
                                schrieb über die Therapeuten (Essener) - 
                                Enthaltung vom Eid und von der Lüge | 
                             
                             
                              | Josephus, 
                                Flavius  | 
                              2. 
                                Hälfte des 1. Jhs | 
                              schreibt 
                                über die Essener, die sich vom Schlachtkult 
                                der Tempel abwandten | 
                             
                             
                              | Buber, 
                                Martin  | 
                              20. 
                                Jh  | 
                              jüdischer 
                                Religionsphilosoph - "Die Essener wollen 
                                das Ziel durch eine Vereinfachung der Lebensreform 
                                erreichen; und aus ihnen wird der Menschenkreis 
                                geboren, der den großen Nazarener trägt 
                                und seine Legende schafft: den größten 
                                aller Triumphe des Mythos." 
                                Heinrich Clementz, der deutsche Übersetzer 
                                der Werke des Flavius Josephus, sprach aus, was 
                                christliche Theologen immer noch anzweifeln: 
                                "Die Essener waren es vornehmlich, die durch 
                                ihr hohes Ansehen beim Volk der Lehre Jesu Christi 
                                Anhang und Popularität verschafften." | 
                             
                             
                              | Seneca | 
                               
                                (ca. 4 vor - 65 nach Chr.) | 
                               
                                 Erzieher 
                                  des Kaisers und Anhänger der pythagoräischen 
                                  Lebensweise, berichtete, dass man in den Schulen 
                                  zu seiner Zeit nur Wortklauberei lehrte statt 
                                  das richtige 
                                  Leben. 
                                  Platon bestimmte Jhe vor unserer Zeitrechnung 
                                  den moralischen Wert des Menschen nach seiner 
                                  Diät. 
                                Diderot fragte: 
                                  "Gibt es nicht andere Nahrungsmittel, ohne 
                                  dass man Blut vergießt? Heißt es 
                                  nicht die Menschen zur Grausamkeit zu ermutigen, 
                                  wenn man ihnen gestattet, den Tieren das Messer 
                                  ins Herz zu stoßen?" 
                                  Diderot wies dagegen auf die Lebensweise von 
                                  Seneca und dessen Lehrer, den Pythagoräer 
                                  Sotion hin, die er als nachahmenswert hinstellte. 
                                  (Springer Seite 234) 
                                  Der Lehrer von Sotion war Quintus Sextius, der 
                                  im 1.Jh in Rom eine nach pythagoreischen Lehrsätzen 
                                  gestaltete Lebensgemeinschaft (Romani roboris 
                                  secta, so Seneca) gründete. Es sollte eine 
                                  eigenständige römische Philosophie 
                                  verwirklicht werden. Sextius lehnte die von 
                                  Augustus angebotenen Würden ab, um 
                                  sich jener Aufgabe ganz zu widmen. 
                               | 
                             
                             
                              | Apollonius 
                                von Tyana | 
                              (ca. 
                                1  ca. 100 nach Christus) | 
                              bereiste 
                                philosophische und religiöse Zentren. Durch 
                                sein Beispiel lehrte er mit Erfolg, wie die Enthaltsamkeit 
                                zur Erleuchtung führen könnte. Leider 
                                wurden seine Schriften von den Christen vernichtet. 
                                Einzig die Abhandlung über die Opfer wurde 
                                noch für einige Zeit erhalten. Über 
                                Apollonius wurde geschrieben, dass er die Altäre 
                                mit reiner Hand berührte, und er sich 
                                selbst unbefleckt von beseelter Speise hielt. 
                                Im alexandrinischen Tempel sagte Apollonius, dass 
                                das Blut der geopferten Tiere keine Speise für 
                                die Götter sei, und als der Priester fragte, 
                                aus welchem Grund er dieses Opfer nicht bringe, 
                                entgegnete er: Sage mir vielmehr, aus welchem 
                                Grund du es bringst?" Darauf der Priester: 
                                "Wer hat denn die Macht, diese Satzung umändern 
                                zu wollen?" Apollonius erwiderte: Jeder 
                                Weise, der aus Indien kommt!" | 
                             
                             
                              | Der 
                                hervorragende Sokratiker Musonius | 
                              (20 
                                - 79 nach Christus) | 
                              lehrte 
                                in den vornehmen Kreisen von Rom, dass das Fleischessen 
                                brutal und nur den Raubtieren gemäß 
                                sei. | 
                             
                             
                              | Plinius 
                                der Jüngere  | 
                              im 
                                Jahre 112 | 
                              berichtete 
                                als kaiserlicher Legat aus Kleinasien kommend 
                                dem Kaiser im Jahre 112, dass sich die Christen 
                                jeder Fleischnahrung enthielten. | 
                             
                             
                              |  
                                das erste Kirchenkonzil von Jerusalem | 
                               
                                51 - 60 nach Christus  | 
                              Ebenso 
                                verordnete das erste Kirchenkonzil von Jerusalem, 
                                das etwa in der Zeit von 51 - 60 nach Christus 
                                stattfand, sich jedes Götzenopfers zu enthalten 
                                darüber hinaus auch jeder Speise, die von 
                                Tierleichen stammte, sei es dass diese erdolcht 
                                oder erwürgt wurden. | 
                             
                             
                              | Vom 
                                ersten Vorstand der Gemeinde in Jerusalem, Jakobus 
                                sowie von Petrus | 
                                | 
                              Vom 
                                ersten Vorstand der Gemeinde in Jerusalem, Jakobus 
                                sowie von Petrus, wird ausdrücklich berichtet, 
                                dass sie keine Tiere gegessen haben. 
                                Zu jener Zeit soll Paulus etwas anderes gelehrt 
                                haben. Seine Briefe sind ja ein Teil des westlichen 
                                Grundgesetzes. Fast 2000 Jahre betrachtete man 
                                in der abendländischen Welt die Bibel als 
                                die Wahrheit schlechthin. Und so ist alles, was 
                                in diesem Buch steht, besonders wichtig. | 
                             
                             
                              | Schon 
                                die Inder, die Ägypter und die Griechen | 
                                | 
                               
                                 entwickelten 
                                  mit Fleiß und Vernunft eine hohe Kultur. 
                                  Pythagoras machte darum einen gut durchdachten 
                                  Plan zur kulturellen Hebung der Menschheit, 
                                  und seine Nachfolger, die Platoniker wurden 
                                  tatsächlich in mancher Hinsicht erfolgreich. 
                                
                               | 
                             
                             
                              | Auch 
                                die Essener, die Therapeuten und die Judenchristen 
                                (Ebioniten)  | 
                                | 
                              standen 
                                in der pythagoreischen Tradition. Ihr gemeinsamer 
                                Grundsatz war: ohne Enthaltsamkeit gibt es kein 
                                höheres Leben, keine Kultur. Die Praktiken, 
                                von denen sie sich absetzten, entlarvten sie als 
                                kultur- weil Leben zerstörend: Ausweitung 
                                der Latifundien, individuelle Bereicherung, verderbte 
                                Sitten. | 
                             
                             
                              | Paulus, 
                                der Verbreiter der Lehre Jeshuas | 
                                | 
                               
                                soll einige Jahre später an die Gemeinde 
                                von Korinth geschrieben haben: "Esst 
                                von allem, was auf dem Fleischmarkt angeboten 
                                wird, und folgt eurem Gewissen nicht!" So 
                                steht es in allen christlichen Bibeln. Weiter 
                                steht dort auch, dass, wenn andere durch dich 
                                zum Götzenmahl verführt werden, sie 
                                in die Hölle gelangen. Deswegen aß 
                                Paulus nie Fleisch. Zu lesen im 8.Kapitel des 
                                1.Korintherbriefes. (sehr widersprüchlich: 
                                einerseits sollen sie essen, andererseits machen 
                                sie sich schuldig, wenn sie andere verleiten!?! 
                                Diese Widersprüchlichkeit muss besser zur 
                                Geltung kommen!) 
                                Im 10. Kapitel wird erzählt, dass die Väter, 
                                die mit Moses durch die Wüste wanderten, 
                                dieselbe geistige Speise aßen wie zu 
                                Paulus' Zeiten. Viele von ihnen waren aber Götzendiener, 
                                die sich setzten, um zu essen und zu trinken, 
                                woran sie dann erstickten. Deshalb sollte man 
                                vor dem Götzendienst fliehen. 
                                "Ich will nicht, dass Ihr Gemeinschaft habt 
                                mit den Dämonen. Ihr könnt nicht den 
                                Kelch des Herrn trinken und den Kelch der Dämonen. 
                                Ihr könnt nicht Anteil haben am Tisch des 
                                Herrn und am Tisch der Dämonen. Keiner suche 
                                den eigenen Nutzen, sondern den des anderen." | 
                             
                             
                              | Platon, 
                                Plotin, Porphyrius  | 
                                | 
                              rühmten 
                                sich, bei großen Lehrern gelernt zu haben: 
                                Platon bei Sokrates in Athen, Porphyrius bei Plotin 
                                in Rom. | 
                             
                             
                              | Tertullian | 
                              ( 
                                160 - 220) | 
                              kannte 
                                schon zwei Arten von Christen: diejenigen, die 
                                Tiere essen und die, die kein Fleisch zu sich 
                                nehmen. Er nennt die zweite Kategorie die wahren 
                                Christen.  | 
                             
                             
                              | Laotse) | 
                                | 
                              "Wahre 
                                Worte sind nicht gefällig, gefällige 
                                Worte sind nicht wahr!" (Laotse) | 
                             
                             
                               | 
                                | 
                              Eine 
                                dürre Seele ist die weiseste, mein Heraklit: 
                                Leere Fässer klingen, wenn man daran schlägt: 
                                die vollen aber antworten nicht auf die Schläge. 
                                Dünne kupferne Gefäße verbreiten 
                                einen Schall weithin, bis man die Schwingung durch 
                                Auflegen der Hand dämpft. Ein Auge, das mit 
                                zu viel Feuchtigkeit angefüllt ist, wird 
                                dunkel und untauglich zum Sehen. Sehen wir die 
                                Sonne durch eine feuchte, mit dicken Dünsten 
                                angefüllte Luft, so erscheint sie uns, anstatt 
                                in reinem Glanz, nur in düsterem, nebligem 
                                und gebrochenem Licht. Durch einen dicken, übersättigten 
                                und mit fremdartiger Nahrung angefüllten 
                                Körper muss auf gleiche Weise die Heiterkeit, 
                                das Licht der Seele, in dem Maß geschwächt 
                                und verdunkelt werden, dass sie alle Kraft verliert, 
                                über seine und schwierige Dinge richtig zu 
                                denken. 
                                Theophrast sagt mit Recht, der wahrhaft fromme 
                                Mensch opfert keine Tiere. Dafür hat er auch 
                                noch andere Gründe: Wenn wir gezeigt haben, 
                                dass große Notstände zum Tieropfer 
                                zwangen, so bedarf es doch jetzt keiner blutigen 
                                Opfer mehr, da wir Früchte im Überfluss 
                                haben. Man muss auch für Wohltaten dankbar 
                                sein, und am meisten für die, welche uns 
                                den größten Vorteil bieten, und nicht 
                                nur so wirken, sondern selber Wohltaten sind. | 
                             
                             
                              | Sokrates 
                                 | 
                                | 
                              sagte, 
                                er werde nicht glauben, dass die Wollust der Zweck 
                                des Lebens sei, auch wenn alle Schweine, Geier 
                                und Wölfe das behaupteten und das Fleischessen 
                                priesen. Er werde ihnen niemals recht geben, denn 
                                der Mensch ist von Natur aus unschuldig und vermeidet 
                                solche Genüsse, die nur durch die Schädigung 
                                anderer erlangt werden können. Gehen wir 
                                also zur Frage nach der Gerechtigkeit über, 
                                so werden wir die ganze wahre pythagortische Ansicht 
                                vertreten, wonach alle lebendigen Wesen, die der 
                                Empfindung und der Erinnerung fähig sind, 
                                auch vernünftige Geschöpfe sind. | 
                             
                             
                              | Die 
                                Gnostiker | 
                                | 
                               
                                 werden sich 
                                  vielleicht auch des Fleisches aus dem Grund 
                                  enthalten, damit der Körper nicht der Wollust 
                                  verfalle.  
                               | 
                             
                             
                              | Laktanz 
                                 | 
                                | 
                              Kein 
                                Tier wird sich dann vom Blut nähren" | 
                             
                             
                              Lactantius 
                                Firminianus * ca. 260 - U nach 317 
                                ist für uns sehr wichtig, weil er genau in 
                                der Zeit lebte, als die heutige christlich römische 
                                Kirche siegreich wurde. Er wurde von Diokletian 
                                303 als Lehrer der lateinischen Rhetorik 
                                nach Nikomedia gerufen. 317 wird er in Trier Erzieher 
                                des 307 geborenen Sohnes von 
                                Konstantin, Crispus. Dieser Prinz wurde mit der 
                                Mutter, Fausta, vom Vater Konstantin 326 umgebracht. 
                                Man weiß nicht, was mit Laktanz nach 317 
                                geschah. Bekannt ist nur, dass am 1.3.317 die 
                                Konstantinsöhne, Grispus und Konstantin, 
                                Daesares wurden.J. 
                                Wlosok hat nachgewiesen, dass Laktanz im ganzen 
                                Werk den hermetischen, platonisch-gnostischen 
                                Gedanken verpflichtet war: Sünde ist der 
                                Zustand der Unwissenheit, Erlösung geschieht 
                                durch Offenbarung = Einströmen göttlicher 
                                Weisheit. Laktanz verstand die hermetische Lehre 
                                als geoffenbart. Die von ihm stammenden hermetischen 
                                Zusätze wurden in der 2.Ausgabe von Wlosoks 
                                Werk "aus unbekannten Gründen gestrichen" 
                                (Pauly). Laktanz ist ein Klassiker der lateinischen 
                                Sprache. Er wurde Cicero Christianus genannt. 
                                Viele Werke von ihm sind verschwunden. 
                                Laktanz trat im Jahre 303 zum Christentum über 
                                und verfasste das im Stile Cicaros geschriebenen 
                                Werk "Institutiones divinae. In diesem 
                                Werk gibt es auch eine Weissagung des künftigen 
                                Friedens, die mit dem "Goldenen Zeitalter 
                                des Saturn" übereinstimmt. Die folgenden 
                                Zitate aus diesem Werk sind dem Buch Enkarpa von 
                                Robert Springer entnommen. 
                                Der Sohn des höchsten und größten 
                                Gottes wird kommen, um die Lebenden und die Toten 
                                zu richten, so wie dies die Sybille mit den Worten 
                                bezeugt:  
                                Zerrüttung wird dann auf der Erde sein, Wenn 
                                auf den Richtstuhl kommen wird der All-Beherrscher, 
                                zu richten dann die ganze Welt, die Seelen der 
                                Lebendigen und Toten. 
                                Nachdem dann alle Ungerechtigkeit verbannt und 
                                das große Gericht vollendet ist, wird er 
                                dann alle, die von jeher gerecht waren, zum Leben 
                                erwecken, tausend Jahre unter den Menschen wohnen, 
                                und mit vollkommener Gerechtigkeitsliebe 
                                über sie regieren. 
                                Die weissagende begeisterte Sybille ruft dies 
                                irgendwo anders aus: Höret mich, ihr Sterblichen, 
                                der ewige König regiert! Dann werden die 
                                noch Lebenden nicht sterben, sondern ebenfalls 
                                tausend Jahre hindurch eine unzählige Nachkommenschaft 
                                erzeugen und diese wird heilig sein und Gott angenehm. 
                                Die wieder vom Tod Auferstandenen werden aber 
                                für die noch Lebenden gleichsam Richter sein. 
                                ***(?) 
                                Doch werden nicht alle Völker gänzlich 
                                vertilgt; manche werden noch übrig bleiben, 
                                als Zeichen des Siegs Gottes und damit die Gerechten 
                                über sie triumphieren. Zu derselben Zeit 
                                wird auch der Fürst der Dämonen, der 
                                Urheber alles Bösen, in Ketten gelegt werden 
                                und im Kerker weilen während der tausendjährigen 
                                himmlischen Herrschaft. 
                                Dann wird Gerechtigkeit herrschen über den 
                                Erdkreis, auf dass kein Unheil entstehe gegen 
                                das Volk Gottes. Nach seiner Ankunft versammeln 
                                sich von allen Seiten die Gerechten; nachdem Gericht 
                                gehalten worden, wird mitten auf der Erde die 
                                heilige Stadt errichtet, darinnen der Erbauer 
                                selber, Gott, wohnt mit den regierenden Gerechten. 
                                Diese Stadt bezeichnet die Sybille mit folgenden 
                                Worten: 
                                Die Stadt, die Gott erbaute, die machte er glänzender 
                                als Stern, als Sonne und Mond.  
                                Dann wird von der Erde jene Finsternis hinweggenommen 
                                werden, wodurch der Himmel überzogen und 
                                verdunkelt wurde: glänzender als die Sonne 
                                ist alsdann der Mond und erleidet keine Wechsel; 
                                aber die Sonne wird sieben Mal glänzender 
                                sein als jetzt. Die Erde wird ihren fruchtbaren 
                                Schoß auftun und freiwillig die vollkommensten 
                                Früchte tragen: die Bergfelsen werden Honig 
                                schwitzen: in den Bächen wird Wein fließen 
                                und die Flüsse werden von Milch überströmen. 
                                Das Weltall selber wird sich dann freuen und jedes 
                                Wesen wird entzückt sein, befreit und errettet 
                                von der Herrschaft der Bosheit, der Ruchlosigkeit, 
                                das Lasters und der Verblendung. 
                                Kein Tier wird sich dann vom Blut und kein Vogel 
                                vom Raub nähren; sondern alles wird ruhig 
                                und friedfertig sein: der Löwe und das Kalb 
                                werden nebeneinander an der Krippe stehen; der 
                                Wolf wird das Schaf nicht rauben, der Hund nicht 
                                jagen; der Habicht und der Adler werden unschädlich 
                                sein und das Kind wird mit Schlangen spielen. 
                                Mit einem Wort: es wird so geschehen, wie die 
                                Dichter das goldene Zeitalter schildern unter 
                                der Regierung des Saturn. Ihr Irrtum erklärt 
                                sich daraus, dass die Propheten meistens die künftigen 
                                Begebenheiten so darstellen, als ob sie schon 
                                geschehen wären; denn es stellten sich ihnen 
                                in ihrer göttlichen Begeisterung Erscheinungen 
                                vor Augen und die Dinge der Zukunft sahen sie 
                                gleichsam mit ihren Blicken von Anfang bis zu 
                                Ende. 
                                Mit einem Wort: es wird so geschehen, wie die 
                                Dichter das goldene Zeitalter schildern unter 
                                der Regierung des Saturn. Ihr Irrtum erklärt 
                                sich daraus, dass die Propheten meistens die künftigen 
                                Begebenheiten so darstellen, als ob sie schon 
                                geschehen wären; denn es stellten sich ihnen 
                                in ihrer göttlichen Begeisterung Erscheinungen 
                                vor Augen und die Dinge der Zukunft sahen sie 
                                gleichsam mit ihren Blicken von Anfang bis zu 
                                Ende. | 
                             
                             
                              | Basilius | 
                               
                                330 - 379 | 
                              "Es 
                                gibt ein Götzenmahl und ein heiliges Mahl" | 
                             
                             
                              Basilius 
                                lebte ca. von 330 - 379.Er wurde in Cäsarea 
                                in Cappadocien geboren, studierte Rhetorik und 
                                Philosophie in Konstantinopel in Athen und 
                                in Cäsarea, wo er auch mit Gregor von Nazians 
                                bekannt wurde. Er war Rechtsgelehrter wie sein 
                                Vater, zog sich aber bald in die Einsamkeit zurück, 
                                um sich ganz den geistlichen Studien zu widmen. 
                                Eusebius von Cäsarea weihte ihn zum Priester 
                                und nach längeren Streitigkeiten mit den 
                                Arianern wurde er zum Bischof von Gäsarea 
                                erwählt. Der Kaiser Valens wollte ihn verbannen. 
                                Auch litt er unter Verfolgungen der Arianer und 
                                mehrerer katholischer Bischöfe. Schließlich 
                                starb er geistig und körperlich erschöpft 
                                im Jahre 379. Basilius wurde von seinen Anhängern 
                                "der Große" genannt, er war zuletzt 
                                auch Erzbischof von Cäsarea und Patriarch 
                                der orientalischen Mönche. 
                                Über die Ernährung schreibt Basilius 
                                in seinen "Episteln": (zitiert nach 
                                Enkarpa von R. Springer) 
                                Ihr überfüllt euren Körper und 
                                beschwert euch mit Essen. Verbringt man etwa die 
                                Nacht besser, nachdem man übermäßig 
                                gespeist, als wenn man eine mäßige 
                                Mahlzeit gehalten hat? Ein übermäßiges 
                                Abendessen versetzt dich in Unruhe. Du quälst 
                                dich in deinem Bett, wandest dich nach allen Seiten, 
                                ohne die rechte Lage zu finden. 
                                Der Leib, der mit Fleischspeisen beschwert wird, 
                                wird von Krankheiten heimgesucht. Eine mäßige 
                                Lebensweise macht ihn gesünder und stärker 
                                und schneidet dem Übel die Wurzel ab. Die 
                                Menge der Nahrungsmittel erstickt die natürliche 
                                Wärme, so dass sie nicht verdaut werden können, 
                                und daher entstehen alle unsere Krankheiten. 
                                Ein voller Bauch ist weder tauglich zum Lauf noch 
                                zum Schlummer, seine Schwere verhindert den Schlaf. 
                                Die Dünste der Fleischspeisen verdunkeln 
                                das Licht des Geistes. Mit welcher Art von Fleischspeisen 
                                auch der Magen gefüllt werde, so werden immer 
                                unreine Bewegungen erzeugt. Die Seele wird gleichsam 
                                unter der Last der Speise erstickt, verliert die 
                                Herrschaft und die Fähigkeit zu denken. 
                                Du lässt dich täglich durch den Wein 
                                beherrschen. Im irdischen Paradies gab es keinen 
                                Wein, man opferte keine Tiere, man aß kein 
                                Fleisch. Der Wein wurde erst seit der Sintflut 
                                erfunden, als die Tugend der Menschen zu erschlaffen 
                                begann, wollten sie ein köstliches Leben 
                                führen. Die Trunkenheit der wollüstigen 
                                Israeliten vereitelte Moses' Bemühungen. 
                                So lange man mäßig lebt, wird das Glück 
                                des Hauses sich mehren. Die Tiere werden sich 
                                in Sicherheit befinden: man wird kein Blut vergießen, 
                                keine Tiere töten. Das Messer der Köche 
                                wird unnütz sein: die Tafel wird nur bedeckt 
                                mit Früchten, welche die Natur spendet und 
                                man wird sich damit begnügen. Johannes der 
                                Täufer hatte weder Bett, noch Tisch, noch 
                                Erbteil, noch Rind, noch Getreide, noch Bäcker, 
                                noch irgendwelche notwendigen Lebensbedürfnisse; 
                                daher verdiente er das Lob, welches der Sohn Gottes 
                                ihm zollte, dass er der größte aller 
                                Menschenkinder sei. 
                                Wenn du Fleischkost liebst und deinen Körper 
                                mästest, so machst du deinen Geist schwerfällig: 
                                das Fett, welches sich dem Fleisch ansetzt, schwächt 
                                die Kräfte das Geistes. Verachtest du nicht 
                                diese verderblichen Fleischgerichte? 
                                Man kann schwerlich die Tugend lieben, wenn man 
                                sich an Fleischgerichten und Festmahlen erfreut. 
                                Basilius spricht auch über "willkürliche" 
                                und "unwillkürliche" Mordtaten, 
                                womit er meint, wenn jemand einen Stein unabsichtlich 
                                gegen jemanden schleudert, den er nicht gesehen 
                                hat, und diesen dabei tötet. 
                                Beim Krieg macht er keinen Unterschied zwischen 
                                einem gerechten und einem ungerechten Krieg und 
                                auch nicht zwischen Angriffs- oder Verteidigungskrieg. 
                                Jeder Krieg, so lehrt er, ist verbrecherisch, 
                                weil diejenigen, so sagt er, die ihn unternehmen, 
                                die Absicht haben zu töten. 
                                Das ist auch ein ganz willkürlicher Menschenmord, 
                                den die Räuber begehen und diejenigen, die 
                                Kriegszüge unternehmen. Denn die Räuber 
                                töten, um Geld zu nehmen und aus Furcht, 
                                entdeckt zu werden. Diejenigen, welche Krieg anfangen, 
                                tun es, in der entschiedenen Absicht, den Feind 
                                zu töten und nicht bloß um ihn in Schrecken 
                                zu setzen oder zu bessern. 
                                In seinen Reden und in dem Jesajas Kommentar wiederholt 
                                sich der Lieblingsgedanke von Basilius: Enthaltsamkeit, 
                                Mäßigkeit, Reinigung, Fasten. Wer es 
                                mit dem Fleisch hält, kämpft den Geist 
                                nieder. Will man einen starken Geist entwickeln, 
                                dann muss man den Körper durch Fasten disziplinieren. 
                                Die Entfaltung des Menschen geht durch drei Phasen: 
                                Reinigung, Erleuchtung, Vereinigung. Wenn man 
                                schwer gesündigt hatte und sich den Bauch 
                                vollgeschlagen hatte, dann war der Appell des 
                                Basilius: "Faste!" 
                                Gute Geister, die uns helfen wollen, bleiben gerne 
                                bei uns, wenn wir uns durch Enthaltsamkeit gereinigt 
                                haben. Schwermut kann nur durch Gebet und Enthaltsamkeit 
                                überwunden werden. 
                                Basilius war bei den Griechen und den meisten 
                                Slaven hoch in Ehren. Auch so erklärt sich 
                                die Fastenpraxis, die weit nach Osteuropa reichte. 
                                Als am Anfang des XX (?) Jhs Pariser Professoren 
                                den Joghurt für die Langlebigkeit der Bulgaren 
                                verantwortlich machten, mahnten Professoren aus 
                                Sophia: 
                                "Joghurt ist auch schädlich; unser Volk 
                                wird so alt, weil es 100 Tage im Jahr fastet." | 
                             
                           
                            
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